Geburtsbericht von

Miriam D.

Geburtsbericht D. 11.02.2021, 3.390g, 51cm, 35 cm Kopfumfang

Hallo ihr Lieben,

es wird Zeit, dass ich endlich meinen Geburtsbericht niederschreibe. Unser süßer D. kam am 11. Februar (38W+2T bzw. ET -12) zur Welt und macht uns sehr glücklich und stolz. Er ist unser erstes Kind. Insgesamt hatten wir eine tolle natürliche Geburt. Leider war sie für D. mit etwas Stress verbunden.

Vielleicht als Info vorab: Ich habe zum Ende der Schwangerschaft verschiedenste geburtsvorbereitende Maßnahmen recht penibel eingehalten: Himbeerblättertee, 6 Datteln täglich, Heublumendampfbad, Dammmassage, Beckenbodenübungen (minimal), kein/wenig Zucker und Weißmehlprodukte (Louwen), 4 Sitzungen geburtsvorbereitende Akupunktur und dazu natürlich die täglichen Atemübungen und Meditationen von Kristin.

Ob etwas davon zu der sehr schnellen Geburt beigetragen hat, lässt sich natürlich nicht sagen.

Meine erste Wehe hatte ich um 10:50 Uhr. Die zweite kam dann um 11:23 Uhr. Da dachte ich noch, das ist jetzt sicherlich der Beginn einer langen Latenzphase. Vielleicht kommt die nächste Wehe erst in zwei Stunden oder heute Abend. Soll ja bei Erstgebärenden alles recht lange dauern. Die nächste Wehe kam dann aber nach 9 Minuten und dann direkt ungefähr alle 4 Minuten. Das hat mich doch seeehr überrumpelt. Als mein Mann gegen 12:20 Uhr dazukam, hatten wir erst noch überlegt, ob wir im Krankenhaus anrufen sollen, um zu fragen, ob wir losfahren sollen. Aber dann waren wir schon langsam eher bei allen 3 Minuten und ich habe zwischendrin versucht, die letzten Sachen in meine Kliniktasche zu packen. Die Wehenpausen waren so kurz, dass ich damit extrem langsam war und uns klar wurde, dass wir uns langsam echt beeilen müssen und der Anruf überflüssig ist. Ich hatte in den Wehenpausen kaum Zeit, mich zu erholen, geschweige denn über Meditationen nachzudenken.

Im Krankenhaus angekommen, konnte ich kaum noch laufen und habe mich bei der Schlange an der Anmeldung kurzerhand auf den Boden gelegt, um mit den Wehen zurechtzukommen. Habe immer schön die Bauchatmung gemacht – zu weiteren Gedanken oder Tests, wie ich persönlich gut mit den Wehen umgehen kann, kam ich überhaupt nicht; ich war ja davon ausgegangen, dass ich mich über viele Stunden daran gewöhnen kann… Vom Rollstuhl aus der Schlange abgeholt und Richtung Geburtshilfe gefahren, war ich dann um 14:15 Uhr ans CTG angeschlossen. Das waren sehr quälende 30/35 Minuten mit starken und sehr regelmäßigen Wehen und ich bekam langsam Panik, wie lange ich das noch aushalte. Noch nahm mich keiner ernst, weil sie es wohl gewohnt sind, dass Frauen einen großen Aufstand machen und es dann aber noch ewig dauert. Erst nach dem CTG wurde dann endlich der Muttermund getastet und siehe da: 8 bis 9 cm! Dann ging‘s direkt in den Kreißsaal und ich durfte meinen Mann anrufen, weil er ab nun auch dazu durfte.

Mit der Hebamme habe ich mich dann geeinigt, dass ich Lachgas möchte. Mit dem Lachgas habe ich dann so fünf bis sechs Wehen veratmet (ohne mir ganz sicher zu sein, ob das Lachgas etwas bewirkt hat) und dann sagte die Hebamme schon, dass ich die Maske weglegen soll, weil in der Austreibungsphase gibt‘s kein Lachgas mehr. Zum Glück fand ich die Austreibungsphase weitaus erträglicher, es war eher etwas unangenehm und alles sehr gespannt als wirklich schmerzhaft, wie die Wehen davor. Allerdings ging diese Phase sehr lange und die Hebamme und die mittlerweile dazugekommene Oberärztin wurden irgendwann unruhig. So eine lange Austreibungsphase ist ja für das Kind nicht gerade gut und mein Beckenboden war wohl so straff, dass der Kopf einfach nicht ganz durchkam bzw. nach jeder Wehe wieder ein Stück zurückrutschte. Noch dazu wurden die Wehen etwas schwächer, wodurch es erst recht nicht vorwärts ging. Das alles habe ich währenddessen aber nicht so richtig realisiert – ich war einfach noch ziemlich überwältigt von der ganzen Situation und davon, dass ich gerade tatsächlich dabei war, meinen Sohn herauszupressen. Irgendwann im Verlauf war die Fruchtblase geplatzt, ich glaube recht gegen Ende. Schlussendlich wurde die Sache mit minimal Oxytocin (um die Wehen anzukurbeln) und einem Dammschnitt erfolgreich beschleunigt. Der Dammschnitt war mir vollkommen egal, ich habe ihn auch nur kurz gespürt. Und dann kam mein Sohn herausgeflutscht. Wirklich unglaublich und überwältigend.

Um 16:28 Uhr wurde D. geboren, also nicht einmal sechs Stunden, nachdem ich zu Hause meine erste Wehe hatte und mich noch gefragt habe, ob das nun wirklich eine war. Wie gesagt, blieb mir bei diesem Erlebnis keine Zeit für die friedliche Geburt, aber es war doch wunderschön. Trotz Schmerzen konnte ich meinen Mann zwischendurch anlächeln und mich darüber freuen, dass unser Sohn bald da ist.

 

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