Geburtsbericht von

Paola G.

Geburtsbericht

„Siehst du, es funktioniert doch!“ – Positives Geburtserlebnis beim zweiten Kind nach traumatischer Geburt mit KS beim ersten Kind

40+1, 28.03.21, Bianca, 3300 Gramm, 49 cm, Heilig-Geist Krankenhaus

Vorbereitung mit Yoga, Himbeerblättertee, Heublumen-Dampfbäder

Liebe (Bald-)Mamas,

alles sollte anders werden bei meinem zweiten Mal. Ich wollte so gerne ein ganz anderes, positives und natürliches Geburtserlebnis haben bei meiner zweiten Tochter. Alles, nur nicht wie die erste Geburt. Sich stark fühlen, an sich glauben – darum ging es. Ich hab mit Kristins Methode vor allem an meinen Ängsten und einer positiven Einstellung zur Geburt gearbeitet, wollte meinen Elefanten quasi umprogrammieren.

Ich habe 4 Monate vor dem ET mit dem Online-Kurs begonnen und gerade die letzten 8 Wochen fleißig geübt. Ich hab vier Wochen vor dem ET die ersten Wellen gehabt, sie kamen jede Woche wieder und ich hab gemerkt, wie mein Körper schon mal übt. Eine Woche vor dem ET hatte sich der MuMu schon 2 cm geöffnet. Mein Frauenarzt hat mir leider keine natürliche zweite Geburt zugetraut, hat mich aufgrund meines Alters (39) und der vorherigen Sectio zur Einleitung am ET gedrängt. Ich war selbstbewusst genug, dem nicht zu folgen. Zum Glück!

Einen Tag nach ET hatte ich morgens um 06:00 Uhr Wellen. Nach ca. 1h sind sie deutlich intensiver geworden. Ich hab dann geduscht und mich angezogen. Dabei hab ich die ganze Zeit die Hypnose für die Geburt im KKH gehört. Das war gegen Ende der SS meine liebste Hypnose. Gegen 08:00 Uhr hab ich meinen Mann geweckt und gesagt, er solle seine Schwester anrufen, damit sie auf die Große aufpassen kann. Ich hab dann weiter meine Hypnose gehört und mich auf die Bauchatmung konzentriert. Dann ist plötzlich meine Fruchtblase geplatzt. Seine Schwester war 40 min später da und die Große war dann auch wach.

Mein Mann rief dann im Kreißsaal an und zum Glück war der Kreißsaal nicht überfüllt und sie hatten Zeit für uns. Das ist in einem Kölner KKH nicht selbstverständlich. Sie sagten, sie bereiten alles vor, wir sollen losfahren.

Auf der Autofahrt hat mir die Bauchatmung sehr geholfen, da die Wellen immer intensiver wurden. Auf dem kurzen Fußweg zum Eingang des KKH musste ich alle paar Meter pausieren und habe mich an meinem Mann abgestützt, wenn die Wellen kamen. Ich hatte etwas Mühe, in die Trance zu kommen, da wir am Eingang zum Fiebertest mussten usw., ich hab aber immer wieder versucht, abzutauchen. Im Kreißsaal angekommen, hat sich mir die Hebamme vorgestellt (Nella). Nella hat meine Kopfhörer gesehen und gesagt „Da konzentriert sich jemand schon sehr. Ist das die friedliche Geburt?“ Zu dem Zeitpunkt war ich raus aus der Trance und hab mich nur noch an der Bauchatmung orientiert. Ich hab gesagt „Ja! Ich hoffe, dass es funktioniert!“ Die Wellenabstände waren da schon sehr kurz. Ich hab es empfunden, wie sehr starken Muskelkater, aber nicht wie echte Schmerzen.

Nella hat dann ein mobiles CTG befestigt, was 1,5 h gelaufen ist. Ich hab mich in der Zeit dann für eine stehende Position entschieden. Als sie dann das erste Mal meinen MuMu geprüft hat, sagte sie „Komplett eröffnet. Hast du super vorgearbeitet. Siehst du, die friedliche Geburt funktioniert doch!“ Ich war total baff, dass es schon so weit war. „Darf ich jetzt in die Wanne?“ Sie hat mir dann das Wasser eingelassen und ein tolles Duftöl dazugegeben. Mein eigenes Öl hatte ich leider zuhause vergessen.

Dann sagte sie „Sag deinem Körper, dass er jetzt etwas ruhiger machen soll. Deine Wellenabstände sind etwas kurz.“ Hab‘ ich meinem Körper gesagt, aber mein Elefant war ja anders programmiert! Ich bekam in der Wanne direkt meine erste Presswehe. Ich hab dann gesehen, dass mein Mann einen meiner Kopfhörer im Ohr hatte und Kristins Hypnose gehört hat. Ich musste lachen, weil mein eigener Kopfhörer mir leider in die Wanne gefallen ist. Hab ich gar nicht gemerkt. Wenigstens mein Mann war also noch super in der Hypnose drin!

Dann ging’s raus aus der Wanne, weil mein mobiles CTG ständig ins Wasser rutschte. In der Austreibungsphase habe ich keine Hypnose mehr gehört, sondern mich nur auf die Worte der Hebamme fokussiert. Sie war großartig, hat mich super motiviert und unterstützt. Ich hab die meiste Zeit gestanden, es war körperlich sehr anstrengend und ich war froh, dass ich in der Schwangerschaft wenigstens etwas Sport gemacht habe. Irgendwann hat Nella das Köpfchen des Babys gesehen und sagte „Da hat jemand ganz viele schwarze Haare!“ Ich hab die Kleine dann liegend bekommen, weil sie dabei das letzte Stück besser rausgekommen ist. Nella hat mir dabei geholfen, sie auf meine Brust zu legen. Da ist unsere kleine Bianca dann erstmal ganz entspannt eingeschlafen.

Was soll ich sagen: 3,5h Geburtsdauer im Kreißsaal, keine Interventionen, keine Schmerzmittel, alles natürlich und selbstbestimmt. Ich hatte einen kleinen Dammriss, musste genäht werden. Aber ich konnte nach dem Bonding im Kreißsaal selbst mein Baby tragen und auf Station laufen. Ich hab mich gefühlt wie ein Rockstar. Ich weiß, klingt albern, aber es war einfach so viel besser als damals nach der ersten Geburt! Meine Hebamme Nella hab‘ ich zum Abschied umarmt, ich werde sie nie vergessen.

Ich war dankbar für dieses unglaubliche Erlebnis, für ein gesundes Mädchen, einen tollen Mann und meine zwei Heldinnen: Kristin und Nella.

Alles Gute für eure Geburt, liebe Bald-Mamas!

Paola

 

 

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