Geburtsbericht von

Carolyn K.

Liebe Kristin,

vielen Dank für dein Programm “Die friedliche Geburt”!! Auch wenn ich aufgrund der äußeren Umstände nicht alles deiner Methode wie geplant zu jeder Zeit anwenden konnte, bin ich überzeugt, dass die Tiefenentspannung, zusammen mit Visualisierung und Atmung, den schnellen und kraftvollen Verlauf der Geburt maßgeblich ermöglicht hat!

Ich empfehle jeder neu schwangeren Freundin dein Programm weiter!

Dies ist mein Geburtsbericht (wenn du möchtest, darfst du ihn gerne veröffentlichen):

Da ich, während der zwei-wöchigen Latenzperiode, immer wieder über Stunden regelmäßige Wehen hatte, merkte ich am Tag Geburt eine Weile nicht, dass es nun wirklich losgegangen war.

Am Abend des 05.04.21 ging ich wieder mit regelmäßigen Wehen ins Bett – dieses Mal schon so stark, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Mithilfe der Geburtsmeditation waren die Wehen jedoch gut auszuhalten und ich konnte mich entspannen.
In den frühen Morgenstunden ließen die Wehen jedoch nach, sodass ich erneut davon ausging, dass es “Fehlalarm” war. Ich brachte unseren Kleinen zur Tagesmutter, ging noch einkaufen, arbeitete die letzten To-Dos ab, immer wieder unterbrochen von einzelnen Wehen.

Wo ich vormittags noch davon ausging, dass die Geburt immer noch auf sich warten ließ, konnte ich mir mittags schon nicht mehr vorstellen, unseren 2-Jährigen von der Tagesmutter abzuholen und mit ihm den Nachmittag auf dem Spielplatz zu verbringen. Als wir uns also dazu entschlossen hatten, die Patentante meines Mannes zu bitten, den Kleinen abzuholen, konnte ich mich erst richtig entspannen und so nahm die Frequenz sowie die Intensität der Wehen zu.

Am Spätnachmittag fuhren wir in die Klinik, wo ich zunächst wegen Covid allein im Kreißsaal empfangen wurde – zu meinem großen Glück, von einer mit uns befreundeten Hebamme. Es folgten die notwendigen Untersuchungen unter weiterhin regelmäßigen Wehen, wobei ich es nicht in die Tiefenentspannung schaffte, da ich die Kommunikation mit Hebamme und Ärztin allein führen musste und das CTG aufgrund von Dezeleration im Liegen, sitzend geschrieben wurde, wobei ich die Knöpfe festhalten musste.
Es folgte das ernüchternde Ergebnis: Muttermund 1cm geöffnet – ich musste mich entscheiden, ob ich alleine im Kreißsaal bleiben, oder gemeinsam mit meinem Mann draußen spazieren gehen würde. Ich entschied mich gegen das Alleinbleiben im Kreißsaal, sodass wir daraufhin 2 Stunden bei 4 Grad und Hagel spazieren gingen – auch hier schaffte ich es nicht in die Tiefenentspannung.
Nach 2 Stunden die Kontrolle im Kreißsaal – Muttermund 3 cm geöffnet, mein Mann durfte dazukommen und ich im Kreißsaal bleiben! Nach negativem Covid-Test durfte ich in die Badewanne und endlich konnte ich alles Gelernte anwenden. Ich schaffte es ganz schnell in die Tiefenentspannung und visualisierte bei jeder Wehe, den sich öffnenden Muttermund. Nur die Atemtechnik wechselte schnell zum lauten Tönen, weil mir das intuitiv besser half, die Wehen zu verarbeiten. Die Wehen waren kraftvoll, aber in der Entspannung zunächst gut auszuhalten.
Nach einer knappen Stunde veränderten sich jedoch die Wehen – mit dem Gedanken “1cm Muttermundsöffnung pro Stunde” im Kopf geriet ich kurz in Angst, weil ich mir nicht vorstellen konnte, die jetzt empfundenen Schmerzen noch weitere geschätzte sechs Stunden aushalten zu können. Ich äußerte meinen Wunsch nach Schmerzmitteln gegenüber der nun neuen, aber genauso netten und ruhigen Hebamme und sagte zu ihr: “Ich weiß, es klingt bescheuert, aber ich glaube, ich muss pressen”. Sie war die Ruhe selbst und antwortete, dass ich ja noch gar nicht so lang in der Badewanne gewesen sei und der Muttermund zuvor erst 3cm geöffnet war (dieselben Gedanken hatte ich mir auch gemacht). In der nächsten Wehe hörte sie dann jedoch mein lautes Tönen und sie wurde etwas hektisch – ich solle schnell aus der Badewanne herauskommen und wir müssten uns nun beeilen, in das Gebärzimmer zu kommen (ich war bis zu dem Zeitpunkt im Vorwehenzimmer) – nicht, dass das Kind im Flur zur Welt kommen würde. Dies überraschte mich nun doch! Unter stärksten Wehen schaffte ich den kurzen Weg, die schnelle Untersuchung zeigte: Muttermund 9cm! Für Schmerzmittel sei es nun zu spät, die Kleine sei da, bevor das Mittel wirken könne!

In die Tiefenentspannung schaffte ich es nun nicht mehr, ich tönte laut, schimpfte vor mich hin, wollte um keinen Preis von meinem Mann angefasst oder beruhigt werden. Intuitiv kniete ich mich über das Kopfende des Bettes und versuchte, die Wehen in der Übergangsphase zu veratmen. Wie froh ich war, als die Hebamme mir das Pressen erlaubte! Innerhalb weniger Presswehen war die Kleine geboren – viel schneller als erwartet ist sie doch noch um 23:44h am selben Tag geboren!

Nach einer ersten eher traumatischen Geburt mit primärer Sectio aufgrund einer Plazentaablösung, konnte ich dieses Mal eine zwar nicht schmerzfreie, aber dennoch schöne, selbstbestimmte und kraftvolle Geburt erleben – eine in Bezug auf die erste Geburt sehr heilsame Erfahrung.
Ich bin überzeugt, dass die schnelle Muttermundseröffnung (7cm in einer Stunde!) nur durch die wunderbare Kombination von Tiefenentspannung, Visualisierung und Atmung möglich war!

Vielen, vielen Dank nochmal!

Carolyn Küppers

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