Geburtsbericht von

Sabine T.

Geburtsbericht L. *14.2.2021 (Geburtseinleitung nach vorzeitigem Blasensprung)

Da es bei der Geburt von meiner ersten Tochter ziemlich schnell ging und ich recht bald von sehr starken Wellen überrumpelt wurde, habe ich mich für meine zweite Geburt mit Kristins Methode vorbereitet.

Je näher die Geburt rückte, desto mehr versuchte ich, in mich hineinzuhorchen, ob und wann es los ging, um frühzeitig in die Tiefenentspannung gehen zu können.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (Weiberfastnacht) spürte ich erste Kontraktionen und ein Teil des Schleimpfropfes löste sich am Morgen. Den restlichen Tag und auch am Folgetag passierte dann gar nichts mehr. Am Freitagnachmittag holten wir meine große Tochter wieder zurück nach Hause. Wie es das Schicksal so wollte, platzte 4 Stunden später gegen 22 Uhr, als wir gerade müde ins Bett fallen wollten, die Fruchtblase. So richtig deutlich war das nicht, aber ein Zittern am ganzen Körper, das für Minuten anhielt, war dann der ausschlaggebende Punkt dafür, dass wir meine Mutter erneut anriefen und ins Krankenhaus fuhren. Dort wurde ich aufgenommen und mein Mann nach Hause geschickt.

Am nächsten Morgen wurde ich erneut untersucht und es wurde mir aufgrund der Infektionsgefahr nun alle 4 Stunden ein Antibiotikum verabreicht. Um 16 Uhr sollte dann die Geburt eingeleitet werden. Davor habe ich mich die meiste Zeit in die Tiefenentspannung begeben und Kristins Hypnosen gehört. Die Situation war für mich eine mentale Höchstleitung, da ich ziemlich aufgeregt und ängstlich, aufgrund der bevorstehenden Einleitung war. Mit dem Thema Einleitung hatte ich mich gar nicht beschäftigt, da ich absolut nicht damit gerechnet hatte, dass es dazu kommen würde. Aber so musste ich mich auf die Situation einlassen und es gelang mir recht gut, Dank der Noise Cancelling Kopfhörer und der Augenbinde, in meinen inneren Raum zu finden und die Zuversicht beizubehalten. Ich hörte mir auch noch die Podcast-Folgen zur Geburtseinleitung an und es beruhigte mich, dass Kristin auch Einleitungen bspw. aufgrund eines vorzeitigen Blasensprungs für notwendig hielt. Zwischendurch spazierten mein Mann und ich eine Runde durch die Kölner Südstadt am Karnevalssamstag. Diese Ablenkung und das schöne Wetter taten sehr gut.

Dann wurde mit Tabletten eingeleitet. Nach 4 Stunden, also gegen 20.30 Uhr sollte ich eine weitere Dosis bekommen. Ich war sehr froh, dass die Hebammen auf mein Gefühl vertrauten und mir nur die einfache Dosis, statt der geplanten doppelten Dosis gaben. Das war eine sehr gute Entscheidung. Nach einer Stunde CTG und noch immer recht leichten Wellen wurde ich aufs Zimmer geschickt. Am liebsten wäre ich da direkt in den Kreißsaal gegangen, aber der Muttermund war noch nicht weit genug geöffnet und die Geburtenstation ziemlich voll. Etwa eine Stunde später durfte ich dann aber in den Kreißsaal, worüber ich sehr dankbar war, denn ich musste mich schon sehr konzentrieren, um in der Tiefenentspannung zu bleiben und mich nicht rausbringen zu lassen.

Nun zu meiner inneren Welt: Die ersten ernst zu nehmenden Wellen, die um 20.30/21 Uhr einsetzten, empfand ich voller Freude. Sie waren so gut zu veratmen durch die gelernte Technik, dass ich großes Glück bei jeder Welle empfand und dankbar war, dass es sich nun allmählich steigerte. Ich hatte die Kontrolle und empfand keine Schmerzen. Es war wie ein Rausch. Ich hörte die ganze Zeit die Geburtshypnose und die Anleitung half mir extrem gut, das Geübte einzusetzen. Irgendwann wurden die Wellen dann doch ziemlich hoch und der Wechsel in die Badewanne war genau richtig. Ich hatte in der Vorbereitung ein paar Mal die Tiefenentspannung in der Badewanne gemacht und somit konnte ich hier gut loslassen.

Das warme Wasser war total angenehm und linderte die Schmerzen im unteren Rücken. Inzwischen hörten wir die Hypnose laut, sodass auch mein Mann besser eingebunden werden konnte und er mich durch seine motivierenden Worte und Anker zusätzlich unterstützen konnte. Es war nun auch der Zeitpunkt gekommen, an dem ich an meine Grenzen kam und der Schmerz mich überrollte. Die Wellen waren nun so hoch, dass meine Atmung nur noch ein Stück weit mitkam und die Entspannung mir ziemlich schwerfiel. Ich konnte nicht mehr tief genug einatmen. Die motivierenden und lobenden Worte meines Mannes waren nun extrem wichtig für mich. Ich fragte nach Schmerzmitteln und sagte der Hebamme, dass ich nicht mehr könnte. Sie tastete nach dem Muttermund und ich war kurz frustriert, dass er „erst“ bei 7cm war, da ich eher das Gefühl hatte, dass ich kurz vor der Austrittsphase war. Sie stellte fest, dass ein Teil der Fruchtblase den Muttermund blockierte und bot mir an, die Fruchtblase komplett zu öffnen. Darüber war ich sehr froh, denn nun dauerte die Geburt nur noch ca. 20 Minuten und nach noch ca. 3-4 sehr schmerzhaften Wellen und 3-4 Presswehen wurde die kleine L. um kurz nach 1 Uhr im Wasser geboren. Diese Kraft beim Pressen war gewaltig und die Hebamme leitete mich gut an, sodass ich an den richtigen Stellen presste und kaum Verletzungen davontrug. Als das Köpfchen geboren wurde, hörte ich, wie mein Mann vor Glück weinte und als ich die Kleine dann aus dem Wasser hob, war ich so unendlich erleichtert. Es dauerte einen Moment, bis sie anfing zu atmen und zu schreien, aber ich wusste direkt, dass alles gut ist.

Ich bin nach wie vor so dankbar, glücklich und stolz, dass ich diese Geburt so selbstbestimmt und lange Zeit schmerzfrei erleben durfte. Ich war die meiste Zeit ganz bei mir und habe auch kaum mitbekommen, dass die Geburtsstation sehr voll war. Für mich waren die Schlüsselwörter „Hingabe“ und „Loslassen“, so konnte ich mich – im Gegensatz zu meiner ersten Geburtserfahrung – gut auf die Wellen einlassen. Die Geburt von meiner wundervollen gesunden Tochter hat uns einen perfekten Start ins neue Familienglück beschert und ich bin voller Liebe und Dankbarkeit.

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