Geburtsbericht von

Elini S.

Geburtsbericht: meine Traumgeburt – trotz ungeplantem Geburtsort

Am 22.04. brachte ich unsere zweite Tochter in der 37. SSW mit 2940g, 49cm und 34cm Kopfumfang völlig selbstbestimmt zur Welt.

Zur Vorgeschichte: 2017 erlebte ich die Geburt unserer ersten Tochter mit 3925g, 59cm und 34cm Kopfumfang als sehr belastend und schwer zu verarbeiten aufgrund von vielen Interventionen wie PDA und Dammschnitt, außerdem gab es direkt nach der Geburt kein Bonding und im Folgenden dann Stillprobleme etc. Vorbereitet hatte ich mich damals nur mit einem Standard-Vorbereitungskurs.

Zwischen den Schwangerschaften bin ich auf Kristins Podcast gestoßen und war somit schon im Thema drin, gestartet mit dem OnlineKurs habe ich dann zur 12.SSW. Die Schwangerschaft war komplikationslos, allerdings gab es viele äußere Stressfaktoren (hatte eine wichtige Prüfung, wir sind umgezogen, unsere Kita ist seit Dezember durchgehend geschlossen etc.). Deshalb habe ich nicht annähernd so viel geübt, wie ich es mir vorgenommen hatte. Wenn ich mir aber Zeit nehmen konnte, konnte ich die Hypnosen absolut genießen, es waren meine Inseln im Chaosalltag und im Nachhinein habe ich viele wunderschöne Erinnerungen an diese Momente.

Zur Geburtsvorbereitung habe ich mich außerdem ab der 34. SSW nach Louwen ernährt, Datteln und Leinsamen gegessen, Dammmassage gemacht und ab der 36. SSW Himbeerblättertee getrunken.

Vor der Geburt spürte ich über Tage hinweg immer wieder Wellen und ich hatte das Gefühl, es wird nicht mehr lange dauern. Meine erste Tochter kam auch zwei Wochen zu früh und ich stellte mich innerlich schon auf den Geburtsstart ein, ich ging nochmal meine Kliniktasche durch und besprach alles ausführlich mit meinem Mann.

Am 21. abends wurden die Wellen regelmäßiger. Ich legte mich zu meiner großen Tochter ins Bett und begann die Hypnose „während der Geburt“ zu hören. Schnell bemerkte ich aber, dass ich mich nicht wirklich konzentrieren konnte, weil ich sehr im Kopf und v.a. bei meiner großen Tochter war. Deshalb beauftragte ich meinen Mann, gleich meine Eltern als Betreuung für meine Tochter zu kontaktieren, auch wenn es ggfs. ein Fehlalarm sein könnte. Das war definitiv die richtige Entscheidung, sobald ich die Verantwortung abgegeben hatte, konnte ich mich wunderbar konzentrieren. Die nächsten drei Stunden erlebte ich entspannt die Wellen in voller Konzentration auf die Hypnose und begann, mich unendlich auf meine kleine Tochter zu freuen. Die Wellen wurden intensiver, als schmerzvoll erlebte ich sie nicht. Irgendwann kam mein Ehemann zu mir, wir hatten vorher vereinbart, dass er sich einfach zu mir legt und ich dann weiß, dass unsere große Tochter gut versorgt ist. Die nächste Stunde verbrachten wir kuschelnd und ich in Hypnose, was ich im Nachhinein als besonders schöne Phase der Geburt beschreiben kann. Dann bekam ich das Bedürfnis, etwas zu verändern und entschied mich dafür, in die Badewanne zu gehen. Dort gelang es mir, mich mit der Hypnose so tief zu entspannen, dass die Wellen nahezu verschwanden. Nach einer Stunde verwirrte mich das etwas – ich ging raus aus der Hypnose und begann mir Gedanken zu machen, ob es nicht doch ein Fehlalarm sein könnte. Nach einem Gespräch mit meinem Mann begannen wir die Wehenabstände zu überprüfen – zu dem Zeitpunkt war ich nicht mehr in Hypnose. Die Wellen wurden sofort intensiver, ich konnte sie aber gut durch die Bauchatmung „verarbeiten“ und hatte auch ohne Hypnose auf den Ohren permanent die Bilder meines Kraftortes, die Visualisierung des Muttermundes etc. präsent. Nachdem die Abstände zwischen den Wellen nur 4-5min waren, entschlossen wir uns, ins Krankenhaus zu fahren. Ich begab mich wieder in Hypnose, kam aber zunächst schwer wieder rein und erlebte so die erste schmerzhafte Welle beim Schuhe anziehen. Im Auto gelang es mir besser, mich auf die Hypnose einzulassen – drei Wellen durchlebte ich dort als sehr intensiv. Plötzlich merkte ich, dass sich automatisch etwas an meiner Atmung veränderte und ich Pressdrang verspürte. In dem Moment spürte ich auch Fruchtwasser zwischen meinen Beinen. Mein erster Impuls war mittels Konzentration auf Kristins Worte und Bauchatmung nicht dem Pressdrang nachzugeben und ruhig zu werden, ich merkte aber schnell, dass das nicht mehr möglich war. Ich rief meinem Mann zu, dass wir es nicht mehr zum Krankenhaus schaffen und er rechts ranfahren muss, weil ich jetzt pressen will. Ab dem Zeitpunkt war mein Kopf komplett abgeschaltet und die Natur übernahm… Während mein Mann noch am Telefon den Krankenwagen rief, gebar ich unsere kleine Tochter mit zwei Presswehen. Die Presswehen erlebte ich als schmerzhaft, aber auch absolut „richtig“! Ab dem Moment, in dem ich ihren ersten Schrei hörte war ich sofort tiefenentspannt, mein Mann legte sie mir auf die Brust, sie schaute mich munter an, ich wusste, es geht ihr gut. Alles weitere (Ankunft der Sanitäter, Fahrt ins Krankenhaus) erlebte ich als absolut nebensächlich. Meine Kleine lag von Sekunde eins an ununterbrochen bei mir auf der Brust, die Nabelschnur konnte auspulsieren, sie begann sofort nach meiner Brustwarze zu suchen und begann zu trinken. Es war wunderschön und so, wie ich es mir erträumt hatte – die Umstände waren völlig egal. Im Krankenhaus angekommen empfing uns eine wunderbare Hebamme, die uns auf meinen Wunsch hin nach kurzem Blick auf mich und die Kleine viel Ruhe zum Ankommen gab und die Untersuchungen tatsächlich erst nach zwei Stunden vornahm. Aufgrund eines kleinen Scheidenrisses wurde ich mit wenigen Stichen genäht – auch das erlebte ich als absolut nebensächlich, da ich währenddessen meine Tochter bei mir hatte. Drei Stunden später konnten wir wieder nach Hause fahren!

Im Nachhinein war es für mich meine Traumgeburt – mein Wunsch nach keinen Interventionen und Selbstbestimmung hat sich komplett erfüllt, ich habe keinerlei belastende Momente über den ganzen Geburtsverlauf erlebt und wunderschöne Erinnerungen an jede einzelne Geburtsphase. Die Hypnose hat mich die ganze Geburt begleitet und ich habe mich so tiefenentspannt gefühlt, dass ich bis zum Schluss keine intensiven Schmerzen verspürt habe. Diese Erfahrung war nach meiner ersten Geburt einfach nur heilsam und wunderschön.

Vielen Dank an Kristin und das friedliche Geburts-Team für eure wundervolle Arbeit!

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