Geburtsbericht von

Maria

Selbstbestimmte schöne Geburt im Krankenhaus, 2. Kind, ET+1

Unser Sohn ist nun sechs Wochen alt und ich möchte über unser schönes Geburtserlebnis berichten, das ich nicht als schmerzfrei bezeichnen kann, jedoch als selbstbestimmt und friedlich. Was mich besonders freut: Sie lief nahezu genauso ab, wie ich es im Mentaltraining Traumgeburt visualisiert hatte.

Dies war meine zweite Schwangerschaft, die Geburt meiner Tochter 16 Monate zuvor habe ich als traumatisierend erlebt.
Kurze Zusammenfassung meiner schwierigen ersten Geburt: Nach einem Blasensprung und 15 Stunden sehr starker Wellen fast ohne Pause kam sie mit PDA und Saugglocke zur Welt. Anschließend kam ich aufgrund einer Plazentaretention sofort in den OP und musste die Nacht aufgrund des hohen Blutverlustes ohne meine Tochter auf der Intensivstation verbringen. Meiner Tochter wurde sofort vom Krankenhauspersonal die Flasche gegeben, was zu einer Saugverwirrung führte. Entsprechend schwer war auch unsere Anfangszeit. Das Stillen wollte nicht so recht klappen und es dauerte lange, bis ich wieder auf die Beine kam.
Unser zweites Kind ist ein absolutes Wunschkind, jedoch war es nicht geplant, das ich so schnell wieder schwanger werde. Die Erlebnisse von der ersten Geburt gerade mal sieben Monate vorher waren noch zu frisch. Über den positiven Schwangerschaftstest war ich eher geschockt, die Freude kam erst nach und nach. Die Schwangerschaft war total unkompliziert und wunderschön, doch mit dem Bauch wuchs auch das Bedürfnis, mich dieses Mal besser auf die Geburt vorzubereiten. Denn ein Buch über Hypnobirthing hatte mir in der ersten Schwangerschaft suggeriert, dass eine Geburt etwas Leichtes sei, was es bei mir eben definitiv nicht war.
In der 32. Schwangerschaftswoche wurde ich durch eine Freundin auf die friedliche Geburt aufmerksam gemacht- ich wusste sofort „das passt“ – und startete bald darauf mit dem Online Kurs.
Neben den geburtsvorbereitenden Hypnosen und Atemübungen habe ich auch mit dem Mentaltraining Traumgeburt gearbeitet.
Am errechneten Geburtstermin hatte ich einen Termin bei der Frauenärztin, die mir sagte, es werde vermutlich noch dauern, bis die Geburt losgehe und ich solle mich auch mental von der Schwangerschaft verabschieden.
Zu Hause angekommen, hörte ich die Meditation „Geburtsbeginn mental fördern“ und erklärte meinem Baby, dass es nun Zeit sei, heraus zu kommen. Es war für mich richtig schwer, die Schwangerschaft loszulassen, weil ich den Babybauch und die Kindsbewegungen so sehr genossen hatte. Noch am selben Abend spürte ich sehr starke Kindsbewegungen und hatte irgendwie das Gefühl, es könnte bald losgehen – als ob mein Baby die Aufforderung verstanden hätte.
Nachts um 2 Uhr spürte ich dann tatsächlich die erste leichte Welle und schlief dann wieder mit einem Lächeln ein. Ganz entspannt konnte ich die Nacht durchschlafen und Energie tanken. Morgens um 6 Uhr wurde ich dann von leichten Wellen geweckt – genau wie ich es im Mentaltraining Traumgeburt so oft visualisiert hatte.
Mein Mann kümmerte sich um unsere Tochter und brachte mir Frühstück ans Bett, während ich die „Hypnose während der Geburt“ startete – ein schöner sanfter Geburtsbeginn.
Ich hatte eine leichte Blutung und wusste von da an, dass es nun wirklich los geht.
Im Laufe des Vormittags wurden die Wellen dann wieder leichter und ich hatte das Bedürfnis, mich zu bewegen. So machten wir einen wunderschönen Waldspaziergang mit unserer Tochter und erklärten ihr, dass nun ihr Geschwisterchen bald zu Welt kommt.
Nach einem entspannten gemeinsamen Mittagessen setzten die Wellen wieder stärker ein und ich zog mich ins Bett zurück. Mein Mann brachte unsere Tochter zu den Großeltern und half mir dann beim veratmen der Wellen, indem er bei jeder Welle mit den Händen einen Gegendruck im unteren Rücken erzeugte. Das hat während der gesamten Geburt wirklich sehr geholfen.
Um 14.15 Uhr beschlossen wir dann, ins Krankenhaus aufzubrechen. Der Abstand zwischen den Wellen betrug zu dem Zeitpunkt 5 Minuten. Da wir jedoch 45 Minuten Fahrtzeit hatten, fuhren wir vorsichtshalber frühzeitig los.
Ich hatte die ganze Zeit über die Hypnose im Ohr, es fiel mir aber schwer, den Kraftort oder die Gebärmutter zu visualisieren. Die tiefe Bauchatmung half jedoch sehr. Die Autofahrt verbrachte ich mit geschlossenen Augen. Vor der Notaufnahme angekommen, war leider kein Platz mehr auf dem Storchenparkplatz frei. Weil ich mit den Wellen sehr gut zurecht kam, beschlossen wir, ins Parkhaus zu fahren. Der Fußweg von ein paar hundert Metern war gut zu meistern, wir blieben bei jeder Welle stehen. Trotzdem rissen mich Baustellenlärm und Krankenhaustrubel aus meiner Konzentration. Nachdem alles so gut angefangen hatte, war ich nun doch wieder stärker im Außen, ich fand auch im Verlauf der Geburt leider keinen Weg zurück. Doch auch ohne Tiefenentspannung tat Kristins vertraute Stimme im Ohr gut.
In der Notaufnahme wurde mir sofort ein Rollstuhl gereicht, aus dem ich jedoch nach 3 Metern sofort wieder aufsprang, weil ich die Wellen im Sitzen überhaupt nicht aushalten konnte.

Im Kreißsaal angekommen, kamen die Wellen dann schon im Abstand von 3 Minuten. Wir hatten eine wunderbare Hebamme, die sich im Hintergrund hielt, aber wenn nötig wunderbar unterstützte. Die Wellen veratmete ich vorwiegend in der Seitenlage. Es waren starke Wellen, die ich definitiv als schmerzhaft bezeichnen würde. Trotzdem hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, ich würde von ihnen überrollt. Ich wusste immer ganz genau, was ich gerade brauchte, z.B. Toilette oder Trinken. Das nahm meinem Mann leider die Chance, sich um alles zu kümmern, damit ich mich auf die Wellen konzentrieren konnte. Doch ich konnte nicht anders, ich wusste einfach genau, was gerade gut für mich ist und wollte das dann auch sofort umgesetzt haben – ich fühlte mich stark und zuversichtlich, alles lief nach Plan und die Stimmung war sogar irgendwie fröhlich und unaufgeregt. Ich veratmete die Wellen sehr ruhig und konzentriert, die Hebamme bestärkte mich und lobte meine Geburtsarbeit. Erst als nach fast 5 Stunden Kreißsaal gefühlt nichts mehr vorwärts ging, setzte bei mir Erschöpfung ein und die Angst, es könnte noch stundenlang so weitergehen und ich bat um ein Schmerzmittel, das mir dann als Infusion verabreicht wurde. Ich Nachhinein betrachtet wäre das wohl nicht nötig gewesen – ich weiß nun, dass das wohl die Übergangsphase gewesen sein muss – es war aber in der Situation richtig, um mir wieder etwas Mut zu geben.
Die Fruchtblase stand zu dem Zeitpunkt immer noch und ich bat die Hebamme, sie zu öffnen. Eine leichte Berührung genügte, um sie zum Platzen zu bringen. Dann ging alles ganz schnell. Die Presswehen setzten fast unmittelbar ein. Zum Pressen ging ich in den Vierfüßler. Doch ich konnte in dieser Position einfach keine Kraft aufbauen und empfand es als höchst unangenehm. Die Hebamme fragte nach ein paar erfolglosen Pressversuchen, auf welcher Seite in der Schwangerschaft der Rücken des Babys gelegen hatte. Ich antwortete „rechts“. „Dann ist das deine starke Seite“ sagte sie. „Leg dich auf die rechte Seite. Ich tat es und schon flutschte es. Auf der rechten Seite liegend, konnte ich am Besten pressen und es dauerte nicht lange, bis der Kopf geboren war, eine Welle später, um 21.06 Uhr, nach 6 Stunden Kreißsaal, war er dann da, unser Sohn. Das Gefühl war überwältigend. Wir hatten uns das Geschlecht nicht verraten lassen, doch ich hatte von Anfang an das Gefühl gehabt, dass es ein Junge wird. Die Nabelschnur durfte auspulsieren, er wurde mir sofort auf die Brust gelegt und fing dann auch gleich an, die Brust zu suchen und zu saugen. Mir wurde, wie geplant, eine Oxytocin-Infusion verabreicht, um die Geburt der Plazenta zu fördern (das hatte ja bei der ersten Geburt nicht funktioniert). Die Plazenta kam kurze Zeit später vollständig heraus. Wir verbrachten noch 3 Stunden im Kreißsaal. Da ich ein wenig gerissen war, wurde noch genäht, das war aber nicht weiter schlimm, schließlich war ich voller Glückshormone. Nun sind wir schon seit 6 Wochen zu Hause. Unser Sohn ist sehr entspannt und auch das Stillen klappt dieses Mal besser.
Dieses Geburtserlebnis hat mich wirklich versöhnt mit meiner schwierigen ersten Geburt und war für mich eine Traumgeburt.
Danke an Kristin und das ganze Team, ihr bringt so viel Glück in das Leben vieler Frauen. Ich würde die friedliche Geburt jeder Frau weiter empfehlen, es macht einen riesigen Unterschied, ob man sich mental auf eine Geburt vorbereitet oder eben nicht. Falls wir das Glück haben, noch ein drittes Kind zu bekommen, werde ich mich wieder mit Kristins Methode vorbereiten und die Vorfreude so richtig genießen.

Eure Maria

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