Geburtsbericht von

S.

Liebe Kristin,

ich möchte mich bei dir für deine Arbeit bedanken, dein Kurs hat mir die Angst vor der Geburt genommen und das Vertrauen in meinen Körper gegeben. Da mir die Geburtsberichte sehr geholfen haben, möchte auch ich meine Traumgeburt mit dir teilen:

Montag hatte ich ET, doch schon am Freitag spürte ich ein länger andauerndes Ziehen, wie anfangs bei den Mutterbändern und hatte bereits eine Vorahnung, dass sich mein kleines Mädchen wohl bald blicken lassen wird. Auch merkte ich morgens durch meinen angespannten Bauch, dass ich wohl Übungswehen hatte, die ich nicht spürte. Ich behielt es aber noch für mich und packte endlich meine Kliniktasche, und schrieb eine Liste für die Geburt für meine 2. Hälfte.

Das ziehen verschwand allerdings wieder, jedoch waren meine Bewegungen ungewöhnlich beschwerlich (ich hatte eine traumhafte Schwangerschaft ohne Beschwerden), mir fiel längeres Gehen schwer und ich hatte das Gefühl, dass die kleine Maus in meinem Bauch richtig nach unten hängt und ich hatte oft den Drang, meinen Bauch zu halten.
Zum ET am Montag drauf musste ich ins Spital zum Check.

Während ich wartete, befand sich eine Frau gerade in der Austreibungsphase und man hörte sie lautstark tönen. Die Angst überkam mich im Wartezimmer, sodass mir kurzzeitig sogar Tränen in die Augen schossen. Ich hatte den Check im Kreißzimmer und konnte die Frau tönen hören, versuchte aber, mich zu beruhigen und während des CTGs selbst zu hypnotisieren, um nicht gar vollständig der Angst zu verfallen. Ich wusste, ich muss dann zu Hause unbedingt die Medi „Angst abfließen“ machen, sonst übermannt mich die Furcht.

Während des CTGs wurden 2 Wellen festgestellt, die ich allerdings in keinster Weise spürte, die Hebamme meinte nur, „wenn sie noch lachen, dann waren es nur Übungswehen“.

Zu Hause habe ich an diesem Tag noch 2x „Angst abfließen“ gemacht und fühlte mich danach wieder sicher und bereit.
Um 2 Uhr früh wurde ich wach, weil ich ein Ziehen verspürte, wie bei der Periode, hinzu kam allerdings, dass meine Beine zitterten.
Als dies keine einmalige Sache war, blickte ich auf die Uhr, es kam im Abstand von 8 Minuten. Das Ziehen war nicht schmerzhaft, das Beinezittern machte mir aber Sorgen, weil ich merkte, dass ich dadurch schwierig locker bleiben konnte. Ich strich mir dann bei jeder Welle die Beine aus, lag auf der Seite und visualisierte den sich öffnenden Muttermund. Ich zählte mich selbst herunter und konnte zwischen den Wellen sofort vollkommen entspannen.
Bei den Wellen selbst half mir die Bauchatmung sehr.

Die Wellen waren nicht schmerzhaft, zeitweise verspürte ich nur einen Druck im hinteren Bereich meines Rückens/Beckens, den ich zuvor noch nie spürte. Als mein Atmen lauter wurde gegen 3:30 bzw 4 Uhr, wurde auch mein Freund wach. Ich fing dann an, verschiedene Positionen auszuprobieren, am besten half mir der aufgestellte Vierfüßler, dazu kreiste ich das Becken. Ab und an überkam meinen Körper ein immenses unbeschreibbares Gefühl. Ich hatte Hunger und machte mir ein Brot, ich merkte allerdings schnell, dass mein Magen das nicht verarbeiten wollte. Die Wellen waren nach 2 Stunden auf Abständen von 7 Minuten. Ich erbrach und auch mein Darm entleerte sich. Wir dachten, wir hätten noch Zeit, danach wurden die Wellen allerdings kürzer und intensiver, ich bat meinen Freund, mit zu stoppen und alles herzurichten.

Die Wellen kamen um 4:41 Uhr bereits im Abstand von 5 Minuten. Ich sagte ihm, er solle bitte im Spital anrufen, wir würden jetzt kommen. Die Hebamme fragte noch, ob ich erstgebärend wäre und meinte dann, wir sollten mal eine Stunde beobachten, ob die Wellen auch tatsächlich regelmäßig kommen würden und ob ich schon schnaufen würde.
Mein Freund meinte nur, schnaufen tue sie schon, aber für mich waren die Wellen noch nicht sehr intensiv und sehr gut auszuhalten. Nach wie vor war es eher ein Druckgefühl und kein Schmerz. Wir warteten noch und plötzlich wurden die Wellen rasant intensiver und kürzer, die Bauchatmung funktionierte nicht mehr, ich musste auf die lange Ausatmung auf F umsteigen, was super funktionierte.

Es war 5:10 Uhr, die Abstände waren nur noch 3 Minuten, eine intensive Welle mit Druck nach hinten kam, ich drückte nach unten und plötzlich platzte die Fruchtblase, ich erschrak kurz und überlegte, ob wir einen Krankenwagen rufen sollten, mein Gefühl sagte mir allerdings, dass sich das nicht ausgehen würde. Wir fuhren selbst, zum Krankenhaus waren es ca. 20 Minuten.
Wir fuhren um 5:22 Uhr los, ich hatte ein paar Wellen während der Autofahrt, die sich gut veratmen ließen, die sitzende Position im Auto war angenehm, bei einer Welle hing ich mich an den Griff und hob mich leicht ab.

Um 5:45 Uhr kamen wir an, ich hatte im Auto kurz vor dem Aussteigen eine Presswehe, ich stieg aus und hatte die paar Meter bis zum Eingang eine sehr intensive Welle und im Eingang selbst nochmal eine Presswehe, bei der ich so laut vor Anstrengung geschrien habe, dass das ganze Spital wusste, ich bin da. Dabei war ich immer der Meinung, ich bin ein stiller Kämpfer. Mein Körper fuhr ein Automatikprogramm. Ich merkte, er wusste genau, was zu tun war, ich müsste nur mitmachen. Noch im Eingang laut tönend dachte ich allerdings in diesem Moment, ich bekomme mein Kind hier im Eingang in der Jogginghose. Man versuchte, mir einen Rollstuhl anzubieten, doch ich konnte mich nicht bewegen, ich konnte nicht gehen, es war mir nicht möglich, ich hing über dem Plakataufsteller und konzentrierte mich nur auf meinen Körper.

Ich bat dann doch um den Rollstuhl und kniete mich verkehrt drauf, mein Freund fuhr mit mir los Richtung Geburtenstation, die Hebammen wurden informiert und kamen uns entgegen. Ich kann mich an den Weg zum Kreißsaal nicht erinnern. Im Kreißsaal angekommen, war es 6 Uhr, die Hebammen zogen mich aus, legten mich seitlich auf das Bett, sagten mir, ich solle das Bein anziehen und festhalten. Dann kam die nächste Presswehe und ich drückte, was das Zeug hielt. Ich spürte, wie das Köpfchen kam und die Hebamme versuchte, den Damm zu schützen, das war der einzige Moment, in dem ich ein Brennen und eine unglaubliche Dehnung spürte. Das Brennen war allerdings nur von kurzer Dauer und nicht sehr stark.

Ich presste mein kleines Mädchen mit einer Presswehe vollständig heraus und da war sie, geboren um 6:10 Uhr. Ein überwältigendes Gefühl, als ich sie schreien hörte. Es war eine tolle Geburt, ich hätte sie mir nicht besser vorstellen können, außer, dass ich beim nächsten mal gerne etwas früher im Spital wäre 🙂 Ich hatte noch einen leichten Riss, der nicht weiter schlimm war (auch davor fürchtete ich mich vorher extrem).

Vielen lieben Dank, Kristin, ohne deinen Kurs wäre meine Geburt wahrscheinlich nicht so verlaufen, ich bin dafür sehr dankbar!

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