Geburtsbericht von

Stephanie L.

TRIGGERWARNUNG: Insertio Velamentosa + Baby verlegt auf die Neo

Geburtsbericht F. 02.12.2020

Schöner Wunschkaiserschnitt und die Tage danach

Kurze Vorgeschichte:

Ich hatte mir immer einen Kaiserschnitt gewünscht, sollte ich irgendwann schwanger sein. Das ist eine sicherlich nicht ganz beliebte Meinung, ich sah es aber als meinen ganz eigenen Weg. Dabei hatte ich keine Angst vor der natürlichen, spontanen Geburt, ich wollte einfach eine selbstbestimmte Geburt erleben und fühlte mich bei der Wahl am wohlsten.

Da ich meinem Baby aber auch die Möglichkeit nicht nehmen wollte, selbst zu bestimmen wann es kommt, kam ich auf Kristins Kurs und machte die Hypnosen regelmäßig ab der 6. SSW. Ich ließ mich voll und ganz darauf ein, mit dem Ziel, allen Möglichkeiten gegenüber offen zu sein und mich nicht auf eine zu versteifen, falls es doch anders kommt. Das lief für mich super und ich war nach einigen Wochen sehr entspannt und offen dafür, alles spontan passieren und auf uns zukommen zu lassen.

Besonders hilfreich fand ich die „Schwangerschaftsmeditation bis zur SSW 25“, da ich Hyperemesis Gravidarum hatte und mir am Anfang sonst nichts zu helfen schien. In Momenten der völligen Übelkeit und Verzweiflung war die Hypnose teilweise das Einzige, was half. Das hatte ich nicht erwartet. Während dieser kurzen Auszeit war plötzlich alles erträglich. Wenn die Hypnose ausging, ging ich teilweise sofort wieder wie auf Knopfdruck mich übergeben. Daran sah ich wie tief ich nach nur wenigen Wochen mental drin war und wie hilfreich auch die Ankersetzung und die Atemtechnik geholfen hatten. Das kann ich wirklich jeder Frau empfehlen, die auch mit Schwangerschaftserbrechen zu kämpfen hat.

Zurück zur Geburtserfahrung aber

Beim Pränatest wurde bei mir eine Insertio Velamentosa (eine Nabelschnuranomalie) festgestellt und ab dann hatte ich mich nach Abwägung aller Risiken fest für einen Kaiserschnitt entschieden. Mit der Entscheidung fühlte ich mich auch sehr wohl, unter anderem jetzt zu Zeiten von Corona, wo ich eventuell eine lange Zeit ohne meinen Mann die Geburt hätte erleben müssen. Die Ärzte sagten, das Risiko, dass etwas Schlimmes passiert, sei nicht so hoch, aber wenn doch etwas Schlimmes passiere, ginge es sehr schnell sehr schlimm fürs Baby aus. Also war es entschiedene Sache, ich würde einen Kaiserschnitt haben.

Mein KS wurde 6 Tage vor ET angesetzt.

Zwei Wochen vor dem ET hatte ich immer wieder starke Vorwellen (starkes Ziehen im Unterleib und Verkrampfen meines Bauchs), weswegen ich zweimal im Krankenhaus war und Wehenhemmer bekam. Meine Kontraktionen waren ziemlich intensiv und in regelmäßigen Abständen. Ich bekam einen Vorgeschmack darauf, wie eine Spontangeburt aussehen könnte und spürte, dass mein Baby immer bereiter war, zu uns zu kommen. Das empfand ich als total intensiv, aber auch mega schön. Ich hörte dabei Meditationen und konnte die Wellen gut veratmen.

Am Morgen der Geburt hatte ich eine leichte Blutung und wieder Wellen… als wüsste das Baby, es ist soweit. Durch die Aufregung hatten mein Mann und ich kaum schlafen können, wir waren außer uns vor Vorfreude.

Wir machten uns auf den Weg und fuhren 20 Minuten von uns aus ins Krankenhaus unserer Wahl und ich hatte ein mega gutes Gefühl dabei. Endlich war es soweit! Ich hörte gute Musik auf dem Weg, dann die Hypnose der Vorbereitung auf einen Kaiserschnitt und freute mich darüber, dass wir innerhalb weniger Stunden unser Baby in den Armen halten würden. Ich war unheimlich gespannt darauf, wer da auf uns zukommt, weil wir uns mit dem Geschlecht überraschen lassen wollten.

Im KH angekommen begrüßte uns eine super liebe Hebamme und gab uns auch gleich ein gutes Gefühl. Sie nahm meine Hand und fragte, ob ich aufgeregt sei, ich sagte ja schon, aber freudig aufgeregt… wie kurz vor unserer Hochzeit. Ich hatte keine Angst, weil ich mich im Krankenhaus sicher fühlte.

Ich wurde auf die Sectio vorbereitet, habe einen Zugang gelegt bekommen und auch den netten Anästhesisten getroffen. Von ihm gab es auch einen Zugang.

Im OP-Raum angekommen, ging es dann auch sehr schnell. Ich bekam die Betäubung und mir wurde zweimal kurz sehr schlecht, aber ich bekam gleich ein Gegenmittel und wurde sofort wieder ruhig. Die Narkose selbst empfand ich nicht als sonderlich schmerzhaft.

Wirklich jeder, der in den Raum kam, Arzthelfer, die Ärzte, alle waren super nett und bemüht. Für mich waren sie wie Helden, die mir gleich mein Baby bringen würden. Das war schön und entspannend.

Die Meditation hörte ich hier nicht mehr an, weil ich dabei sein und, so viel es geht, involviert sein wollte.

Der Chefarzt kam dazu und kurze Zeit später auch schon mein Mann. Ab hier ging es dann super schnell. Ich spürte es Wackeln und es war wie auf einem Schiff. Es ging hin und her mit meinem Körper und irgendwann spürte ich weiter oberhalb des Bauches, wie sie mit ordentlichem Druck nach unten drückten. Das war kurz unangenehm, aber nicht schmerzhaft. Die OP an sich dauerte keine 10 Minuten und schon hörten wir ein lautes, klares Schreien. Unser Baby war da.

Noch heute kommen mir die Tränen, wenn ich an das Gefühl denke. Weil es so wahnsinnig überwältigend, intensiv und schön war. Mein Mann und ich weinten und lachten und sahen uns an. Alles abwechselnd und immer wieder. Wir bekamen unser Kind, erst hielt mein Mann ihn, wir machten das Tuch auf, in das es gewickelt war und sahen, es war ein Junge. Unser F.

Wieder geweint, gelacht, ein Foto gemacht und so blieben wir erstmal, während ich zugenäht wurde.

Der kleine F. musste ein paar Stunden nach der Geburt auf die Kinderstation verlegt werden, weil er einen Neugeborenen-Infekt hatte. An sich war das nichts Schlimmes, das betonten sie immer wieder. F. musste nur Antibiotika bekommen und das ging leider nur auf der Babystation und nicht auf der Station der Mamas. Da ich wegen meines Kaiserschnitts aber noch da bleiben musste, ging mein Mann mit ihm auf ein Zimmer.

Zuerst waren wir sehr erschrocken, ich war richtig traurig, so schnell nach der Geburt von meinem Baby getrennt zu werden. Ich atmete aber durch und versuchte, ruhig zu bleiben, weil ich nicht wollte, dass das Aufgebrachtsein dem Stillen womöglich im Wege steht. Ich wollte da sein, so gut ich es konnte und sagte mir, ich war 9 Monate lang für mein Baby da, jetzt ist vielleicht erstmal Papa dran. Ich erholte mich sehr schnell, weil ich wirklich ein tolles Team an Krankenschwestern hatte, die super ermutigend waren und man merkte, wie alle wollten, dass ich als Mama schnell bei meinem Baby bin. Ich sah mich sehr unterstützt. Auch sie waren meine Heldinnen.

Ich schaffte es, mit Hilfe der Krankenschwester aufzustehen und ging F. noch am selben Tag mit dem Rollstuhl auf seiner Station besuchen. Am zweiten Tag wurde ich auch immer wieder zum Stillen gebracht und alles klappte wunderbar.

Ich erholte mich wirklich schnell, wurde nach zwei Tagen aus meiner Station entlassen und konnte zu F. Hier kam ich sofort in den Stillrhythmus und am 5. Tag kamen wir nach Hause.

Die Tage im Krankenhaus waren alles andere als das, was wir uns vorgestellt hatten. Es war eine echte Gefühlsachterbahn. Alles in allem aber unser Weg. Es fühlte sich gut an, weil ich es für mich so bestimmt hatte. Ich hörte auf mein Gefühl, bereitete mich gut vor, wählte ein Krankenhaus, in dem ich mich sicher fühlte (auch ein Einzelzimmer, was die beste Investition war und ein echter Segen in Momenten des sich hormonell Fühlens :)) und wusste, mich anhand des Kurses in den wichtigen Momenten gut zu beruhigen.

Ich hatte eine wunderschöne und friedliche Geburt, so wie ich es mir gewünscht hatte. Das Stillen klappte auf Anhieb und ich möchte allen Mamas Mut machen, die einen Kaiserschnitt vor sich haben. Wir als Frauen sind super stark und schon Mütter, in dem Moment, in dem wir spüren, dass wir schwanger sind. Jede Frau hat eine besondere, individuelle Reise und wir alle gehören gefeiert – egal ob natürliche Geburt, Kaiserschnitt, Hausgeburt, Geburt im Krankenhaus, Stillen oder Flasche… wir kriegen Babies, wir sind Superhelden!

 

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