Geburtsbericht von

Nad I.

Geburtsbericht T. – „Geburtstag mit Opa“ – Wassergeburt im s’Hebammenhaus in Villingen

geboren am 25. März 2021 um 17.42 Uhr mit 4000g und 52cm

Achtung, es wird wirklich lang. Ich kann es wirklich nicht, mich kurz zu halten, die Vorgeschichte gehört für mich auch zur Geburt, nämlich die Mentale Geburtsarbeit – ich mache ab der eigentlichen Geburt ~~~~~~~ könnt ihr hinscrollen!

Lieber T.,

Wie alles begann: In einer sehr aufregenden Zeit für unsere kleine Familie, hast du entschieden, zu uns zu kommen. Wir waren gerade im Endspurt dabei, die Bodenplatte für unser Haus fertig zu bekommen. Drei Tage, bevor endlich unser Blockhaus geliefert werden sollte, merkte ich, dass irgendetwas anders ist. Da ist was. Schwanger? Nein, kann doch nicht sein? – Habe mich dann doch entschieden, direkt einen Schwangerschaftstest zu machen, der war allerdings abgelaufen. Naja, was solls. Wird doch noch funktionieren, dachte ich. Getestet. Gewartet. Geguckt. Nö, kein zweiter Strich. Ab in Müll. Am folgenden Tag musste ich ständig aufstoßen. Kurz kam mir in den Sinn, das war doch anfangs in der Schwangerschaft beim ersten Kind auch…

Nächsten Tag war mir sehr flau im Magen. Naja, das ist die Aufregung. Ob nun wirklich alles klappen sollte, dass unser Blockhaus endlich aufgerichtet werden soll.

Montagmorgen, Bauplatz: Juhuuu, das Haus kommt wirklich! Wir freuen uns total und können es kaum fassen, dass bald wirklich unser Eigenheim stehen soll.

Zuhause angekommen, ist mir immer noch so flau und bissl übel. Da ist doch was, denke ich. Also neuen Schwangerschaftstest gemacht, diesmal nicht abgelaufen. Und zack – direkte zweite Linie!

Schwanger! Nun wusste ich es, du hast dich auf den Weg gemacht! Übrigens war der erste Test auch schon positiv – habe ihn aus dem Mülleimer gekramt…

Abends durfte dein großer Bruder den Schwangerschaftstest auf der Baustelle in unserm eigenen Haus eurem Papa übergeben. Der war erst total platt und hat sich dann aber riesig gefreut!

Schnell nähte ich ein Shirt mit dem Aufdruck „großer Bruder 2021“. So wussten dann bald alle Omas und Opas, dass du dich auf den Weg gemacht hast.

Oma K. war gleich sicher, das Mädel kommt an Opas Geburtstag (25. März). Wir entschieden uns später für die Überraschung!

Nun ging es Schlag auf Schlag, das Haus war ratz-fatz aufgebaut und die Übelkeit kam genauso schnell. Es gingen viele Wochen ins Land. Ich wusste nicht, wie ich die Tage überleben soll mit dieser Übelkeit, Müdigkeit und extremen Schlappheit. Mir war einfach alles zu viel. Am liebsten im Bett liegen, nix machen, nix hören, nix sehen.

Ich wollte erstmal nicht zum Frauenarzt gehen. Doch in der 13. SSW hatte ich einen Traum, dass wir Zwillinge bekommen sollten, nun, dass wollte ich dann doch wirklich wissen. Also bin ich zum ersten Screening zum Frauenarzt. Und beschloss, nur zum zweiten und dritten Organ-Screening zum Frauenarzt zu gehen. Die Hauptvorsorge sollten die Hebammen im s’Hebammenhaus machen. Ich war vollkommen im Vertrauen in uns.

Langsam begann ich den Podcast zur „friedliche Geburt“ zu hören von Kristin Graf. Der mich wirklich in einen Bann zog. Hörte einen Podcast nach dem anderen, wann immer es ging. Die Stimme beruhigte mich einfach. Im November beschloss ich, den Online Kurs „friedliche Geburt“ zu buchen, denn ich wollte diesmal wirklich mit den Hebammen vom s‘Hebammenhaus dich auf die Welt bringen. Wollte mich einfach viel besser vorbereiten. Denn meine größte Angst war, dass der Muttermund nicht aufgeht, weil meine To-do Listen unendlich lang sind und ich noch nicht bereit bin, ein Kind zu gebären, so wie bei der Geburt deines Bruders.

Nachdem ich den Kurs gebucht hatte und die Kursinhalte angeschaut hatte, ging‘s los mit den Hypnosen ab ca. 25 SSW. Es war einfach meine Auszeit vom Alltag, meine Ruheinseln.

Ja, so übte ich fleißig. Jeden Tag mindestens eine. Ich baute eine unglaubliche Verbindung zu dir auf und ich hatte immer mehr Vertrauen in dich und mich. Habe dann noch zusätzlich die Bücher: „Meisterin der Geburt“ und „Alleingeburt“ gelesen.

Schon bald nachdem ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt, war der Wunsch einer Hausgeburt da. Ja, unser Baby soll sogar zuhause in unserm neuen Haus auf die Welt kommen.

Die Hebammen im s’Hebammenhaus wollten uns auf unserem Weg begleiten. Ich freute mich sehr. Der einzige Zweifel war, ist unser Haus bis dahin fertig?!?

Ende Januar musste ich mir allerdings eingestehen, dass der Umzug vor der Geburt einfach nicht über die Bühne ist. Dich auf einer Baustelle zu bekommen, klappt nicht, denn dort kann ich mich nicht entspannen. Also fragte ich bei den Hebammen an, ob sie auch zu uns zur Wohnung fahren. Leider war der Weg viel zu weit. Außerdem könnte es ja noch ziemlich winterlich werden um den Termin rum. Also war die Hausgeburt geplatzt. Nach anfänglicher Traurigkeit, sah ich es dann doch positiv, mein Traum einer Wassergeburt könnte doch noch wahr werden. Im Haus, aber auch in der Wohnung wäre es deinem Papa mit einem Pool und dem Risiko, dass Wasser ausläuft in den beiden Holzhäusern, viel zu groß…

(Achja, wir sind vor knapp 6 Wochen umgezogen… mein Wunsch war ja ein anderer… )

Also bereitete ich mich vor auf die Geburtshausgeburt! Außerdem war ich schwer beschäftigt mit dem Abarbeiten der To-do Listen, ich wollte auf jeden Fall rechtzeitig fertig werden, damit mein Kopf dem Muttermund Bescheid geben kann, dass er aufgeht, wenn die Geburt los geht… ach, du weißt schon, was ich meine. Da irgendwann klar war, dass ich die Liste nicht fertigbekomme, habe ich paar Sachen einfach weggelassen, die eigentlich nicht nötig waren und manches einfach aufgeschoben, bis wir im Haus sind und der Platz einfach da ist. Gedanklich bin ich das mehrmals durchgegangen, damit ich wirklich bereit war.

Ich buchte fünf Einzelstunden Yoga, die mir wirklich guttaten! Weitere Zeit nur für uns zwei und auch, um in Bewegung zu bleiben, war es super. Denn ich hatte schon ab der Mitte der Schwangerschaft Schmerzen in der Hüfte. Laufen war etwas schwerfällig und das Schlimmste war allerdings nachts. Alle paar Stunden aufwachen, auf Toilette laufen und danach war‘s wieder für paar Stunden in Ordnung. Deutlich besser wurde es nach der Osteopathischen Behandlung und dem Hinweis, wie man die Beine richtig lagert während des Schlafens.

Bei der Osteopathin war ich 4 bzw. 3 Wochen vor ET. Sie hat mir versichert, dass keine Blockade im Becken vorliegt. Das merkte ich schon sehr bald selbst, denn endlich konnte ich mal wieder gescheiter laufen und auch mit deinem großen Bruder den ein oder andern Spaziergang machen ohne Schmerzen, es fühlte sich alles einfach runder an.

Ich nähte in jeder freien Sekunde noch weiter an Kleidung für dich! Was ich nicht wusste, war, dass du schon so groß auf die Welt kommst und noch viel schneller wächst als das ich je gedacht hab. Nach drei Wochen hat fast nix mehr gepasst, was ich genäht hatte.

Während des Nähens hörte ich den Podcast weiter, wie auch der mit dem Plan B kurz vor der Geburt. Das, was ich da hörte, machte mir wirklich die Augen auf und ich bearbeitete im Kopf meinen Plan B (Krankenhaus) mit dem ich dann wirklich im Reinen war.

Eine Woche vor dem ET (der Frauenärztin) war ich bereit für die Geburtsreise. Aber du noch nicht… also ging das Warten los! Die Hebammen im s’Hebammenhaus haben den ET 4 Tage später angesetzt, da mein Zyklus öfter auch mal 32 Tage lang war. Somit warst du berechnet für den 23. März 2021.

Eigentlich hatte ich mir gewünscht, du kommst am 16. März 2021, an dem Tag waren Papa und ich genau 10 Jahre zusammen. Aber der Tag verging ohne jegliche Anzeichen.

Also warten wir auf den ET der Frauenärztin, dort musste ich ja hin, damit wir den „Freifahrtschein“ für das Hebammenhaus bekommen. Alles war perfekt. Ich war überglücklich. Nun konnten wir, wenn es uns weiterhin so gut geht noch 18 Tage warten.

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Am Sonntag, den 21. März bekam ich gegen 18 Uhr die ersten Wellen. Gegen 21 Uhr hab ich mich zurück gezogen in die Badewanne der Schwiegereltern, nachdem ich die Hebammen informiert hatte. Dort war ich gute zwei Stunden. Habe die Hypnosen gehört und mich auf die Geburtsreise gefreut. Die Bauchatmung gemacht und es hat sich einfach nur gut angefühlt. Danach wechselte ich auf‘s Sofa und irgendwann, gegen 2 Uhr, hatte ich Hunger, habe was gegessen und die Wellen waren verschwunden. Also ging ich ins Bett schlafen.

Montag war es auch ziemlich ruhig. Und am Dienstag hatte ich noch einen Termin im s’Hebammenhaus. Alles war in bester Ordnung. Am Dienstagabend ging es wieder los. Wieder die Hebammen angerufen, wieder Badewanne. Diesmal zündete ich die Geburtskerze an. In der Badewanne war es diesmal irgendwie nicht das Richtige. Auf dem Sofa auch nicht. Also entschied ich mich, ins Familienbett zu legen und dort die Hypnose zu hören, bis ich dann gegen 4 Uhr eingeschlafen bin mit der Hypnose auf den Ohren.

Am Mittwoch war gar nix. Im Büro habe ich Papa geholfen, die Dinge zu erledigen, die noch zu machen waren, vielleicht musste auch alles fertig sein?! Dein Bruder und ich backten für Opa H. noch einen Geburtstagskuchen. Am Mittag machte ich den Mittagschlaf mit Tino, den hab ich wirklich bewusst nochmal genossen, habe ich wohl gewusst, dass es der letzte ist mit deinem Brüderchen alleine. Abends gingen wir ganz normal schlafen.

Am Donnerstag, den 25. März bin ich um 6 Uhr plötzlich aufgewacht mit Wellen. Ich war noch ganz verschlafen, nahm sie wahr, dachte huch, schon wieder eine. Noch eine. Noch eine. Langsam wusste ich, heute wird dein Geburtstag! Ja, dein Geburtstag mit deinem Opa zusammen!

Papa staunte nicht schlecht, als ich so früh aus dem Bett kroch und ich ihn in der Küche am Frühstück antraf und meinte „es geht los“. Hab mich nochmal ins Bett gelegt und angefangen, Hypnose zu hören. Irgendwie kam ich aber nicht so richtig rein. Um 7 Uhr entleerte ich mich. Kurz danach war auch dein großer Bruder wach. Papa hat ihn runtergebracht zu Oma und Opa. Ich versuchte nochmal in Ruhe in die Hypnose. Irgendwie passte es mir nicht. Ball war auch nicht so. Mir schoss in den Kopf, ich will raus, spazieren. Davor sind wir noch gemeinsam runter gegangen und haben schon zum Frühstück den Geburtstagskuchen überreicht. Ich musste mich schon bei jeder Welle am Türrahmen halten und nun wusste wohl wirklich die ganze Family, dass es los geht.

Also bin ich mit Papa raus, den Wald hoch. Immer wieder mussten wir anhalten. Papa meinte irgendwann, wir sollten umdrehen, sonst kommst du noch im Wald. Er meinte, die Wellen kommen zum Teil alle 2 Minuten. Also umgedreht, noch paar Runden auf der Terrasse gedreht. Dann war mir das nur auf der Stelle im Kreis laufen zu doof. Ich wollte wieder rein und mal der Hebamme Bescheid sagen, dass wir vielleicht bald kommen. Aber wann? Irgendwie wollte ich noch nicht los. Ich sagte ihr, dass ich schon ziemlichen Ausfluss hatte, das irritierte mich kurz, aber es schien alles ok. Ich solle einfach anrufen, wenn wir losfahren.

Witziger Weise war die Hebamme im Dienst, mit der ich gute 3 Wochen vor der Geburt besprochen hatte, wie ich mir die Geburt wünsche. Da wusste sie noch bestens Bescheid.

Ich ging nochmals hoch, hatte noch Hunger. Da war es 11 Uhr. Das Vesper wollte ich aufm Barhocker essen, aber immer zu jeder Welle musste ich schnell runter hüpfen und konzentrieren. Ich trackte doch kurz die Wellen… Vier Stück, alle vier Minuten. Musste mich schon arg an der Theke halten. Also beschloss ich, nach unten zu gehen und der Hebamme und Papa zu sagen, dass ich gehen will. Da kam mir dann Papa schon entgegen mit dem Telefon in der Hand, die Hebamme, sie frage wie es mir geht. Sie wunderte sich, es seien schon 30min rum und ich habe sie noch nicht angerufen. Ich sagte ihr, wir machen uns auf den Weg.

Im Auto setzte ich mir die Kopfhörer auf, machte die Augen zu und folgte Kristins Stimme. Es kam mir vor, als würde Papa die kurvige Strecke hoch rasen. Mir wurde schlecht. Ich brach die Hypnose ab und konzentrierte mich so auf die Wellen. (Doof nur, dass wir den Weg nie geübt haben, da hätte ich gewusst, wie es sich anfühlt, die kurvige Strecke zu fahren…) Papa fuhr konstant die Geschwindigkeit, die erlaubt war, nix mit Rasen… an der Waldrast (mehr als die Hälfte der Strecke) habe ich dann zu ihm gesagt, er könne jetzt auch mal Gas geben. Ich wollte nicht länger auf dem Autositz sitzen und ab da waren die 50er/70er Beschränkungen endlich vorbei. Er fragte, was, kommt‘s schon? – Ich verneinte und lachte.

Um 12.20 Uhr waren wir im s’Hebammenhaus angekommen. Wir konnten in Ruhe ankommen und die ruhige, gemütliche Atmosphäre genießen. Wir zündeten die Geburtskerze wieder an.

Danach untersuchte Hebamme Christina meinen Bauch und kurz danach, um 12.42 Uhr, bin ich dann in die Geburtswanne gestiegen. Zunächst versuchte ich, mit Kopfhörer in Hypnose zu kommen. Das ging nicht. Ich wollte es über Lautsprecher hören, aber auch da kam ich nicht so wie beim Üben rein. War aber trotzdem ganz bei mir und bei dir. Stellte mir immer wieder den Muttermund vor, aber irgendwie war es auch anders. Ich war auch nicht am Kraftort. Aber ich war voll im Vertrauen, fühlte mich sicher und wusste, heute wirst du geboren!

Ich forderte Papa auf, mal den Duftanker zu holen. Und dann musste ich auch nochmal sagen, dass er ihn mir unter die Nase hält. Irgendwie passierte nix ohne Anweisung, dabei musste ich ja immer ins Denken springen. Das passiert, wenn man seinem Mann nicht ganz genaue Anweisungen vorher gibt. Den Zettel, den er lesen sollte, hatte er auch vergessen zu lesen (da hätte gestanden, was er zu tun hat). Ich selbst kam nicht auf die Idee, meinen Selbstanker zu setzen…

In der Wanne konnte ich keine angenehme Position finden. Nur auf den Knien und über den Rand hängend, das fühlte sich einigermaßen gut an. Dort aber fühlte sich die Bauchatmung ziemlich komisch an und so ineffektiv. Naja, irgendwann habe ich mich dann mit der Situation, wie sie war, abgefunden und so akzeptiert. War dann immer ganz bei dir und freute mich auf dich.

Ich hatte einen extremen Durst, wollte ständig was trinken, was mir Papa reichte. Wellen waren so alle 3 Minuten und nahmen langsam echt Fahrt auf. Und ich begann irgendwann, ganz intuitiv zu tönen. Das tat wirklich gut, obwohl ich eigentlich nicht so eine Laute bin. Um 14.53 Uhr will ich keine Hypnose mehr hören.

Um 15.05 Uhr gehe ich aus der Wanne und laufe umher. Töne immer, immer lauter. Es fühlt sich an, als müsste halb Villingen wissen, dass ich dich auf die Welt bringe. Bei jeder Welle muss ich mich bei Papa fest umarmen und kneife ihn ganz schön fest…

Irgendwann will ich kniend vors Bett und mir wird übel. Und die Wellen kommen alle 2 Minuten und ich muss ordentlich veratmen. Diese Urkräfte, Wahnsinn, ich kann sie nicht beschreiben… Hebamme C. massiert mir währenddessen das Kreuzbein, was mir richtig gut tut.

15.48 Uhr überkommen die Urkräfte mich, ich töne in der „falschen“ Stimmlage, C. versucht mich immer wieder auf die richtige Lage zubringen. Ab da wird es schon schmerzhaft.

16.21 Uhr spüre ich Druck nach unten, gehe zur Toilette. Ich merke, dass noch was drückt. Aber es will nicht raus, auf der Toilette sitzend kaum auszuhalten. Ich will nicht mehr, spreche es aber nicht aus.

Hebamme C. leitet mich nun zu Stockenten Schritten an, danach schüttelt sie mir das Becken. 16.36 Uhr soll ich mal sehen, ob‘s im Bett seitlich guttut. Muss aber bei jeder Welle aufstehen. Sie sind zu doll. Muss nochmals zur Toilette. Es kommt wieder was, endlich fühlt es sich danach gut an. 17.13 Uhr getraue ich mich mal zu tasten wie weit wir sind – konnte aber kein Köpfchen tasten.

Hebamme Christina möchte mich untersuchen, ich stimme zu. Sie sagt, dass noch eine Muttermundslippe besteht und der Kopf schon sehr tief ist. Christina sagt, ich soll nochmal voll visualisieren und loslassen.

Danach möchte ich in die Wanne. Es ist 17.28 Uhr.

Die erste Welle in der Wanne kommt und sofort schrei ich „es drückt“. Sofort überrennt mich eine Presswelle. Es geht nicht mehr ich gebe dieser nach. Der Kopf rutscht zurück nach der Welle. Die nächste kommt und ich presse ordentlich mit, ging wirklich nicht anders. Dann kam der Kopf 17.39 Uhr und dann habe ich gespürt, wie du dich durch den Geburtskanal bewegt hast und um 17.42 Uhr warst du komplett ins Wasser geboren. Du bist zu mir geschwommen und ich konnte dich aus dem Wasser holen und dich überglücklich in meine Arme schließen.

Die Hebamme saugte dir noch Wasser aus dem Mund ab und das Rasselgeräusch verschwindet und du schreist laut. Zwei Minuten zu spät kommt die zweite Hebamme J. dazu. Dabei haben wir doch die ganze Zeit gewartet, wie bald die zweite Hebamme kommt (stellte sich im Nachhinein bei mir und Papa heraus).

Du liegst in meinen Armen auf meiner Brust und schaust mich an. Was für ein Moment! Während wir dich bestaunen, suchst du schon nach der Brust. Bald fällt mir ein, dass du mit Opa Geburtstag hast!

Und die größte Überraschung hätte ich glatt vergessen, obwohl wir doch die ganze Zeit sooooo gespannt waren, was wir wohl bekommen haben. Ich schaue selbst nach, wir haben wieder einen Bub – du sollst T. heißen! (Papa hatte schon beim Rausnehmen aus dem Wasser gesehen, dass du ein Bub bist, er hat aber nix gesagt, denn ich wollte ja selbst gucken, das hat er sich gemerkt.)

Knapp 30 Minuten später ziehen wir ins Bett um, nachdem mich C. mit dem kalten Wasserstahl erschreckt hat.

Die ganze Zeit nach der Geburt spüre ich noch ordentliche Nachwehen, trinke Tee mit Honig und du darfst das erste Mal an meiner Brust trinken. Was ein Gefühl, es klappt sofort ohne Hilfe. Die beiden Hebammen lassen uns drei erstmal ankommen.

Danach geht Papa unsere mitgebrachte, aufgetaute Kartoffelsuppe warm machen, wie habe ich mich darauf gefreut, während des Kochens, dich endlich in meinem Armen zuhalten und wie wir drei im s’Hebammenhaus nach der Geburt die Suppe schlürfen.

Danach merke ich, was Nasses auf dem Bauch zwischen uns, wir sehen nach. Du hast mich tatsächlich das erste Mal angepupst. Die Verdauung läuft also schon Mal tip-top!

Die Nachwehen sind weiterhin noch gut knackig, ich bin langsam ungeduldig. Die Plazenta sollte doch so langsam mal kommen… beide Hebammen sind völlig entspannt und schauen immer wiedermal unter die Decke.

Da ich nun die Plazenta gebären will, damit auch die Nachwehen aufhören, versuchen wir erstmal im Knien mitzupressen, ich gebe alles. Ich huste dazu. Bringt aber nix. Da die Nabelschnur richtig lang ist, ziehe ich auf den Geburtshocker um und du bleibst neben Papa im Bett liegen. C. zieht ein bisschen an der Nabelschnur, ich presse mit und visualisiere, wie die Plazenta rauskommt und lasse die Schwangerschaft los, ich war ja schon echt gerne schwanger!

Und flop, wird die Plazenta von einer Schüssel aufgefangen. Es ist 19.05 Uhr.

Die Nachwehen lassen nach. Alles bestens, ich fühle mich top fit und überglücklich.

Die beiden Hebammen verabschieden sich langsam und die beiden nächsten diensthabenden Hebammen kommen.

Du wirst noch von einer anderen Hebamme gewogen und gemessen. Genau 4000g bringst du auf die Waage und 52cm. Dein Köpfchen ist 35cm groß. Und auch sonst bist du top fit.

Kurz danach bringen die beiden Hebammen ein kleines wunderschön hergerichtetes Tablett mit Sektgläsern (natürlich mit Orangensaft) und deinem Geburtstagstörtchen mit einer Kerze! Wooohooo, so schön. Wir stoßen auf dich an – dein Geburtstag!

Papa zieht dich langsam, aber sicher an und wir machen uns zusammen auf den Heimweg.

Gegen 22 Uhr sind wir zuhause und dein großer Bruder wartet mit Oma und Opa sehnsüchtig auf dich, denn alle drei wissen noch nicht, wie du heißt. Dein großer Bruder merkt gleich, dass er ein Bruder bekommen hat, da wir dir das Buben- Heim-geh-Outfit angezogen haben!

Die erste Nacht zu viert beginnt und ich träume von meiner Traumgeburt!

Tatsächlich war die Geburt so, wie die Traumgeburt, die ich davor immer visualisiert hatte.

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