Geburtsbericht von

Eva W.

Hausgeburtsbericht M.Y. – 28.Mai 2021

4020g – 53cm – 34cm

Deine große Schwester ist bei 39+2 zur Welt gekommen, so hab ich ab diesem Tag sehnlichst auf dich gewartet. Am Mittwoch vor deiner Geburt, war ich noch in der Akupunktur. Da wurden mir die Wehen auslösenden Punkte im unteren Rücken gestochen. Das war intensiv. Bis zu deiner Geburt fühlte es sich an, als hätte ich die Nadeln noch immer im unteren Rücken.

Am ET war ich bei unserer tollen Hebamme in der Kontrolle. Sie dachte ja auch, dass du dich viel früher auf den Weg machst. So erlaubte ich ihr, meinen Muttermund zu untersuchen. Alles war noch hart und vielleicht 1cm geöffnet. Sie verabschiedete uns mit der Aussicht, dass die Geburt gut noch eine Woche auf sich warten lassen kann.

Hm, dachte ich mir, woran kann es liegen, dass du dich nicht auf den Weg machen möchtest? Ich habe mich die letzten Wochen mit der friedlichen Geburt auf dein Ankommen vorbereitet, hab täglich Datteln genascht, Himbeerblättertee getrunken und ab und an Heublumensitzbäder gemacht. Mein Körper war also bereit, aber war es auch mein Innerstes? Da habe ich gemerkt, dass ich Mühe damit habe, mich dem neuen Lebensabschnitt zu öffnen, dass da doch noch einige Ängste sind und ich noch nicht bereit bin, dich aus ganzem Herzen zu empfangen. So habe ich mich mit deiner großen Schwester ins Bett gekuschelt, sie beim Einschlafen begleitet und dann eine lange Meditation gemacht, um meine Ängste zu lösen. Im Anschluss habe ich mich mit Yoga Nidra in eine Tiefenentspannung begeben und bin darin eingeschlafen.

Am nächsten Morgen bin ich, wie die zwei Tage davor um 5 Uhr aufgewacht. Beim Pipigang habe ich gemerkt, dass ich viel blutigen Schleim verliere. Intuitiv wusste ich, dass sich da etwas verändert hat. Ich habe mich nochmals ins Bett an deine Schwester gekuschelt und bin wieder eingeschlafen. Im Halbschlaf spürte ich, dass sanfte Ziehen im unteren Rücken, dass mich seit der Akupunktur begleitete. So versuchte ich eine angenehmere Position zu finden und plötzlich rann warme Flüssigkeit meine Beine runter. Deine Fruchtblase war geplatzt, das Abenteuer Geburt beginnt. Wir waren alle mit einem Schlag hellwach. Dein Papa, der sonst gerne bis weit in den Morgen im Bett liegen bleibt, sprang um 6:30 Uhr hellwach aus dem Bett um mir Tücher fürs auslaufende Fruchtwasser zu bringen. Deine Schwester war total aufgeregt und hatte ein bisschen Sorge, dass du sofort zur Welt kommen wirst.

Fröhlich bin ich aufgestanden, mit dem Wissen, dass du heute zu uns stoßen würdest. Ich hab gemütlich mit deiner Schwester und deinem Papa gefrühstückt, von Wellen noch keine Spur. Hab dann deine Nonna (Oma) verständigt, welche sich nach der Schule um deine Schwester kümmern sollte und dann schrieb ich unserer Hebamme. Deine Schwester ging zur Schule und ich sollte kurz in den Nebenort, in die Hebammenpraxis zur Kontrolle, da ich mit dem Fruchtwasser auch Blut verlor. So sind wir kurz vor 9 Uhr losgefahren und während der rumpelnden Fahrt im Auto spürte ich erste Wellen. Sie starteten im Rücken (jaja, diese Akupunktur hatte es ich sich) und flossen dann nach vorne, in den Unterbauch, wo sie ihre Spitze hatten und verzogen sich dann wieder nach hinten. Ich spürte, dass es ganz schnell an Fahrt aufnahm. In der Kontrolle konnte die Hebamme das Gleiche feststellen, war alles Butterweich und bereits 3cm geöffnet.

Sie schickte uns nach Hause in den Pool und verständigte meine Hebamme, welche gerade noch auf Hausbesuch war. So fuhren wir um 9:30 Uhr zurück, ich hatte eine Welle nach der anderen und als wir Zuhause angekommen sind, musste ich erstmal weinen, weil ich von der Intensität völlig überrumpelt wurde. Ich habe mich dann aber schnell gefangen. Wir sind hoch in unsere Wohnung und dein Papa begann rumzuwuseln. Musste er doch den Pool für deine Ankunft befüllen, das Bett doppelt beziehen mit Plastik und die Tücher für dich wärmen. Währenddessen habe ich an meinem kleinen Altar die Kerzen entzündet und versuchte mit der friedlichen Geburt in Hypnose zu kommen. Allerdings merkte ich, dass ich niemandem von außen zuhören mag, dass ich nur dir und mir und den Wellen lauschen möchte, so hab ich die Hypnose ausgemacht und meditative Musik gestartet. Der Pool war endlich gefüllt, so habe ich mir die Kleider vom Körper gerissen und bin in den Pool gesprungen.

Kurz darauf, so gegen 10 Uhr, ist unsere Hebamme eingetroffen und ich hatte eine kurze Wellenpause und konnte sie so auf den aktuellen Stand der Dinge bringen. Dann ging es rasant weiter, der Druck im Bauch nahm zu und die Wellen brachen nicht mehr, sie waren fast konstant da. Deine Herztöne waren immer super und ich fühlte, dass es nicht mehr lange gehen würde, bis du zur Welt kommst. Kurz vor 11 Uhr ist unsere zweite Hebamme angekommen. Ich habe sie nicht wirklich wahrgenommen, war ich so mit unseren Wellen und dem ersten Drang zu pressen beschäftigt. Mit einer Atemtechnik versuchte ich diesen Drang etwas abzufedern, denn ich spürte, dass es noch ein paar Wellen braucht. Unsere Hündin Oma kam zu mir an den Pool und ich durfte sie während ein paar Wellen festhalten. Dann legte sie sich neben den Pool, um uns Schutz und Sicherheit zu geben. Dein Papa saß vor mir und hielt meine Hände, denn jetzt musste ich pressen bzw. dich runter atmen. Unsere Hebamme wollte schauen, wo du steckst, aber ich konnte mich unmöglich aus dem Vierfüßler bewegen, so animierte sie mich, selber zu fühlen. Da konnte ich deinen Kopf spüren. Ein paar Presswellen später war dein Kopf schon beim Ausgang, um 11:24 Uhr war dein Kopf geboren, 11:25 Uhr dein Körper. Ich hab dich aus dem Wasser gehoben und war einfach nur überwältigt von deiner Ankunft. Die Hebammen haben dich mit den vorgewärmten Tüchern zugedeckt und ich hab dich bewundert. Kurz darauf hab ich gesehen, dass du ein Mädchen bist und stolz deinen Namen verkündet. Nachdem die Nabelschnur auspulsiert war, hat dein Papa unsere Verbindung gekappt und du kamst zu ihm zum bonden und ich gebar die Plazenta. Wir haben uns dann zu dritt ins Bett gekuschelt und das erste Mal gestillt. Kurz darauf kam deine Schwester hereingerannt und hat dich in ihre Arme geschlossen. Es war genauso, wie ich mir das während deiner Schwangerschaft vorgestellt habe. Herzlich Willkommen kleine M. Y., so so schön, bist du endlich da.

 

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