Geburtsbericht von

Stephanie K.

Sehr ausführlicher Bericht für eine kurze, kraftvolle Geburt

Friedliche Geburt am 16.05.2021 (40+5)

50 cm, 3430g, 34 Kopfumfang

Schwangerschaft und Vorbereitung:

Anfang diesen Jahres bzw. Mitte des 6. Monats hab ich den Podcast entdeckt und war schnell begeistert und überzeugt. Nach ein paar Wochen Hören und dem Schnupperzugang, habe ich mich entschlossen, mir den Kurs zu gönnen, wenn sonst schon Corona bedingt nichts klappt (2 gebuchte Yoga Kurse, etc.).

Immer mal, wenn mein großer Sohn (ca. 2 3/4 Jahre) anderweitig betreut oder beschäftigt war, hörte oder schaute ich etwas von Kristins Kurs, dem Podcasts oder Erfahrungsberichte oder machte Hypnoseübungen.

Jeden Abend vor dem Einschlafen lief die GV lang oder Abendroutine/ -meditation. Damit habe ich auch meine Schlafstörungen größtenteils in den Griff bekommen.

Es tut mir schon in der Schwangerschaft sehr gut, mir diese Auszeiten zu nehmen.

In der ersten Schwangerschaft hab ich nur das Hypnobirthing-Buch gelesen, fand es gut, plausibel und interessant. Habe mich aber nicht weiter damit beschäftigt. Die erste Geburt war 17 Stunden lang und nicht direkt traumatisch, hätte aber sicherlich anders/besser verlaufen können aus diversen Gründen.

Den Kraftort hab ich schnell gefunden und beibehalten (realer Ort an dem ich vor über 10 Jahren mal war und mit dem ich Freiheit, Glück und Entspannung verbinde). Im letzten Trimester ist meine Sofa dort mit eingezogen.

Beim ersten Mal das Baby in der Gebärmutter besuchen wurde ich sehr emotional und weinte.

Das Anker-Setzen hat mein Mann super mitgemacht. Es war zu Beginn ein etwas komisches Gefühl, dass er mir bei der Hypnose “zuschaut”. Daran musste ich mich erst gewöhnen. Für ihn war es selbstverständlich, mich zu unterstützen.

Generell fiel es mir mal schwerer, mal leichter in die Tiefenentspannung zu kommen. Manchmal sind zu viele Gedanken störend. Andere Male schlafe ich ein. Aber auch das Gewollte dazwischen klappt immer wieder.

Während den Routine CTGs machte ich immer das Selbsthypnosetraining oder die Hypnose mit Störungen.

Vorbereitung zusammen gefasst:

Podcast & Kurs

Viele positive Geburtsberichte: in der FB Gruppe, auf Kristins Seite und halbes Buch “Jede Geburt ist einzigartig” von Jana Friedrich

Täglich mindestens GV lang zum Einschlafen

Ansonsten diverse Hypnosen tagsüber je nach Zeit & Lust mal täglich, mal nichts.

Tiefe, lange Bauchatmung selten geübt, fand ich unangenehm

Magnesium, Eisen, Basica,…

GVK durch Hebamme

Stillvorbereitungskurs durch Klinik

Gegessen was ich wollte, inklusive Süßem

Ab 39. SSW:

Himbeerblättertee 1 TL/Tasse 1x tgl.

Nachtkerzenölkapseln 2x 1000mg oral

Täglich Heublumenblüten Sitzbad, danach

Dammmassage durch meinen Mann in Hypnose (bei der 1. ohne Hypnose bin in Tränen ausgebrochen und hatte Schmerzen, mit Hypnose war‘s tausendmal besser, ich war tiefenentspannt)

Globuli von der Hebamme Borax & Gossyp

Akupunktur & Akupressur durch die Hebamme 2x/Woche

Mentaltraining Traumgeburt ausformuliert, Affirmationen aufgeschrieben sowie Geburtsplan verfasst

Errechneter Termin: 11.5.21

Aber es wird noch ein bisschen dauern, denke ich. Mein ältester Sohn war ja auch 9 Tage drüber.

Ich genieße die SS insgesamt wieder sehr (wenn auch weniger aktiv wegen Corona Bedingungen), hab sogar weniger Beschwerden als letztes Mal. Aber natürlich gibt’s auch ziemlich miese Tage, an denen ich sehr erledigt bin. Hormonelle Tiefs mit größtenteils grundlosem Weinen inklusive.

Tag der Geburt:

Mein Ältester ist dieses Wochenende schon bei den Großeltern, in der Hoffnung, dass ich dann entspannter bin und die Geburt beginnt. Nach dem Aufstehen am Sonntag freue ich mich, da ich am Klo eine Zeichnungsblutung feststelle. Kann fast nicht aufhören, zu grinsen – endlich ein Zeichen, dass es bald mal los gehen könnte. Auf den Schleimpfropf hab ich diesmal vergeblich gewartet. Stefan und ich frühstücken gemeinsam und er sagt: „Wäre doch perfekt, wenn es am Nachmittag los gehen würde. Dann bekommen wir vielleicht sogar noch ein Abendessen im Krankenhaus.“

Am Vormittag mache ich mein tägliches Heublumenblüten-Sitzbad und höre währenddessen erst eine Hypnose („Geburtsbeginn mental fördern“) und lese dann noch einen Geburtsbericht. Anschließend eine Dusche singend zu lauter Musik (von „Frozen“) und die Damm-Massage wie immer in Hypnose.

Beim Mittagessen musste ich mich alle paar Minuten (hab nicht auf die Uhr geschaut) für kleine Wellen zurücklehnen, konzentrieren und atmen.

Aufgrund dessen hab‘ ich meiner Mama geschrieben, dass sie meinen Sohn bitte bei Stefans Eltern abholen soll, damit er die nächste Nacht bei ihnen, statt wieder bei uns übernachten kann. Für den Fall, dass es doch noch los geht.

Zwischen 13 und 14 Uhr hab ich mich ins Bett gelegt mit der Hypnose „Geburtsbeginn mental fördern“ in Dauerschleife. Währenddessen hatte ich keine merklichen Wellen und bin immer wieder eingeschlafen.

Kurz nach 15 Uhr fahren wir los zu Stefans Eltern zum Kaffee & Kuchen und um meinen Sohn nochmal zu sehen. Stefan sagt noch: „Sollen wir lieber mal gleich alles für‘s Krankenhaus einpacken?“ Ich: „Neee, das dauert ja eh länger wenn‘s anfängt. Da fahren wir einfach nochmal heim.“ (Die Fahrt dauert nur 5 Minuten und daheim liegt alles bereit).

15:30 Uhr: Ankunft bei den Schwiegereltern, beginnen mit Kaffee & Kuchen. Ich habe alle paar Minuten Wellen…

15:45 Uhr: PLOPP! Ich spüre und höre die Fruchtblase platzen! Ein lustiges Gefühl! sIch schaue die anderen an und teile es ihnen mit. Muss lachen. Schreibe meiner Familie eine Nachricht und dass wir dann gleich ins Krankenhaus fahren. Das Fruchtwasser kommt glücklicherweise nicht schwallartig sondern eher langsam. Bin gleich in die Küche gegangen und dann auf die Toilette, da es langsam läuft.

Stefan fragt mich, was wir jetzt machen… Ich sage ihm, er fährt jetzt heim, holt alles und holt mich dann wieder ab, dann fahren wir ins KH. Er trinkt noch schnell seinen noch heißen Kaffee aus, macht sich auf den Weg und ruft von zuhause aus auch gleich noch im Krankenhaus an, um uns anzukündigen, wie von den Hebammen gewünscht.

Auf der Toilette höre ich laut am Handy die Hypnose „Während der Geburt“ und versuche, mich auf die Bauchatmung während der nun stärker werdenden Wellen zu konzentrieren.

Als Stefan wieder da ist, hilft er mir, mich umzuziehen und wir gehen zum Auto. Dort setze ich die mitgebrachten Over-Ear Kopfhörer auf und verbringe die Fahrt mit geschlossenen Augen in Tiefenentspannung/ Hypnose, damit sind die Wellen und ca. 15 Minuten Fahrt sehr gut machbar gewesen!

Ca. 16:40 Uhr: Ankunft Parkplatz Krankenhaus. Stefan lädt alles aus: Kreißsaalrucksack inkl. voller, schwerer Trinkflaschen, meine KH-Tasche, sein KH-Rucksack, Stillkissen. Wir waren gewappnet für mehrere Stunden Geburt! Uns wurde gesagt, alles mit rein zu nehmen, da man laut der Coronaregeln nicht mehr rein darf, wenn man das KH wieder verlässt (nur mit negativem Testnachweis).

Bepackt mit allem auf seiner linken Seite, hatte er auch noch mich auf der rechten Seite zu führen und stützen – da ich ja in Hypnose mit geschlossenen Augen gelaufen bin.

Alle paar Meter musste ich mich irgendwo anlehnen, unser Auto, Stefan, ein Baum, einen Pfosten, ein Bistrotisch,… Ich ging Schritt für Schritt, langsam so wie es ging.

Der Weg bis zur Pforte, wo man die Corona-Zettel ausfüllen musste, hat bestimmt 15-20 Minuten gedauert, sagte Stefan. Ich hatte kein Zeitgefühl. Die Dame an der Information hat Stefan erstmal nicht reingelassen, ich bin einfach schnurstracks weiter zum Kreißsaal gelaufen, der ziemlich gegenüber ist, und bin dort auf einen Stuhl in den Vierfüßler gegangen, um eine Welle zu meistern. Irgendwer hat mich gefragt, ob ich schon an der Kreißsaaltür geklingelt habe. Ich verneinte. Habe dann mitbekommen, dass die Hebamme raus gekommen ist und auf mich wartet. Sie fragte mich (der Tonfall klang leicht genervt oder irritiert), ob ich sie denn mit den Kopfhörern verstehe. Ich bejahte. Lief ihr hinterher, blickte kurz auf und sah eine Uhr: 17 Uhr.

Ich sollte mich aufs Kreißsaalbett legen, was ich mühsam nach der nächsten Welle schaffte. Sie zog mir die Hose aus und tastete den Muttermund. Scheinbar war er bereits komplett offen. Sobald ich lag, hatte ich Pressdrang! Sie fragte mich nach meiner Blutgruppe (wusste ich nicht), ob erstes Kind und ob die erste Geburt lang war, nach dem Namen meines Mannes (er hat ja auch den Mutterpass gehabt) und befestigte das CTG mit einem Bauchband an mir (das ganze Po heben/Brücke machen fürs aus/an ziehen war durchaus beschwerlich).

17:05 Uhr: Stefan wurde endlich reingelassen und stand im Flur vorne. Hebamme ruft vor: „Stefan?!!!! Wo bleibst du? Ich dachte, es ist ein Blasensprung, so wurde es mir gesagt, aber hier kommt gleich ein Kind!“

Meine Beine und Arme haben wie bei der ersten Geburt so ‚gebitzelt‘ (wie Ameisenkrabbeln), wohl weil ich falsch geatmet habe. Ich erhielt dann die Anweisung, mich an den Tüchern überm Kreißbett festzuhalten, statt an der Stange überm Kopfteil hinter mir, da ich sonst ein Hohlkreuz mache.

Ich versuchte zwischendurch mal, in den Vierfüßler zu gehen, aber da ich mich Richtung links drehen wollte, scheiterte das bereits am CTG Kabel. Dann kam schon die nächste Welle und ich blieb auf dem Rücken. Ich sollte die Beine dann anziehen oder zumindest eins und dies selbst festhalten beim Pressen.

Kurzzeitig wurde mir mal übel und ich dachte, erbrechen zu müssen, war aber dann ohne die blöde Maske wieder weg. Die verweigerte ich erst mal wieder anzuziehen.

Stefan sagte der Hebamme, ich wolle gleich Hautkontakt mit dem Baby, deshalb wies sie ihn an, in der nächste Pause schon mal den BH zu öffnen. Mein recht warmes Kleid hab ich vorher schon irgendwann ausgezogen.

Die Hebamme fragte Stefan, ob ich beim letzten Mal gerissen/genäht worden bin, da eine ‚Spange‘ zu sehen sei, es deswegen gerade nicht voran ginge bzw. ich wohl reißen würde. Keine Ahnung, was sie damit meinte. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich mir in dem Moment dachte ‚musst du das gerade ernsthaft sagen‘ oder ‚dir zeig ich‘s, dass ich nicht reißen werde!‘. Dann gab ich nochmal Vollgas beim Pressen, sprach mit meinem Baby innerlich „Wir schaffen das! Komm, gleich bist du da!“

Zu einem bestimmten Punkt kurz vor Schluss hab ich dann die Kopfhörer sowie Maske unbedingt weg haben wollen.

Ich habe gemerkt, jetzt muss es das Köpfchen doch gleich geschafft haben. Kurz ist es nochmal wie zurück gerutscht. Die Hebamme fragte mich auch mal, ob ich das Köpfchen berühren möchte, ich pfefferte nur mühsam ein ‚Nein‘ zurück, da ich leider in dem Moment wirklich alle Kraft fürs Festhalten, Atmen, Konzentrieren und Pressen benötigte. Und dann war das Köpfchen endlich geboren, der Körper war dann mühelos mit einem Gefühl von Erleichterung und ‚jetzt ist sie gleich bei mir‘ rausgepresst – oder beinahe wie ‚geflutscht‘.

17:29 – Selina ist geboren!

Ganz schnell hab ich mir mein Top und BH ausgezogen und meine kleine Selina auf die Brust gelegt bekommen! Die Hebamme hat noch ein warmes Handtuch auf sie gelegt.

Wir waren so froh und glücklich und überwältigt und dankbar!

Es ging alles soo rasend schnell aber war genau gut, so wie es war. Es fühlte sich so kraftvoll an. Und ein Zeitgefühl direkt hatte ich eigentlich sowieso nicht. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich die Wellen, besonders beim Pressen, überhaupt als schmerzhaft empfand. Ein starkes Druckgefühl war es auf jeden Fall. Ich habe mich aber glaube ich gar nicht mehr an meinen Kraftort oder in die Gebärmutter mit Visualisierung gedacht wie beim Üben, dennoch war ich meines Erachtens wie in Hypnose, konnte super ,in mir und bei meinem Baby‘ bleiben.

Alles war jedenfalls viel angenehmer als bei der ersten Geburt vor knapp 3 Jahren. Ich war durch das kurze Nickerchen am Nachmittag ‚erholt & ausgeruht‘, hab genug Energie durch die vorherigen Mahlzeiten gehabt und war bei nicht mal 2 Stunden ab Blasensprung natürlich nicht so geplättet wie nach 17 Stunden Wehen. Ich bin völlig zufrieden, wie es gelaufen ist! Und gerissen bin ich (wieder) nicht. Wir waren übrigens die Einzigen, um die sich die Hebamme gerade kümmern musste, was auch ein großer Unterschied und Vorteil war.

Die Hebamme hatte es dann jedoch mit vielem recht eilig. Ich hätte Selina gerne an die Brust angelegt, bevor die U1 mit der Vitamin K Gabe stattfindet. Diese Zeit ließ sie mir aber nicht und ich wollte nicht rum diskutieren. Nabelschnurblut hat sie von der noch pulsierenden Nabelschnur abgenommen, aber dann ziemlich bald gesagt, dass sie jetzt auspulsiert ist und durchgeschnitten wird. Das hat Stefan dann gemacht. Auch die Plazenta wollte sie recht zügig raus haben. Sie machte fast ein bisschen Druck, dass sie sonst doch noch einen Zugang legen müsse für eine Oxytocin-Gabe, wenn sich nicht bald was tut. Das war im Übrigen nach gerade mal 15 Minuten. Ich ärgerte mich darüber etwas. Sie drückte auf den Bauch mit der Ansage, dass das jetzt nochmal weh tun könnte und zog denke ich auch ein bisschen an der Nabelschnur und dann kam sie doch gleich raus. Bei der Abschlussuntersuchung vom Frauenarzt vor der Entlassung hab ich dies angesprochen und er erklärte mir, dass er sich da auch in einem Zwiespalt befinde. Wenn man wohl zu lange warte und die Plazenta nur teilweise abgelöst ist, blutet es zu viel nach, was einen hb-Abfall bedeute und der natürlich auch für die Tage nach der Geburt für Mutter und Kind nicht so gut sei. Dies konnte ich dann besser verstehen und akzeptieren.

Wir waren nach der Geburt noch zwei Stunden im Kreißsaal und haben gekuschelt. Auf die Station rüber konnte und sollte ich selbst laufen, habe Selina im Bettchen geschoben. Stefan hat wieder alles Gepäck gebuckelt, diesmal zumindest ausgeglichen auf beiden Seiten ohne das ich an ihm hänge. Und wie am Morgen von ihm gewünscht, erwartete uns bereits das Abendessen in unserem Familienzimmer!

Lerne meine Methode

Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis