Geburtsbericht von

Natalie K.

Liebe Kristin, 

es war eine Geburt mit einigen Stolpersteinen, die ich dank dir gut gemeistert habe. 

Am 14.11.2019 (ET + 5) ist unser kleiner M. auf die Welt gekommen. 

Ich bin sehr früh in der Schwangerschaft (10. Woche) durch Zufall (YouTube) auf deine Methode aufmerksam geworden. Dadurch, dass meine Mutter mir immer von meiner „Horrorgeburt“ erzählte, hatte ich unglaubliche Angst vor der Entbindung (das war für mich auch lange der Grund, warum ich keine Kinder wollte). Ziemlich schnell war mir klar, dass das, was du da erzählst, wirklich Sinn macht und ich das auch kann. Ich buchte deinen Online-Kurs und das Live-Seminar in Berlin (Ende Juli). Meinem Mann erzählte ich von dir und er war zunächst doch etwas skeptisch, stand aber voll und ganz hinter mir. Letztendlich packte ihn aber die Neugier und er hörte deinen Podcast beinah täglich. 

Ich selbst übte ab dem zweiten Trimester einmal täglich die Trance und es tat mir zu diesem Zeitpunkt schon sehr gut. Nach dem Besuch in Berlin übte ich dann fast dreimal täglich inkl. der Bauchatmung. Schnell habe ich gemerkt, dass es mir schon enorm im Alltag hilft, um runter zu kommen. Die Angst vor der Geburt war nicht mehr da und es kam eine unglaubliche Vorfreude auf. In den letzten Wochen habe ich mich außerdem intensiv mit dem Thema „Stillen“ beschäftigt und regelmäßig das Video „Attaching your Baby“ angeschaut. 

Nun war der Tag des ET gekommen, aber der Kleine wollte noch nicht raus. In den letzten Tagen kamen dann doch Zweifel oder Unsicherheiten auf. Ich merkte auf einmal, dass ich kein Bild vom sich öffnenden Muttermund halten kann. Du hattest aber ein Livevideo auf Insta gemacht, wo du mir nochmal auf diese Fragestellung einen tollen Tipp gegeben hast. Ich hörte jeden Tag deine Hypnose „Geburtsbeginn mental fördern“ und verbrachte die Zeit mit Warten. 

Am 13.11. bin ich um 4 Uhr morgens (wie die vergangenen drei Tage auch) auf die Couch geflüchtet, da ich leichte Wellen aber auch Rückenschmerzen hatte. Ich legte mir deine Hypnose auf die Ohren und schlief meistens nochmal ein. An diesem Morgen träumte ich, dass meine Fruchtblase platzt. Als dann mein Mann um viertel vor sieben aufstand, um zur Arbeit zu gehen, dachte ich mir noch „ich glaube, er sollte heute nicht gehen“ und stand auf. Da war er, der erlösende Moment: meine Fruchtblase ist geplatzt und eine Riesenfreude brach in mir aus. Nachdem ich mich versorgt hatte, legte ich mich wieder mit deiner Hypnose auf die Couch und erspürte die Wellen 

Gegen 10 Uhr wollte ich dann nochmal eine kleine Runde spazieren gehen. Zuhause angekommen, verbrachte ich etwa eine Stunde auf der Couch in Hypnose, bis ich mir letztendlich dachte: wir fahren jetzt mal ins Krankenhaus, dann kann es richtig los gehen. Gegen 11:30 Uhr waren wir im Krankenhaus und ich wurde aufgenommen. Wir konnten den Hebammen nochmal alles zur Hypnose erklären und danach verbrachte ich den größten Teil der Aufnahme in Hypnose. Währenddessen konnte ich selbst noch 1-2 Dinge klären, was ich aber auch gut fand, da die Wellen kaum spürbar waren. 

Nach der Aufnahme ging es ins Zimmer, hier lag noch eine weitere Frau mit Baby. Ich legte mir die Noise-Cancelling-Kopfhörer und die Schlafmaske auf und versank in meine Welt. Nun spürte ich auch die Wellen deutlicher und ging mit. Leider bekam die Frau Besuch von ihrem Mann und ihrem 3-jährigen Sohn, welcher leider sehr laut war, und mein Mann musste mit der Ankersetzung anfangen. Nach ca. einer Stunde mussten wir das Zimmer wechseln, mein Mann flüsterte es mir zu, wie geübt, und ich wurde in ein anderes Zimmer geschoben. Dennoch konnte ich weiterhin gut in Hypnose bleiben. Ich verbrachte nun die weitere Zeit während der Wellen in Hypnose.

Gegen 15:30 Uhr wollte ich in den Kreißsaal und wurde erstmal in einem kleinen Raum an ein CTG angeschlossen. Die Wellen waren da aber noch unregelmäßig. Trotzdem durften wir wenig später in den Kreißsaal und mir wurde Blut abgenommen. Ich konnte die ganze Zeit gut mit der Hypnose mitgehen und kann mich teilweise nicht an alles erinnern. Ich äußerte den Wunsch, in die Wanne zu gehen, was leider nicht ging, da das Infektionsrisiko durch den vorzeitigen Blasensprung zu hoch war. Danach tastete die Hebamme meinen Muttermund und ich war bei 2 cm. Eigentlich wollte ich es nicht wissen, aber mich packte leider die Neugier und ich fragte meinen Mann. Ich war dann kurz verzweifelt und sagte meinem Mann „Wenn das lange noch so geht, brauche ich eine PDA“. Ich glaube, das kam daher, weil ich durch die Info der Muttermundöffnung in den Kopf gekommen war. Ich hätte einfach nicht fragen sollen. Die Hebamme gab mir Buscopan, damit der Muttermund entspannter wird.  

Gegen 18:30 Uhr kam die Hebamme und erklärte meinem Mann (leider jedes Mal mit Diskussionen darüber, dass sie mich nicht direkt ansprechen dürfe, obwohl wir es ihr vorab erklärt hatten), dass Sie mir jetzt einen Zugang für Antibiotika legen muss, da meine Entzündungswerte erhöht waren. Mein Mann setzte vorher, wie gelernt, die VRANN-Methode ein, und das klappte wohl hervorragend. Er entschied sich dann dazu, dass der Zugang für das Antibiotikum gelegt werden soll. Zu meinem Pech musste die Hebamme zweimal den Zugang legen, aber das brachte mich nicht sonderlich aus der Hypnose bzw. bin ich sehr schnell wieder reingekommen. 

Etwa zwei Stunden später wurde es turbulent, und wir mussten sofort aus dem Kreißsaal raus, da eine Frau mit Presswehen kam und alle anderen Kreißsäle belegt waren. Ich musste langsam machen, da die Wellen immer stärker wurden. Leider war die Hebamme wohl extrem laut und mein Mann verzweifelte fast. Ich selbst habe aber davon gar nicht so viel mitbekommen und mich komplett auf meinen Mann verlassen. 

Wir lagen nun wieder im separaten Untersuchungszimmer mit CTG und ich sollte nochmal die Seite wechseln. Was ich nicht mitbekommen habe, ist, dass die Herztöne von unserem Sohn unter den Wellen immer wieder abgesackt sind und das CTG Alarm geschlagen hat. Im nächsten Moment standen die Ärzte und die Hebamme bei mir und untersuchten mich (mein Mann hatte mir vorher Bescheid gegeben). 

Ich war aber die ganze Zeit in Hypnose und habe nicht einmal Angst bekommen. Nochmals wurden die Wellen stärker und ich fing an zu tönen. Die Hebamme gab uns den Rat, dass ich tiefer tönen soll, und das half mir auch, diese Kraft raus zu lassen. Ab diesem Zeitpunkt waren die Wellen sehr stark und durch das Tasten der Ärzte sehr intensiv. Mir fiel es von Anfang an schwer zu visualisieren, und ich habe mir oft nur noch „ja“ denken können, innerlich die Arme geöffnet und daran gedacht, „weit“ zu werden. In den Pausen war ich jedes Mal bei meinem Baby, obwohl ich beim Üben immer dachte, dass dies sicherlich der Kraftort werden wird. Die Hebamme gab mir kurz danach Wehenhemmer, setzte mich in den Rollstuhl und wir durften in den Kreißsaal (erneut ein anderer) zurück. 

Etwas später standen die Ärzte wieder bei mir und erklärten, dass dem Kleinen Blut aus dem Kopf entnommen werden müsse. Hierbei musste ich die Hypnose kurz unterbrechen, da dies nicht mehr von meinem Mann durch Flüstern erklärt werden konnte und die Ärzte direkt mit mir sprechen wollten. Die erlösende Nachricht kam kurz danach: dem Kleinen ging es super! Irgendwie habe ich nicht ernsthaft Angst gehabt, dass es anders sein könnte. Ich spürte innerlich eine unglaubliche Sicherheit. Danach ging ich wieder in Hypnose. 

Gegen 23 Uhr kam eine neue Hebamme und tastete nochmal meinen Muttermund: 8 cm waren nun geschafft. Ich war allerdings wirklich k.o. Nun war der Moment gekommen: ich kann nicht mehr, ich will eine PDA! Denn inzwischen hatten mir die Wellen so viel Kraft geraubt und alles hatte sich so lange hingezogen, dass ich körperlich am Ende war. Das Team kam, klärte mich auf, ich schielte an der Ärztin vorbei und nickte nur. Eine weitere Welle kam und ich sagte Wenn er jetzt gleich kommt, schaffe ich das“. Ich nahm nochmal all meine Energie zusammen und war wieder stark. Doch die Hebamme meinte, es kann noch lange dauern und ich soll besser die PDA nehmen, um mich zu stärken. Das war eine gute Idee. Ich bekam die PDA zweimal gesetzt, da beim ersten Mal wohl ein Blutgefäß getroffen wurde. Als die PDA dann wirkte, bin ich das erste Mal aus der Hypnose so richtig rausgegangen und atmete erst mal durch. Oh Mann tat das gut! Nach knapp 17 Stunden mal nichts auf den Ohren zu haben, war irgendwie entspannend (auch wenn ich deine Stimme liebe). Ich redete mit meinem Mann und merkte, wie erleichtert er war, mit mir sprechen zu können und die Bestätigung zu bekommen, dass er bis hierhin alles richtig gemacht hatte.  

Vier Stunden ging es nun weiter, ich merkte die Wellen, ich kreiste im Stand das Becken, damit der Kleine runterrutscht. Der Muttermund war nämlich bis auf einen kleinen Zipfel komplett offen, nur das Köpfchen wollte nicht tiefer. Wir versuchten es mit Lagern, aber leider half nichts. Ich bekam die PDA nachgespritzt und der Arzt war nochmal da. Um 3 Uhr sagte er dann, wenn der Kleine nicht tiefer rutscht, müssen wir über einen Kaiserschnitt nachdenken, da auch die Herztöne des Kleinen immer zwischendurch schlechter wurden. Der letzte Versuch: ich ging in Hypnose, redete mit dem Kleinen und visualisierte. Nach besagter Stunde kam der Arzt, um mich zu tasten. Der Muttermund war komplett offen, aber das Köpfchen immer noch sehr hoch. Unter Anleitung des Arztes habe ich einige Pressversuche unternommen, aber es half alles nichts. Ich sah dem Arzt richtig an, wie leid es ihm tat, aber wie sagst du immer so schön: 20 % sind Schicksal und dies war nun mal mein Schicksal. Nach kurzer Rücksprache mit dem Arzt stimmte ich einem Kaiserschnitt zu, da ich wusste, es geht nicht mehr anders und es ist keine leichtfertige Entscheidung des Arztes (die Kaiserschnittrate liegt in diesem Krankenhaus bei 13 %). Ich konnte das Ganze sehr gut annehmen und freute mich einfach auf den Kleinen. Rasch wollte ich noch die Hypnose „Vorbereitung auf einen Kaiserschnitt“ hören, aber leider musste alles sehr schnell gehen. Ich wurde aufgeklärt, fertig gemacht, konnte meinem Mann noch einen Kuss geben und wurde in den OP geschoben. Ich zählte mich nochmal runter, sprach mit dem Kleinen und redete ihm innerlich gut zu.  

Und dann war er da! Am 14.11.2019 um 5:13 Uhr hatten wir es geschafft. Ich durfte den Kleinen kurz im Arm halten, danach ging es zur Untersuchung, und mein Mann übernahm das Kuscheln im Kreißsaal. 

Das OPTeam war wirklich toll, und wir scherzten schon beim Nähen, als mir der Satz über die Lippen kam „Na toll, fünf Wochen Dammmassage für nix!. Aber die Ärztin merkte an „Wieso? Der Damm ist doch in Ordnung“. Ich fühlte mich wirklich gut aufgehoben und konnte es kaum erwarten, den Kleinen zu sehen. Nach ca. 30 Minuten konnte ich dann zu meinen Männern und kuschelte mit dem Kleinen. Das Anlegen hat sofort gut geklappt, der Kleine hatte es ja schließlich auch schon beim Papa versucht. 

M. war ein Sternengucker und konnte daher nicht den Weg von alleine finden. Das gab mir nochmal die Bestätigung: ich habe alles richtig gemacht und wir haben alles gegeben. Wir verbrachten noch weitere vier Tage im Familienzimmer. Das Stillen klappte direkt sehr gut. Am Entlassungstag hatte M. schon wieder sein Geburtsgewicht. Am dritten Tag konnte ich nochmal mit den Hebammen sprechen und bin weinend der ersten Hebamme in die Arme gefallen. Irgendwie musste das dann einmal raus. Sie betonte, wie leid ihr das tat und wie wahnsinnig toll sie es fand, dass ich die ganze Zeit über so bei mir gewesen bin. Zusammenfassend war es trotzdem eine tolle Geburt und ich bin dankbar, dass ich den Weg so weit gehen konnte.  

Liebe Kristin, ich möchte dir von Herzen danken! Dank dir konnte ich eine angstfreie und selbstbestimmte Geburt erleben. Und auch jetzt in der Zeit danach bist du eine unglaubliche Hilfe. Das Stillen klappt meines Erachtens nur so gut, weil ich mich dank dir so gut vorbereitet und auch in den Wochen zuvor häufig das Video „Attaching your Baby“ angeschaut habe. Übrigens auch mein Mann, darum konnte er mir beim Anlegen richtig gut helfen, indem er darauf achtete, dass M. den Mund richtig an der Brust hat. 

Wir sind nun gespannt, wie die nächste Zeit verläuft und werden deinen Podcast weiter verfolgen (Mein Mann ist, wie schon oben erwähnt, ein Riesenfan und verschlingt deine Infos und ebenfalls den Podcast „Mückenelefant“).  

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