Geburtsbericht von

Carolin R.

Unser wundervoller Sohn kam am 13.08.2020 morgens um 8:34Uhr als unser erstes Kind bei uns zu Hause zur Welt.

Die Nachricht über die Schwangerschaft erhielten wir an Heilig Abend. Da wir uns ein Kind wünschten, war die Freude an diesem Tag groß. Dennoch mischten sich im Laufe der Zeit Gefühle der Ängstlichkeit und Sorgen dazu. Ich hatte aus diesem Grund ein starkes Bedürfnis, etwas für mich in der Zeit der Schwangerschaft zu tun und das kleine heranwachsende Lebewesen in mir liebevoll zu begleiten. So bin ich auf die Hypnosen zur Geburtsvorbereitung von Kristin Graf gestoßen. Ich hatte mich fortan sehr intensiv mit dem Thema Geburt auseinandergesetzt und fast täglich die Hypnosen praktiziert. Gerade im Corona-Alltag, den ich aufgrund eines Beschäftigungsverbotes zu Hause verbrachte, gab mir das viel Halt und Struktur. Ich genoss die einzelnen Hypnosen und bekam ein immer besseres intuitives Gespür für mein Baby. Ich konnte ihm sogar beim „Wachsen“ in den Hypnosen zuschauen und spürte bspw. auch schon 4 Wochen vor dem errechneten Termin, dass er „fertig“ ist und nicht mehr lang auf sich warten lassen wird. Mein Gefühl trügte mich nicht, da er 9 Tage vor dem errechneten Termin zur Welt kam.

Durch die sehr sorgfältige Geburtsvorbereitung entwickelte ich im 2. Trimester den starken Wunsch nach einer Hausgeburt. Obwohl mir vor der Schwangerschaft eigentlich immer klar war, dass ich mein Kind „ganz normal“ im Krankenhaus zur Welt bringen werde, erschien mir eine Hausgeburt plötzlich als das Logischste, Sicherste und Geborgenste, was ich für uns beide tun kann.

Und auch mithilfe der Hypnosen waren die Sorgen vom Beginn der Schwangerschaft komplett verflogen. Ich begann, mich auf unseren Sohn und meine Geburt immer mehr zu freuen, zwar mit großem Respekt, aber ohne Angst und Sorgen.

Schließlich war es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (12./13.08.) soweit. Ich wurde gegen halb 4 Uhr wach, so wie jede Nacht, um auf die Toilette zu gehen. Im Bad bemerkte ich plötzlich starke Schmerzen im Unterleib. Nachdem, wie am Tag zuvor, ein Schleimpropf abging, wusste ich, dass die Geburt begonnen hat. Ich ging ganz ruhig zurück ins Bett und weckte meinen Partner mit den Worten „Es ist soweit“. Eigentlich wollte ich mich nun in Ruhe mit der Geburtshypnose einschwingen, jedoch zeigten sich die Wellen zunächst sehr stark und ohne wirklich erkennbare Pause. Wir riefen unsere Hebamme an, die mir dennoch riet, die Wellen noch ca. 1h zu beobachten und mich dann wieder zu melden. Ich konzentrierte mich auf das Atmen und versuchte erneut, die Hypnose einzuschalten. Die Konzentration war leider kaum möglich. Die Wellen zeigten sich nun definitiv alle 3 Min. und so beschloss ich gegen 4.45Uhr, in die Badewanne zugehen, um mich ein wenig zu entspannen. Wir riefen unsere Hebamme erneut an, die sich daraufhin langsam auf den Weg machte. Die Wärme und das Gefühl, selbst leichter durch das Wasser zu sein, taten mir sehr gut, so dass ich während der gesamten Geburt in der Wanne blieb. Die Schmerzen der Wellen wandelten sich schnell in ein sehr intensives und unangenehmes Druckgefühl mit einem Pressdrang um. Irritiert von dieser Empfindung vermutete ich, dass ich mich schon in der Austreibungsphase befinden musste und tastete nach dem Köpfchen. Dieses konnte ich tatsächlich fühlen. In diesem Moment überkam mich ein großes Gefühl der Liebe, aber auch Unsicherheit, wie ich mich verhalten soll, da unsere Hebamme immer noch nicht da war. Nach einem erneuten nervösen Anruf meines Partners, war diese sehr überrascht und beeilte sich. Ich versuchte währenddessen, ruhig zu bleiben, mich auf meinen Kraftort zu konzentrieren und dem Kleinen zu sagen, dass alles gut ist und er sich noch ein wenig gedulden solle. Als dann gegen 5.15 Uhr die Hebamme endlich kam, merkte ich, wie sehr mich das beruhigte und ich innerlich endlich richtig loslassen konnte. Ich begann nun ganz bewusst, die Wellenpausen zur Erholung zu nutzen, ruhte mich an meinem Kraftort aus und sprach zu meinem Baby, dass er das ganz wunderbar macht, wir beide das meistern werden, so wie wir uns das vorgestellt haben und ich ihn bald in meinen Armen halten darf. Mein Partner war die ganze Zeit am Badewannenrand bei mir und unterstütze mich bei jedem Pressen tatkräftig, in dem er mit seiner Hand einen Gegendruck auf meine Hand beim Festhalten ausübte. Die Hebamme setzte sich in der Zwischenzeit ans untere Ende der Badewanne und beobachtete mich ruhig. In größeren Abständen untersuchte sie die Herztöne des Kindes, vaginal untersuchte sie mich (soweit ich mich noch erinnern kann) ganz kurz 2 Mal. Da die Werte des Babys ganz entspannt waren, gab sie zwischenzeitlich nur 2-3 Vorschläge, wie ich meine Position verändern könnte und griff ansonsten nicht ins Geschehen ein. Ihre Ruhe gab mir dabei viel Vertrauen in mich und meinen Körper, so dass ich immer stärker in meine Selbsthypnose abtauchen konnte. Ich spürte, welche Position mir gut tat und den Gebärprozess unterstützte.

So stand ich 2 Mal in der Badewanne auf, hängte mich an meinen Partner und nutzte für ein paar Wellen die Schwerkraft. Dies war jedes Mal ein sehr intensiver Druck, aber auch sehr effektiv. Solche Schmerzen wie ganz zu Beginn verspürte ich schon lange nicht mehr. Obwohl die Hebamme zu Beginn dachte, dass die Geburt schnell gehen wird, benötigten das Kleine und ich noch 3h. Wie in Hypnose jedoch schon oft erlebt, hatte ich kein Zeitgefühl und erlebte die Austreibungsphase sehr kurzweilig. Letztlich habe ich meine Aufmerksamkeit ausschließlich von Welle zu Welle ausgerichtet. Ich war daher plötzlich ganz überrascht, dass meine Hebamme kurz vor 8.30Uhr plötzlich sagte, dass das Köpfchen gleich kommen wird. Die nächsten 3 Wellen, in denen ich meinem Kleinen sagte, dass er gleich da ist, kamen mir plötzlich wie eine Ewigkeit vor. Ich legte nochmal all meine Energie in die Wellen und kniete mich in der Badewanne hin. Unser Sohn kam schließlich ganz entspannt über dem Wasser der Badewanne zur Welt. Unsere Hebamme nahm ihn in Empfang und ließ ihn gleich in meine Arme gleiten, so dass er mit warmen Wasser bedeckt werden konnte. Ich lehnte mich ganz vorsichtig zurück und spürte das kleine zarte Wesen auf meiner Brust. Mein Partner und ich küssten uns, er legte die Arme um mich und während wir unser Baby betrachteten, breitete sich ein großes Gefühl der Glückseligkeit in unserem Bad aus. Der Kleine hatte kaum noch Käseschmiere an sich, was laut Hebamme ein sicheres Zeichen dafür war, dass er nicht mehr länger in der Gebärmutter hätte bleiben wollen. Meine Intuition in der Hypnose vor der Geburt war also wirklich richtig gewesen. Nach dem ersten Bonding half mir dann mein Partner aus der Badewanne, während die Hebamme unseren Sohn eingekuschelt in ein Handtuch nahm. Gemeinsam gingen wir in unser Familienbett, wo viel Zeit zum Kuscheln in den kommenden Tagen war. Erst im Laufe des ersten Tages mit unserem kleinen Sohn fiel mir auf, dass die Geburt fast so verlief, wie ich es vorher in den Hypnosen imaginiert hatte.

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