Geburtsbericht von

Svenja V.

Hallo liebe Kristin,

ich habe mich mit deinem Podcast und Kurs auf meine Geburt vorbereitet und morgen vor genau 10 Wochen durfte ich meinen kleinen Schatz dann zum ersten Mal in den Armen halten. Gerne möchte ich dir berichten, wie das funktioniert hat und welche Rolle du dabei gespielt hast 🙂

  1. In der Schwangerschaft – Wahl des Geburtsortes & erster Kontakt über den Podcast

Als der Schwangerschaftstest positiv war, war ich zunächst überglücklich. Gleichzeitig machten mir Sorgen zu schaffen, da es noch kein halbes Jahr her war, dass wir die erste Schwangerschaft abbrechen mussten (Windei – keine Entwicklung mehr nach der 6. SSW). Bei der damit verbundenen Ausschabung wurde mir erneut vor Augen geführt, wie sehr mir Krankenhäuser Angst machen und so war es für mich nur natürlich, mich nach einer Alternative umzuhören.

Bekannte meiner Schwiegereltern waren kurz vorher zum zweiten Mal Großeltern geworden. Bei der Suche nach einer Hebamme habe ich gefragt, ob ich da den Kontakt haben könnte. Die Antwort hat mich überrascht:
Das Kind wurde zuhause entbunden mit der Hilfe einer Hebamme, die im Geburtshaus tätig ist. Wir bekamen einen Platz im Geburtshaus und konnten unsere Hebamme zum ersten Mal treffen. Sie empfahl mir doch einmal in den Podcast “Die friedliche Geburt” reinzuhören, den mir auch eine Freundin schonmal empfohlen hatte. An diesem Abend habe ich mir die erste Folge angehört und es hat “Klick” gemacht. Alles, was Kristin im Podcast erzählt, ergab Sinn und war so logisch.

Jetzt war ich also in einer komfortablen Position: Ich hatte

  1. Mein Krankenhaus-Problem gelöst

und 2. Einen Weg gefunden, meine unschöne letzte Krankenhauserfahrung zu verarbeiten und mich doch wieder positiv auf die Geburt meines Sohnes einzustimmen.

  1. Hindernisse

Hausgeburten oder auch Geburten im Geburtshaus sind nur möglich, wenn es keine Risiken gibt. Deshalb wird immer mal auch was geprüft, was man sonst vielleicht nicht prüfen würde. Meine Schwangerschaft verlief komplikationslos (Übelkeit in den ersten drei Monaten außen vorgelassen) und wir näherten uns dem errechneten Termin an (ein Freitag). Meine Hebamme wusste genau, dass ich nicht ins Krankenhaus wollte. Das CTG sah am Freitag super aus und sie bot mir an, Sonntag nochmal ein CTG zu machen. Ich sollte allerdings den Montag darauf zum Arzt gehen und per Ultraschall einmal prüfen lassen, ob alles noch gut aussieht (Plazenta-Verkalkungen + Fruchtwassermenge).

Auch am Sonntag sah das CTG tip-top aus – Wehen waren aber noch keine zu sehen.

Am Montagmorgen wurde erneut ein CTG geschrieben – Wieder sah alle gut aus. Der Arzt war schon verwundert, wieso ich eigentlich da war, weil ja am Vortag CTG geschrieben wurde. Ultraschall hat er dann trotzdem durchgeführt.

Es stellte sich heraus, dass meine Plazenta bereits stark verkalkt war und etwas wenig Fruchtwasser da war. Mein Arzt hat mir erklärt, dass mein Kind nicht in unmittelbarer Gefahr ist, er aber dringend von einer Geburt im Geburtshaus abrät. Hintergrund: Das Kind ist zwar aktuell gut versorgt, aber die Plazenta könnte unter Wehen aufhören zu funktionieren und dann ist es wichtig, dass das Kind sofort rausgeholt werden kann.

Er war dabei sehr einfühlsam – hat mir angeboten, unsere Hebamme anzurufen und auch in der Klinik, wo wir am besten noch am gleichen Tag vorstellig werden sollten.

Das war für mich ein sehr harter Brocken. Ich wusste in dem Moment nicht mal, in welche Klinik ich gehen wollte. Er rief also unsere Hebamme an und erklärte ihr die Situation, während ich nach Hause ging. Zuhause bin ich erstmal zusammen gebrochen – Ich wollte doch auf keinen Fall ins Krankenhaus und jetzt gab es aber nur noch diesen Weg, wenn ich die Sicherheit meines Kindes garantieren wollte.

Als ich mich beruhigt hatte, rief ich meine Hebamme an, die nochmal sehr einfühlsam mit mir sprach und mir auch erklärte, dass ich unter diesen Umständen bei der Klinik direkt im Kreissaal anrufen kann und die wahrscheinlich dann zur Einleitung raten werden.

Ich rief also in meiner Wunschklinik an. Dort erklärte man mir, dass ich zwar kommen könne, aber eventuell keine Einleitungskapazität zur Verfügung stehe, weshalb sie mich eventuell nach der Untersuchung weiter schicken müssen. Ich war erneut am Boden zerstört, beendete das Telefonat und musste mich sammeln.

Ich rief in der Klinik an, die mit dem Geburtshaus zusammen arbeitet. Am Telefon meldete sich ein Arzt, der mir ganz ruhig erklärte, dass ich nicht in einer Notsituation bin und mir erstmal keine Sorgen zu machen brauche. Am besten sollte ich am gleichen Tag noch rein kommen. Sie würden dann auch nochmal per Ultraschall schauen und wenn eine Einleitung nötig ist, alles weitere mit mir besprechen, wobei sie die Einleitung erst am nächsten Tag machen würden.

Mein Mann fuhr mich also ins Krankenhaus, wo ich Corona-bedingt nur allein rein durfte.

Es ging erneut ans CTG, aber im Gegensatz zu den letzten waren nun auch endlich erste Wellen zu erkennen. Die konnte ich auch spüren, aber es hätte auch eine Stressreaktion meines Bauches sein können. Nach zwei weiteren Untersuchungen (vaginale Abtastung + Ultraschall) war dann sicher: Mein Arzt hatte Recht, mein Muttermund war 1 cm weit geöffnet und man riet mir dazu, am nächsten Tag zwischen 8 und 9 Uhr wieder zu kommen um mit der Einleitung zu beginnen – Mit gepackter Kliniktasche. Ich willigte ein und nach ein wenig Papierkram zeigte mir eine der Hebammen noch den Kreissaal (die Hebammen kannten übrigens ebenfalls die friedliche Geburt! 🙂 ), bevor ich mich wieder auf den Heimweg machte.

An diesem Abend hörte ich mir die Folgen aus dem Podcast zur Einleitung an, um mich besser vorzubereiten, während ich mich in der Badewanne entspannte. Am Abend hörte ich zum Einschlafen noch die Hypnose zur mentalen Förderung des Geburtsbeginns – Kristins Stimme hatte inzwischen eine sehr beruhigende Wirkung auf mich und ich fühlte mich deutlich besser für den nächsten Tag vorbereitet.

In der Nacht wurde ich gegen 2 Uhr wach – Meine Wellen waren höher als noch am Vortag. Ich startete die Hypnose während der Geburt mit Kopfhörern und schaffte es noch ein wenig zu schlafen, bevor ich am nächsten Tag wieder in die Klinik fuhr – Wieder CTG + vaginale Untersuchung. Der Muttermund war unverändert und auch im CTG hatte sich nichts getan. Die Wellen zeigten sich noch genau so wie am Vortag. Der Arzt besprach das Ganze nochmal mit mir und riet mir dazu, mit der geringsten Dosis von Hormonen zu starten (Prostaglandine) und dann weiter zu sehen. Alternativ könnte man jetzt auch abwarten, aber dann würde es vermutlich länger dauern und die Wahrscheinlichkeit für den Kaiserschnitt würde steigen, je mehr Zeit vergeht. Ich war jetzt schonmal in der Klinik und auf Einleitung eingestellt, also nahm ich die Tablette. – Wieder CTG und die Wellen wurden nach etwa 5 Minuten auch schon um einiges stärker. Die Hebammen schickten mich nochmal auf die Station aufs Zimmer, um mich etwas zu entspannen – in zwei Stunden spätestens sollte ich zurück kommen.

Ich aß noch etwas, versuchte mich zu entspannen, aber so richtig wurde ich meine Krankenhausangst nicht los und die Wellen waren im Liegen besonders stark, weshalb ich etwas früher zurück zum Kreissaal ging – Wieder CTG. Die Hebamme kam wieder, schaute sich das CTG an und erklärte mir, dass jetzt Schichtwechsel wäre und sie am nächsten Tag wieder Nachtdienst hätte. Sie ging davon aus, dass wir uns nicht wieder sehen. Die Kollegin der nächsten Schicht würde dann gleich die vaginale Untersuchung durchführen.

Diese Nachricht hat mich geradezu beflügelt, denn es hieß, dass ich nicht mehr lange warten musste, bis ich mein Baby in den Armen hielt. Die vaginale Untersuchung ergab einen minimal weiter geöffneten Muttermund (2 cm) – und nun durfte auch mein Mann kommen. Die Hebamme riet mir, ein wenig zu spazieren, da sie davon ausging, dass Bewegung meine Geburt beschleunigen könnte. Ich lief also die Flure auf und ab, bis mein Mann kam (inzwischen war es 14:55 Uhr). Da meine Beine zittrig wurden und ich mich auf den Beinen unwohl fühlte, gingen wir zurück in den Kreissaal, wo ich in die Wanne stieg und mich endlich besser entspannen konnte mit meinem Mann an meiner Seite.

Die Wellen wurden intensiver und nach 1,5 Stunden fühlte es sich irgendwie anders an. Die Hebamme kam dazu und prüfte – Muttermund war etwas weiter, aber nur 4 cm, und der Schleimpfropf hatte sich gelöst .  Sie riet mir erneut dazu, mich zu bewegen, was mir entgegen kam, da ich nicht mehr in der Wanne bleiben wollte.

Wir gingen also in den Kreissaal und probierten ein paar Stellungen aus. Am Angenehmsten war es mir, mich im Stehen vornüber zu beugen und mit den Ellenbogen abzustützen. Kurz danach platzte meine Fruchtblase – was ich gar nicht recht bemerkte. Ich hatte schon eine Weile das Gefühl “auszulaufen”. Als die Hebamme wieder kam, erklärte sie mir dann, woher das Gefühl kam. Sie empfahl mir, mich hinzulegen und zu versuchen, nochmal ein wenig zu schlafen (zwischen den Wehen) um Kraft zu sammeln. Ich legte mich also auf die Seite, bat meinen Mann, meine Musik am Telefon anzuschalten und konzentrierte mich ganz auf mich. Später kam die Hebamme wieder – das CTG, welches die ganze Zeit angeschlossen war – zeigte nicht Wellen in der Stärke, wie sie es erwarten würde. Sie wollte deshalb gerne einmal vaginal testen während einer Welle (um zu sehen was sich am Muttermund tut) – Sie war vom Ergebnis selbst überrascht. Während der Wellen war ich schon bei guten 9 cm. Sie bat mich, in den Vierfüßlerstand zu wechseln. Das mussten wir nach zwei Wellen wieder ändern, weil das dem Baby wohl zu stressig war (Herztöne veränderten sich und wurden wieder besser, als ich wieder auf der Seite lag). Ich spürte nun einen starken Druck im Rücken, was die Hebamme damit erklärte, dass mein Baby sich gerade auf den Weg machte. Sie wollte einmal schauen, ob sie den Muttermund verstreichen konnte bei der nächsten Wehe – Das klappte. Nun durfte ich mit dem Pressen beginnen und eine halbe Stunde später war mein Sohn geschlüpft.

Ich habe es während der Geburt nicht in die Trance geschafft, aber mich dennoch entspannen können und – vielleicht das Wichtigste – Ich hatte keine Schmerzen während meiner Geburt und ich schreibe sehr viel davon der Vorbereitung zu, die ich durch den Podcast und den Kurs miterleben durfte. Zudem hatte ich unglaubliches Glück – Wir waren die einzige Geburt im Krankenhaus und hatten deshalb eine ganz tolle 1:1 Betreuung 🙂

Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um einfach “Danke” zu sagen und ich werde den Kurs und Podcast immer wieder weiter empfehlen, weil es einfach funktioniert und selbst wenn es nicht Bilderbuch-mäßig klappt, hilft es trotzdem über alle Maßen! 🙂

Liebe Grüße aus Düsseldorf

Svenja

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