Geburtsbericht von

Anke B.

Geburtsbericht Piet – 04.02.2020 – ambulante Geburt im Krankenhaus

Mein Baby ist nun 1 Jahr alt geworden. Ich erinnere mich immer noch gerne an meine persönliche friedliche Geburt und möchte meinen Geburtsbericht gerne mit dir teilen, den ich bereits vor einiger Zeit geschrieben habe.
Ich bin sehr dankbar, dass ich meinen Sohn selbstbestimmt auf die Welt bringen durfte. Vielen Dank, liebe Kristin, dass du mir und so vielen anderen Frauen die Möglichkeit gibst, friedliche Geburten zu erleben!

Nach meiner ersten Geburt, an die ich mich mit gemischten Gefühlen erinnere, war ich mir sicher, dass es auch positive, selbstbestimmte, natürliche Geburten geben muss und machte mich auf die Suche nach einer Geburtsvorbereitung, die zu mir passt. Bei dieser Suche bin ich auf Kristins Podcast gestoßen. Zur Mitte der Schwangerschaft habe ich dann mit dem Online Kurs begonnen. In die Hypnosen kam ich je nach Tagesform mal besser und schlechter. Dennoch war ich mir sicher, dass es die richtige Entscheidung ist, mich mit Kristins Methode vorzubereiten.

Ich hatte mich für eine ambulante Geburt im Krankenhaus mit Beleghebamme und ohne ärztliche Unterstützung entschieden und bin sehr glücklich, eine Hebamme gefunden zu haben, die offen und interessiert für Kristins Methode war und die meine Wünsche zur Geburt respektierte und unterstütze.

In der 40. SSW (39+2) am 3. Februar 2020 bemerkte ich morgens nach dem Aufstehen das sogenannte Zeichnen . Dies war bereits bei meiner Tochter der Startschuss zur Geburt, die ich damals ca. 10 Stunden später in den Armen halten durfte. Voller Vorfreude und ein wenig aufgeregt brachte ich sie in die KITA und versuchte, mich anschließend zu Hause zu entspannen, zunächst ohne Hypnose auf den Ohren. Gegen 10 Uhr bemerkte ich die ersten Wellen, die bis zum Mittag immer regelmäßiger wurden. Also informierte ich meinen Mann in seiner Mittagspause, dass es wahrscheinlich losgeht. Er holte die Tochter von der KITA ab und brachte sie zu den Großeltern. Ab dem Mittag hörte ich die Geburtshypnose, mit kurzen Unterbrechungen z.B. zum Telefonieren mit meiner Hebamme, zum Duschen etc..

Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus. Meine Beleghebamme war schon vor Ort, da sie kurz zuvor bereits eine Geburt begleitet hatte.
Ich hatte mich bewusst dazu entschieden, teilweise selbst mit der Hebamme zu kommunizieren. So wollte ich auch wissen, wie weit der Muttermund geöffnet ist und war irritiert, als ich hörte, dass sich hier nach einigen Stunden Wellen noch nichts getan hat.

Wir gingen daraufhin eine Stunde spazieren. Die Geburtshypnose hatte ich nun immer auf den Ohren. Dabei war ich nicht tief in der Hypnose, aber alleine Kristins Stimme entspannte mich enorm.
Als es gegen 21 Uhr immer noch in nur kleinen Schritten voranging, haben wir uns ein Zimmer geben lassen, um ein wenig ausruhen zu können. Die Hebamme gab mir Globuli und ein Öl zum einreiben des Bauches mit, um die Wellen anzukurbeln. Dies sollten auch die einzigen Hilfsmittel während der Geburt bleiben. Im Liegen im dunklen Zimmer konnte ich tief in die Hypnose tauchen und in den Wellenpausen bin ich immer wieder kurz eingeschlafen. So tief in der Hypnose war ich in all der Zeit des Übens nicht. Ich genoss diese tiefe Entspannung sehr.

Ca. 2 Stunden später wurden die Wellen deutlich intensiver, so dass wir zurück in den Kreißsaal gingen. Ich hoffte, ein Entspannungsbad in der Geburtswanne nehmen zu können und dort ggf. auch zu bleiben und musste einen Rückschlag hinnehmen, als ich erfuhr, dass diese aufgrund eines Defekts kurzfristig nicht benutzt werden darf. Ich konzentrierte mich wieder auf die Hypnose und wechselte vom Liegen ins Gehen und zurück, wie es mir gerade gut tat. Obwohl mein Mann als Geburtsbegleiter und meine Hebamme sich ganz ruhig verhielten, tat es mir gut, mich immer wieder auf die Toilette zurück zu ziehen. Dort in diesem kleinen Badezimmer war ich für mich und konnte meine immer stärker werdenden Wellen am besten veratmen. Ich musste dabei immer an die von Kristin so oft genannte Höhle denken.
Die Hypnose hatte ich nun seit Stunden auf den Ohren, sie war mal sehr präsent und mal im Hintergrund. Zwischendrin musste ich immer wieder auf die Uhr schauen und ich merkte, wie meine Ungeduld immer stärker wurde. Die Wellen waren mittlerweile sehr stark, teilweise schmerzhaft und so gab ich meiner Hebamme zu verstehen, dass ich diese Wellen so nicht noch Stunden aushalten könne und fragte, welche Möglichkeiten zur Schmerzlinderung es nun gäbe. Sie war ganz entspannt und sagte, dass es nicht mehr lange dauern würde, ich das ganz toll mache und ich nichts brauchen würde. Und sie sollte recht behalten. Das war dann wohl die Übergangsphase.
Wenige Minuten später spürte ich starken Pressdrang und die Fruchtblase platzte. Ich zog mich schnell aus und krabbelte auf das Bett in den Vierfüßler und ließ das Kopfteil zum abstützen hochfahren. So fühlte es sich für mich richtig an. Ich merkte, dass ich die Hypnose nicht mehr benötigte, legte die Kopfhörer weg und konzentrierte mich auf die Presswellen. Und dann sollte es ganz schnell gehen. Ich konnte genau spüren, wie sich mein Sohn durchs Becken bewegt, seinen Kopf fühlen und ihn endlich um kurz nach 2:30 Uhr in meine Hände gebären. Die Austreibungsphase dauerte ca. 15 Minuten und war zu keiner Zeit schmerzhaft. Das starke Körpergefühl war absolut beeindruckend.
Die Nabelschnur durfte auspulsieren, die Nachgeburt kam wenige Minuten später problemlos nach und mein Mann durchtrennte schließlich die Nabelschnur. Wir durften lange kuscheln, bevor die Hebamme meinen Sohn durchcheckte.
Wir entschieden uns, auf unserem Zimmer bis zum Morgen auszuruhen und fuhren nach dem Frühstück nach Hause, wo am Nachmittag die große Schwester ihren kleinen Bruder zum ersten Mal bekuscheln durfte.

Im Nachhinein würde ich lediglich versuchen, noch weniger Einfluss von außen an mich ran zu lassen. So hörte ich von vielen Seiten, dass die zweite Geburt deutlich schneller sei, als die erste. Dies lies in mir große Ungeduld entstehen, als ich merkte, dass dies bei mir nicht der Fall sein wird. Mein Sohn brauchte mehr Zeit als meine Tochter. Und was soll ich sagen, auch heute noch ist er ein total entspannter Typ.

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