Geburtsbericht von

Larissa E.

Ausführlicher Geburtsbericht Hanna Elisa, 15.12.2020 um 7:24 Uhr, 41+2, 4090g, 56cm, 37cm KU

Ich bin relativ früh in der Schwangerschaft auf den Podcast gestoßen, hab mich aber erst in der 30. SSW dazu entschlossen, das Programm zu machen. Ich habe es dann relativ schnell durchgezogen, habe in der Vergangenheit auch schon häufiger meditiert, deshalb fiel mir das nicht so schwer.

So ab der 37. SSW hatte ich einfach keine Lust mehr auf die Meditationen und hörte auf, damit zu üben. Das Programm hatte ich fast komplett abgeschlossen. Ich ließ es ruhen, weil es sich für mich so richtig anfühlte.

Unsere kleine Hanna lag bis zum Ende nicht im Becken und es gab keinerlei Anzeichen, dass es bald losgehen würde, als der ET (06.12.2020) immer näher rückte. Die Schätzung meiner FA prognostizierte uns ein großes und eher schweres Kind, mein Mann und ich sind aber auch beide groß (1,95m und 1,78m). Ich machte mir noch keine Gedanken, hatte auch in der 37. SSW mit Himbeerblättertee und Heublumendampfbädern begonnen. Außerdem gingen mein Mann und ich ab der 39. SSW täglich mindestens 2 Stunden spazieren, in der Hoffnung, dass die Kleine doch irgendwann ins Becken rutscht.

Als sich am 11.12.2020 (ET+5) immer noch nichts tat, legte mir meine FA nahe, 2 Tage später bei der Kontrolle im Krankenhaus (es war ein Sonntag) über das Thema Einleitung zu sprechen. Sie riet mir dazu, möglichst schnell damit anzufangen, da sich die Einleitung sicherlich über mehrere Tage ziehen würde.

Total verunsichert ging ich nach Hause. In der darauffolgenden Nacht begann der Schleimpfropf sich zu lösen. Welch ein Glück!

Sonntags ging ich dann zur Kontrolle ins Krankenhaus, sonst keinerlei Anzeichen für den Beginn der Geburt. Die dortige Ärztin machte mir allerdings Mut, gerne noch länger zu warten mit der Einleitung. Das Fruchtwasser und die Plazenta sahen super aus. Das beruhigte mich.

Am Abend desselben Tages merkte ich dann gegen 22 Uhr ein leichtes Ziehen, wie Periodenschmerzen. Das hatte ich aber immer mal wieder an den Tagen davor abends gehabt, deshalb schöpfte ich keinen Verdacht.

Aber es blieb dabei, das Ziehen kam immer wieder. Mal nach 15 Minuten, mal nach 5 Minuten. Ganz unregelmäßig. Ich schickte meinen Mann ins Bett, ich war viel zu aufgeregt im positivsten Sinne, um zu schlafen.

Mir war überhaupt nicht danach, zu meditieren und in Hypnose zu gehen. Deshalb sah ich mir bis 5 Uhr romantische Liebeskomödien an, um den Oxytocin Spiegel schön hoch zu halten. Dann ging ich ins Bett, um doch nochmal 1,5 Stunden mehr schlecht als recht zu schlafen.

Um 14:30 Uhr hätte ich sowieso zur Kontrolle zu meiner FA gesollt. Allerdings rief ich dort an am Morgen und fragte, ob ich früher kommen könne, da ich Wellen spürte.

Um 9 Uhr fuhr mich mein Mann dorthin, schon auf dem Weg im Auto wurden die Wellen immer stärker, die ganze Nacht waren sie sehr leicht nur gewesen. Beim CTG waren deutliche Wellen erkennbar und ich merkte richtig, wie ich ohne die Bauchatmung vom Programm, Schmerzen hatte. Die Ärztin tastete vorsichtig nach meinem MuMu, 1cm. Nach 11 Stunden. Ein kurzer Schock. Aber ich besann mich und ließ mich nicht verrückt machen.

Ab nach Hause, erstmal kurz eine Kleinigkeit essen, mehr ging nicht. Dann schaute ich noch einen Film. Nach wie vor wollte ich nicht in die Hypnose gehen. Mir war einfach nicht wohl dabei. Um 14 Uhr im Kreißsaal angerufen, die rieten mir erstmal zu einem Bad.

Also ab in die Badewanne. Die beste Idee überhaupt. Kerzen angemacht, 2,5 Stunden dort geblieben. Wir ließen immer wieder warmes Wasser nachlaufen. Mit jeder Welle ging ich tief in die Bauchatmung, schloss meine Augen und konzentrierte mich auf mein Baby. In den Pausen unterhielt ich mich ganz entspannt und voller Liebe mit meinem Mann, der die ganze Zeit bei mir war. Wir malten uns aus, wie unsere Tochter aussehen würde.

Irgendwann merkte ich, dass ich jetzt ins Krankenhaus wollte. Der Zeitpunkt war da. Gegen 18 Uhr kamen wir dort an. Leider kam ich aus meiner Konzentration auf die Bauchatmung etwas raus, weil ich coronabedingt allein reingehen und alles klären musste.

Bei der Untersuchung kam raus, dass nach über 20 Stunden der MuMu immer noch bei 1 cm war. Sie ließen mir die Wahl, dort zu bleiben oder nach Hause zu fahren. Da zu diesem Zeitpunkt grade Familienzimmer verfügbar waren, blieben wir.

Um 19:30 Uhr ca. waren wir auf unserem Zimmer. Wir machten es uns bequem und dunkel und machten dort weiter, wo wir zuhause aufgehört hatten.

Gegen 22 Uhr ging ich zum Kreißsaal, um nochmal ein Entspannungsbad zu nehmen. Dieses Mal fand ich es schnell total unangenehm und verließ die Wanne nach ca. 40 Minuten wieder.

Zurück im Zimmer versuchten wir, zu schlafen. Das war der Punkt, wo mir langsam alles entglitt. Die Müdigkeit war einfach zu groß und so ließ meine Konzentration nach und die Schmerzen wurden stärker.

Gegen 1 Uhr fragte ich im Kreißsaal nach einem Schmerzmittel, eine PDA wollte ich allerdings nicht. So bekam ich einen Schmerztropf, die vorherige Untersuchung ergab allerdings einen MuMu von 4 cm. Das Schmerzmittel schenkte mir 2 nahezu schmerzfreie Stunden mit richtig erholsamem Schlaf. Als ich im Halbschlaf merkte, dass die Wellen wieder intensiver wurden, merkte ich plötzlich gegen 3 Uhr ein starkes Plopp in meinem Bauch und sofort war alles nass. Die Fruchtblase war geplatzt! Die Hebamme tastete 7cm. Ich freute mich so auf mein kleines Wunder.

Die Hebamme bot mir noch Lachgas an, davon wurde mir allerdings schlecht, deshalb machte ich ohne weiter.

Um 5 Uhr spürte ich den plötzlichen Drang zu pressen. War es endlich so weit? Die Hebamme tastete tatsächlich 10cm, aber es lag noch ein kleiner Rand MuMu um das Köpfchen, deshalb durfte ich noch nicht pressen. Das zog sich leider so hin, bis um 6:30 Uhr ca. die Hebamme der nächsten Schicht hereinkam. Ich war zu müde und zu fertig für Hypnose und Konzentration. Ich konnte nur noch Kräfte dafür aufbringen, nicht zu pressen.

Ich wollte nie liegend auf dem Rücken entbinden, das war mein einziges Vorhaben. Letztendlich wurde es genau das.

Die neue Hebamme hatte einen sehr strengen Ton und gab mir fast schon Befehle. Klingt total befremdlich, aber für mich war es das einzig richtige. Ein paar Presswellen im Vierfüßler später war der MuMu endlich richtig offen, ich legte mich auf den Rücken, sie brachte mir Beinstützen und knotete Handtücher daran zum Festhalten.

Dann leitete sie mich an zu pressen, aber nach 33 Stunden hatte ich keine Kraft mehr. Ich bekam einen Wehentropf, um die Wellen zu verlängern, sonst hätten wie einen Kaiserschnitt machen müssen.

Dann ging es relativ schnell, mit jeder Welle kam sie näher zu uns. Schritt für Schritt durchs Becken. Dann merkte ich ein Brennen, so unangenehm, aber ich durfte nicht pressen. Immer wieder pressen, nicht pressen. Und dann war sie da. Nach 33,5 Stunden erblickte unsere Hanna das Licht dieser Welt.

Und Dank der guten Anleitung der Hebamme ganz ohne Geburtsverletzungen.

Fazit: vieles lief anders als gedacht und geplant und gewünscht. Und doch war die Geburt so wie sie war perfekt. Ich empfand die Länge oder die Schmerzen nicht als schlimm. Nur als anstrengend, weil ich so müde war.

Knapp 5 Monate später bin ich unglaublich stolz auf mich und meinen Körper. Dank Kristins Kurs hatte ich absolut keine Angst vor der Geburt und obwohl sie nicht schmerzfrei war, freue mich schon darauf in ein paar Jahren hoffentlich ein zweites Wunder bekommen zu dürfen.

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