Geburtsbericht von

Franziska O.

Unsere friedliche Geburt

Vorbereitung ab 29.SSW mit App, Flutschtropfen, Akupunktur, Fußreflexzonenmassage & women’s care.

Geburt bei ET +5, 11.10.2020 Friedrich

Ich selbst bin Krankenschwester und meine älteste Schwester meine Vor- und Nachsorgehebamme.

Am 09.10. war ich bei meiner Schwester zum CTG schreiben, da ich ja über ET war, musste ich dies alle zwei Tage machen.

Während dem CTG hat sie bereits mit der Akupunktur die „Kündigungspunkte“ gewählt und somit unserem kleinen Mann angedeutet, dass es langsam Zeit ist.

Nach circa 10 min meinte Sie dann, du hast gerade eine Welle. Gut zu wissen, habe mir unter Wellen was anderes vorgestellt und weiß nun, wie sich diese anfühlen. Zusammen übten wir die Bauchatmung und man merkte von Welle zu Welle, wie intensiver sie wurden.

An diesem Tag kamen die Wellen noch, bis ich ins Bett ging, dann war Ruhe bis in der Früh um 7.

10.10.2020

Ab morgens um 7 Uhr begannen wieder die Wellen und ich konzentriere mich auf die Bauchatmung. Bis circa 12 Uhr kamen sie, aber immer unregelmäßiger und weniger. Meine Schwester und ich entschieden, dass ich doch mal in die Badewanne gehen soll. Seit dem war dann Ruhe, ich war etwas enttäuscht aber optimistisch, dass es bald so weit sein wird und das nur der Anfang war.

11.10.2020

Morgens um 01:45 Uhr wachte ich von einer ordentlichen Welle auf und wusste sofort, heute ist es soweit.

Ich bin daraufhin direkt auf die Toilette und wie es der Zufall so will, entleerte ich mich vollständig.

Nun war ich wach und ging sofort an die frische Luft spazieren. Nach 1h waren sie bereits regelmäßig bei alle 4 Minuten. Ich ging wieder nach Hause und weckte meinen Mann mit den Worten: „heute ist es glaub ich soweit.“ Er ist mit mir aufgestanden und nochmal eine halbe Stunde spazieren gegangen.

Daraufhin ließ er mir eine Wanne ein und meinte, ich soll es doch bitte gleich ausprobieren, nicht dass es wieder wie gestern ausgeht.

Gesagt getan und die Wellen blieben! Juhu! Ich freute mich und ab jetzt war ich bereit, mich wegzubeamen.

Ich schrieb meiner Schwester, dass ich nun alle 4 Minuten Wellen habe und freute mich.

Mein Mann und ich gingen ins Bett circa 5 Uhr. Ich entspannte mich und tatsächlich schlief ich zwischen den Wellen immer wieder ein. Davon total fasziniert wachte ich 7 Uhr auf und checkte mal, in welchem Abstand wir bereits sind. Es waren 3 Minuten.

Da wir einen weiten Weg in die Klinik hatten, sagte ich zu meinem Mann, er soll doch bitte im Kreißsaal anrufen und fragen, ob wir schon kommen sollen. Die Antwort war nein, sollen noch etwas aushalten.

Ich bin daraufhin aufgestanden, meinen Mann hab ich wieder schlafen geschickt und setze mich auf die Couch zum erneuten runterzählen.

Zwei Stunden später wachte ich wieder auf und merke, wir sind nun tatsächlich bei alle 2 Minuten und wecke meinen Mann erneut. Er packte nun das Auto und rief nochmal im Kreißsaal an, dass wir nun losfahren und circa 1h brauchen, bis wir da sind.

Während der Fahrt war ich total nervös und aufgeregt und konnte nicht wirklich entspannen, Wellen waren dennoch regelmäßig da, bis wir im Kreißsaal ankamen. Dann der berühmte Vorführeffekt. Dennoch war der MM weich und bereits bei 1-2cm. Für mich war aber klar, ich möchte nicht mehr nach Hause.

Es wurde entschieden, mich 2h spazieren zu schicken und dann nochmal zu schauen, wie es läuft.

Mein Mann war stets an meiner Seite, begleitete mich beim Spazieren gehen.

Währenddessen war ich leider nicht in Hypnose, war für mich in dieser Situation nicht möglich. Nach 1h Runden drehen in deren Garten, war für mich die Phase gekommen, ich kann nicht mehr gehen/stehen/sitzen, mir ist kotzübel und ich möchte liegen. Also ab Richtung Kreißsaal und nun bekam ich sofort ein Zimmer.

Es war ungefähr 13:00 Uhr und ich legte mich sofort auf das Bett. Mein Mann fragte noch höflich die Hebamme, wie lang das nun dauern wird (ich habe ihn kurzzeitig für diese Frage gehasst) die Antwort war, wir können froh sein, wenn Mitternacht das Kind da ist. In ihrer Schicht wird es nix mehr.

Ich habe in meinem Kopf die challenge accepted, frage noch wie lange ihr Dienst wäre – 19:00 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt hab ich nur noch gelegen und war nicht mehr aktiv unterwegs. Ich wachte bei jeder Welle etwas auf und veratmete sie mit der Bauchatmung. Essen und trinken konnte ich auch nicht.

Um 15:00 Uhr bekam ich auf Nachfrage ein homöopathisches Mittel für den MM zum weich machen. Wellen waren weiterhin regelmäßig alle 2 Minuten und ich schlief zwischen ihnen immer wieder ein.

16:00 Uhr kam die Ärztin zum COVID-Abstrich und checkte erneut den MM 4-5 cm. Sie hat darauf bestanden…

Nun war ich etwas enttäuscht, da wir gerade mal die Hälfte geschafft hatten. Zählte mich dennoch erneut runter.

17:00 Uhr klingelte ich, da ich nun doch etwas gegen die Schmerzen haben möchte. Ich habe von 16 bis 17 Uhr in meinem Kopf mit mir diskutiert, ob ich nun doch eine PDA möchte oder nicht.

Die zuständige Hebamme meinte, da ich bereits bei 4-5 cm wäre und ich so entspannt bin, MuMu sehr weich und alles gut veratme, würde sie es schade finden, eine PDA zu machen. Somit war für mich klar der Punkt abgehakt und ich konnte mich wieder voll darauf einlassen. Zählte mich erneut runter und wurde von der Hebamme am Kreuzbein massiert, das tat so gut, dass mein Mann es weitermachen musste.

17:55 Uhr klingelte ich erneut, sagte zu meinem Mann, er müsse ab jetzt da bleiben.

Die Hebamme kam und ich teilte ihr mit, dass ich ab nun mitschieben möchte.

Sie konnte es nicht fassen und checkte erneut den MuMu – vollständig geöffnet.

Ich war total happy und ließ den Pressdrang zu.

Nun wurde die Hebamme auch etwas hektisch, sie hätte die OA vor 10 min in den OP geschickt, da sie nicht der Meinung war, dass es bei uns so schnell ging. Holte dann eine Assistenzärztin und eine weitere Hebamme.

Ab 18:00 Uhr begann die Austreibungsphase und ich bin bis heute überwältigt, was für Urgewalt auf einen einwirkt. Ich, ein sehr stiller und zurückhaltender Mensch, begann tatsächlich, recht laut zu tönen. War mir in dem Moment aber tatsächlich egal und keineswegs peinlich, wie zuvor vermutet.

18:25 Uhr ist die Fruchtblase geplatzt.

18:50 Uhr kam unser Sohn Friedrich auf die Welt und schaute uns direkt tief in unsere freudestrahlenden Gesichter!

Er wurde mir sofort auf den Bauch gelegt, mein Mann schnitt die Nabelschnur durch.

Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten beim Atmen kam der Kinderarzt und half ein wenig nach, doch es ging ihm sehr schnell wieder gut. Er nahm scheinbar nochmal einen ordentlichen Schluck Fruchtwasser. Gibt es ja draußen nicht mehr!

19:05 war nun auch die Nachgeburt da und somit war die Geburt abgeschlossen.

Leider hab ich kleine Geburtsverletzungen davongetragen, sind aber nicht weiter schlimm und bereits heute verheilt!

Wir waren ein eingespieltes Team, haben viel in Gedanken miteinander kommuniziert und haben das ganze Kreißsaal-Team schwer beeindruckt. Jeder kam anschließend zu uns, lobte uns und war fasziniert. Und wir haben es im Dienst der Hebamme geschafft.

Wir sind super glücklich und ich kann sagen, es war ein wunderschönes Erlebnis! Sofort und jederzeit wieder.

Danke für die tolle Methode, die Entspannung, die Bauchatmung und den entspannten Schlaf zwischen die Wellen. Es hätte nicht besser laufen können.

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