Geburtsbericht von

Johanna

2018 habe ich in einer Hausgeburt meinen Sohn bekommen. Es war eine physiologisch unkomplizierte Geburt, die mir aufgrund der Schmerzen jedoch als keine schöne in Erinnerung blieb.
Im 6. Monat wurde mir die DFG von einer Freundin empfohlen und dann habe ich mich sofort in den Podcast gestürzt. Ich habe im 7. Monat dann den Kurs gekauft und mit der Vorbereitung angefangen. Ich habe alle Videos geschaut und versucht, meinen Partner oft dabei zu haben. Er hat sich auch interessiert und wir haben die Ankersetzung geübt, aber ich habe schnell gemerkt, dass die Partner-Anker für mich nicht funktionieren. Mir war das zu dicht und ich konnte mich nicht fallen lassen. Das habe ich dann einfach akzeptiert und versucht, nicht als Fehler oder Problem zu sehen. Ich habe bei jedem Üben mit Duft gearbeitet.

Ab der 30. Woche habe ich jeden Tag 2 Mal geübt, die letzten 4 Wochen 1,5h täglich. Es war so eine herrliche Zeit, nur für mich. Ich habe vormittags die Atmung mit Geburtsvorbereitung lang geübt und nachmittags dann Selbsthypnose. Oft bin ich dann länger in der Hypnose geblieben als die Aufnahme lief. Immer öfter habe ich dabei auch so veränderte Körperempfindungen gehabt: meine Arme und Beine wurden ganz kurz und verschwanden, als würden nur noch Hände und Kopf übrig bleiben und dann wegfließen. Dabei war mein Geist ganz klar.
Ca. 1 Mal die Woche habe ich das Mentaltraining Traumgeburt gemacht. Es sollte wieder eine Hausgeburt werden, ich konnte mir also auch die Örtlichkeiten ganz genau vorstellen. Ich wusste, dass ich bis zur Austrittsphase gern im Schlafzimmer im Bett sein wollte und erst dann ins Wohnzimmer wechseln wollte, weil dort mehr Platz für die Hebamme wäre. Welche Rolle sie spielen würde, war mir allerdings in der Hypnose nicht klar. Sie war bereits bei der ersten Geburt meine Hebamme und kam erst 20 min vor Geburt des Köpfchens. Ich wusste also nicht, was Hebammen unter der Geburt so machen. Sie versprach mir allerdings, bei dieser Geburt gleich beim ersten Anruf zu mir zu kommen und mich dieses Mal besser zu betreuen. Von der friedlichen Geburt hielt sie allerdings nichts. Schmerzen gehören dazu, sagt sie. Und schlechte Erfahrungen mit Hypnobirth hatte sie auch im Gepäck. Da es allerdings die einzige Hausgeburtshebamme in der Stadt ist, blieb mir keine Wahl.

Ca. 3 Wochen vor der Geburt habe ich oft schon ernsthafte Wehen gehabt. Das war sehr hilfreich, denn so konnte ich mich SEHR lang schon auf die Geburt einstellen.

Der Nachmittag vor der Geburt war großartig! Ich hatte Wehen und wir gingen mit dem Großen bei strahlendem Sonnenschein in den Park. Ich ging 2 Runden Walken und hörte meine Lieblingsmusik. Ich war schon völlig in einer anderen Sphäre und voller Glück und Vorfreude. Als dann abends der Schleimpfropf abging, legte ich mich mit der Geburtsvorbereitung lang ins Bett. Wir versuchten, ein wenig die Wehen zu tracken und riefen gegen 20:30 Uhr die Hebamme. Ihr reichten die angesagten Wehen aber nicht und sie wollte noch nicht vorbeikommen.
Ich schaltete um auf die “richtige ” Hypnose. Ob ich wirklich in Hypnose war, weiß ich nicht. Mein Mann meinte, es sah aus, als würde ich schlafen. Nur, dass ich alle 2 oder 3 Minuten tief geatmet habe. Und es ist ABSOLUT unvorstellbar, wie großartig die Wellenatmung ist! Es war so toll, einfach genau zu wissen, was man während der Wehen zu tun hat. Und die Konzentration darauf hat bei mir auch bewirkt, dass ich nicht die Empfindung von Schmerz hatte. Noch 60 Minuten vor der Geburt des Köpfchens beruhigte ich in Hypnose meinen großen Sohn, der mit Fieber im Bett lag. Bis er dann von den Großeltern abgeholt wurde. Da war es bereits 3:30 Uhr. Dann riefen wir noch mal die Hebamme. Ich ging recht oft auf Toilette, was sehr anstrengend und ablenkend war, aber sobald ich auf dem Sofa war, konnte ich zumindest in die Atmung zurück finden. Und was für ein wahnsinniges, starkes, ermächtigendes Gefühl, als ich dann durch eine besonders intensive, tiefe Wellenatmung die Fruchtblase zum Platzen brachte (so zumindest mein Gefühl). Ich wusste, dass die Geburt des Köpfchens noch höchstens 10 Minuten dauern konnte und die folgenden ca. 5 Wellen waren die einzigen, die ich als “zu” stark empfunden habe. Dann kam die Hebamme, bat mich noch um einen Stellungswechsel (ach, ich wäre so gern Halb aufgerichtet auf dem Sofa geblieben, statt in den Vierfüßler zu gehen). Dann war unsere Schöne auch schon geboren.

Es war wirklich MEINE Geburt, muss ich sagen. Ganz bei mir ohne jede Aufregung, in Stille und Ruhe. Das hat mir so viel Kraft gegeben für die wunderbare Zeit des Wochenbettes und ich wünsche jeder von euch, dass ihr eine selbstbestimmte, starke Geburt erleben könnt!

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