Geburtsbericht von

S.

Sekundärer Kaiserschnitt nach hohem Geradstand

Liebe Kristin,
Zunächst einmal vielen Dank für deine so wertvolle Arbeit. Nach einer für mich, aufgrund einer nicht vorher erkannten Erkrankung meiner Tochter, traumatischen ersten Geburt, hat deine Arbeit es geschafft, mir mit meinen Ängsten zu helfen, zu lernen mit ihnen umzugehen und diese aufarbeiten zu können und dadurch eine wunderschöne zweite Geburt erleben zu dürfen. Auch wenn diese am Ende doch nicht so lief, wie ich mir das vorgestellt hatte, kann ich mit dem, was passiert ist, einverstanden sein und bereue nichts davon.

Bereits kurz nach der ersten Geburt wusste ich, dass ich das Wunder einer Schwangerschaft und Geburt unbedingt noch einmal erleben wollte. Mir war aber auch klar, dass ich die erste Geburt erst für mich aufarbeiten muss und beim zweiten Mal in der Vorbereitung etwas anders laufen muss, als beim ersten Mal. Als ich im Nachgang begonnen habe, die erste Geburt für mich aufzuarbeiten, bin ich auf deinen Podcast gestoßen und wusste bereits nach kurzer Zeit, dass, wenn ich ein zweites Mal schwanger werden sollte, ich die Vorbereitung mit deinem Kurs machen würde.

Gesagt getan. In der 12. Ssw habe ich mich für deinen Kurs angemeldet und gleich begonnen zu üben.
Am Ende der Schwangerschaft habe ich mich immer entspannter gefühlt und konnte immer besser in den Zustand des Vertrauens absinken. Dennoch habe ich wenige Wochen vor Geburt gemerkt, dass ich noch Redebedarf habe, um mit dem Erlebten abzuschließen. Daher habe ich das Angebot der Hebammensprechstunde in unserem Kreißsaal zweimal in Anspruch genommen. Die Hebammen dort haben meine Fragen in Ruhe und einfühlungsvoll beantwortet und mir geholfen, ein positives Gefühl in den Kreißsaal und die bevorstehende Geburt zurückzugewinnen.

Einen Tag nach ET ging es dann früh morgens um 3 Uhr los. Ich bin aufgewacht, weil ich eine Welle hatte, die ich bereits merkbar veratmen musste. Als dann die zweite kam, bin ich aufgestanden und habe meine Mann und meine Tochter aber erst einmal schlafen gelassen. Nachdem ich es mir gemütlich gemacht hatte und nochmal unter die Dusche gegangen bin, kamen die Wellen dann schon sehr regelmäßig alle 10 Minuten. Unter der Dusche hörte ich die Hypnose ‘Geburtsbeginn fördern’. Um halb 5 Uhr habe ich meinem Mann Bescheid gegeben, da die Wellen dann schon in deutlich kürzeren Abständen kamen. Um kurz vor 6 Uhr wachte unsere Tochter auf, die ich mit den Worten “Dein Bruder kommt heute auf die Welt” begrüßte. Sie war total begeistert und packte gleich ihre Sachen, um zu Oma und Opa zu gehen. Während mein Mann unsere Liste abarbeite, machte ich es mir im Wohnzimmer bequem und tauchte wieder in deine Hypnose ab.

Um kurz vor 7 Uhr hatte ich dann plötzlich das Gefühl, jetzt losfahren zu wollen. Die Autofahrt zur Klinik sowie der Weg zum Kreißsaal konnte ich mit deiner Hypnose gut bewältigen. Als wir am Kreißsaal klingelten, öffnete uns eine unglaublich sympathische Hebamme. Mein Mann und ich waren uns sofort einig, dass wir hofften, sie bis zum Ende an unserer Seite zu wissen. Sie nahm uns auf, machte die obligatorischen Corona Tests und untersuchte mich. Der Muttermund war erst bei 1cm, allerdings kamen die Wellen sehr kräftig und sehr regelmäßig. Wir durften bleiben und wurden, nachdem ein Arzt noch einen Ultraschall gemacht hatte, in ein Zimmer gebracht. Die Wellen konnte ich im Stehen, in leicht vorgebeugter Haltung sehr gut verarbeiten. Nach einer Weile und einem Kontroll CT und Untersuchungen (Muttermund war bei 5cm) wollte ich in die Wanne. Zu diesem Zeitpunkt bemerkte ich, dass ich deine Hypnose überhaupt nicht mehr benötigte um “abzutauchen”. In den Wellenpausen schaffte ich es, mich so zu entspannen, dass ich immer wieder kurz wegnickte. Irgendwann hatte ich jedoch plötzlich das Gefühl, aus der Wanne raus zu müssen. Nachdem wir wieder in unserem Zimmer waren, untersuchte mich die Hebamme nochmals. Der Muttermund war immer noch bei 5cm. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Hebamme keine Fruchtblase mehr ertasten. Wann diese geplatzt sein sollte, wusste aber keiner von uns. Das Köpfchen war sehr tief und drückte sehr stark auf den Muttermund. Da die Wellen immer stärker wurden, sich aber am Muttermund nichts veränderte, bot die Hebamme an, während einer Welle mit der Hand den Muttermund etwas zu dehnen/massieren.

Bisher hatte ich es komplett ohne Schmerzmittel geschafft. Mit einem Mal hatte ich jedoch ein sehr komisches Bauchgefühl und wollte eine PDA. Ich hatte das Gefühl, dass etwas anders laufen könnte als gedacht und wollte die PDA als Plan B. Da ich alle notwendigen Unterlagen und das Aufklärungsgespräch bereits vor Geburt mit der Klinik erledigt hatte, ging das Legen der PDA dann auch sehr schnell. Nachdem die PDA gelegt war und die Hebamme in den Wellen einige Male mit dehnte, waren wir sehr schnell bei 10 cm. Da ich die PDA sehr niedrig dosiert ließ, behielt ich dennoch das Gefühl für meinen Körper und jede Welle, was mir ein sehr gutes Gefühl gab.

Mit den 10 cm ging es dann ab in den Kreißsaal. Meine Hebamme bat mich, nicht zu pressen, bis wir im Kreißsaal waren, da der Kopf schon so tief war. Dort angekommen, platzierte ich mich im Vierfüßlerstand auf dem Kreißsaalbett und wartete auf das typische Gefühl der Presswehen. Ich war schon ganz euphorisch, gleich mein Baby in den Armen halten zu können. Dann kam eine Welle und ich begann mit der veränderten Atmung und dem Mitschieben.

Doch plötzlich merkte ich, dass ich ein starkes Druckgefühl im Schambereich hatte und merkte, dass ich mich sofort anders positionieren muss. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass irgendwas nicht so läuft, wie es sollte. Ich war mir ziemlich schnell sicher, dass dort, wo das Druckgefühl war, keins sein sollte. Die Hebamme untersuchte mich nochmal und versuchte, mich mit einigen anderen Positionen (seitliche Lagerung etc.) anzuleiten. Dann wurden die Wellen weniger. Sie versuchte, mit einem Wehentropf nachzuhelfen. Als das alles nichts half und der Druck im Schambereich immer mehr zunahm, holte sie den Arzt hinzu. Dieser machte einen Ultraschall. Arzt und Hebamme sagten mir dann, dass sie mir zu einem Kaiserschnitt raten würden, da unser Kleiner aus unerklärlichen Gründen den Kopf zurückgezogen und gedreht hätte, sodass er nun im hohen Geradstand wäre.
Wir versuchten es noch kurze Zeit mit verschiedenen Positionen, aber nachdem ich merkte, dass es mir immer schlechter ging, entschieden wir uns dann für den Kaiserschnitt.

Ein Kaiserschnitt war immer meine größte Angst, da die Vorstellung für mich so schlimm war, wach zu sein, während jemand mein Kind aus mir rausholt. Doch auch hier habe ich gemerkt, wie viel mir dein Kurs gebracht hat. Ich war gefasst und es war für mich in diesem Moment komplett okay, die Geburt so zu beenden.

Zwar hat es mich durchaus beschäftigt, warum mein Sohn diesen hohen Geradstand hatte, aber es war okay für mich, einen Kaiserschnitt zu haben, um ihm das Leben zu schenken. Später teilten die Ärzte uns noch mit, dass der Kaiserschnitt unumgänglich gewesen wäre, da er sich bereits so in meinem Becken verkeilt hatte.

Um 13.36 Uhr kam unser Sohn gesund und wohlbehalten zur Welt. Wir waren, besonders nach der Erkrankung unserer ersten Tochter, so unglaublich dankbar dafür.
Und mir war klar, dass, wenn ich die erste Geburt nicht so toll durch deine Unterstützung hätte aufarbeiten und verarbeiten können, die zweite Geburt nie so unglaublich schön hätte sein können für mich. Natürlich hätte ich mir eine natürliche Geburt gewünscht, aber alleine das Gefühl, so gut mit den Geburtsgefühlen umgehen zu können (Schmerzen kann ich nicht sagen), war für mich so unglaublich erfüllend.

Vielen lieben Dank Kristin!

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