Geburtsbericht von

Tanja M.

Liebe Kristin,

liebes Friedliche Geburt-Team,

wir sind nun aus unserer Wochenbett-Blase aufgetaucht – irgendwie schade, aber auch irgendwie schön, weil es sich alles schon ziemlich gut eingespielt hat, im Alltag.

Demnach wollte ich euch einmal mehr über die Geburt erzählen…

Am frühen Morgen des 25.02. hatte ich bereits ein ganz anderes Körpergefühl und ich wusste „jetzt ist irgendwie etwas anders, jetzt geht es los“. Somit habe ich den Tag ganz entspannt mit viel Selbstfürsorge und Pflege gestartet, lecker gefrühstückt und die letzten Vorbereitungen in Ruhe erledigt und nochmal ein langes Mittagsschläfchen gemacht. Die Vorwehen begannen dann so gegen Nachmittag und ich machte mit meinem Mann nochmal einen schönen ruhigen Spaziergang über unsere Weide. Von da an hatte ich Kristins Geburtsmediation im Ohr und stimmte schon mal alles auf Entspannung ein. Mein Mann machte früher Feierabend und brachte den Hund schon am frühen Abend zu unserer Nachbarin. Im Anschluss des Spaziergangs konnte ich mich erneut nochmal schlafen legen, bis sich die Wehen zum Abend hin weiter steigerten. Ich zog mich zurück ins Schlafzimmer, machte mir meine Sternenhimmellampe am Bett an und setzte mich bei den immer stärker werdenden Wellen auf den PetziBall, begann schon mit dem Becken zu kreisen und war immer wieder in meiner Vorstellung bei Frida (im inneren Bild in Löffelchen-Stellung aneinander gekuschelt) oder an meinem sicheren Ort (auf der Brust meines Mannes im Bett liegend). Parallel dazu habe ich die Wellen auf dem Handy getrackt, dies ging trotz rationaler Aktion in Trance dennoch ganz automatisch. Mein Mann legte sich ins Wohnzimmer, um Energie zu tanken für die Geburt. So gegen 23h waren meine Wellen so regelmäßig (alle 5 Min. seit 2 Std.), dass ich dachte „jetzt ab ins KH“, weil dies so vorab mit den Hebammen besprochen war. Vor dem break und Wechsel ins KH hatte ich die meiste Panik, muss ich sagen. Als wir dort ankamen, musste mein Mann im Auto warten und die Ärztin sagte mir „das sind noch keine „richtigen“ Wehen (Geburtswehen), das sind erst Vorwehen. Die Geburtswehen, die sind so heftig, die können sie ganz klar erkennen. Sie haben erst eine Gebärmutter-Öffnung von 1cm, sie müssen wieder nach Haus.“ Dort wurde noch ein CTG gemacht und es kam nochmal die Nachfrage, warum ich schon „so lange“ übertrage (13. Tag), worauf ich mich gar nicht einließ. Die Aussage der Ärztin hatte mir einen großen Schreck eingejagt und so fuhr ich wieder nach Hause in der Erwartung auf Armageddon-Wellen. Denn die Intensität der Wellen, die ich da hatte, erschienen mir zwar machbar, aber waren schon ziemlich intensiv.

Zuhause erneut entspannt, wieder auf dem Petzi-Ball mit Mediation etc. Es wurde immer intensiver, immer anstrengender, diese zu veratmen und die Abstände immer kleiner. Ich legte mich in den Pausen immer wieder mit dem Oberkörper aufs Bett, um zu erholen. Um 4h30 war dann der Moment, wo ich dachte „jetzt brauchst du Hilfe“ und wir fuhren erneut ins KH. Da muss ich sagen, war nix mehr mit Entspannung und Trancezustand, ich hatte Sorge, die sagen mir jetzt „Gebärmutter ist immer noch nicht genug geöffnet, um in den Kreißsaal zu kommen“. Denn ich wusste, ab Kreissaal darf mein Mann direkt mit rein und zu dem Zeitpunkt brauchte ich ihn an meiner Seite – auch rein körperlich, um gehen zu können. Gott sei Dank winkte der Security Mann ihn direkt durch und er konnte mich zum Kreißsaal begleiten. Der Weg dorthin war bereits unter Presswehen. Die Hebamme untersuchte mich und sagte Gott sei Dank zu mir „sie haben eine Gebärmutter-Öffnung von 6/7 cm“. Da mir die Ärztin vorher so eine Angst gemacht hatte, sagte ich, ich wolle direkt eine PDA, weil ich da an einem Punkt war, wo ich mir nicht mehr habe vorstellen können (nach all der Vorarbeit zuhaue), noch jene Schmerzen über die Geburt hinweg zu schaffen und wollte auch nicht mehr. Zu dem Zeitpunkt war das natürlich nicht mehr möglich, aber das wusste ich noch nicht. Es lief weiterhin Kristins Meditation im Hintergrund, jedoch kam ich unter den Presswehen nicht mehr in den Trancezustand rein, muss ich sagen. Irgendwann kam die Ärztin und sagte mir, dass eine PDA nicht mehr gemacht werden könne. Die Hebamme verriet jedoch unmittelbar danach, dass die Gebärmutter-Öffnung bereits bei 8/9 cm ist und ich sagte direkt „alles klar, dann zieh ich es jetzt auch durch!!“ Dann wechselte nochmal das Hebammen-Team, was ehrlich gesagt gut war, denn es kamen drei ganz frische und sehr, sehr liebe Hebammen (eine erfahrene und 2 Hebammen in Ausbildung). Ich lag die ganze Zeit bis dahin auf der rechten Seite und versuchte irgendwie, die Presswehen zu veratmen, mittlerweile ging es aber nicht mehr ohne schreien. Das tat aber in dem Moment gut und musste raus. Als ich kurz vor der Geburt stand, wollte die Hebamme, dass ich aufstehe und auf die Toilette gehe. Zunächst sträubte ich mich, aber nach einer klaren Ansage „hopp, Aufstehen“ machte ich es dann. Da die Wehen eher abflachten, musste ein Positionswechsel her, ich konnte mir aber nicht vorstellen, mich irgendwie zu bewegen. Dafür bin ich der Hebamme bis heute sehr dankbar. Denn als ich zur Toilette ging, merkte ich, wie gut mir das stehen und bewegen tat.

Von da an stand ich am Ende des Bettes, bewegte mich, ging peut à peut in eine sehr tiefe Trance ganz tief in meinen Körper, kreiste das Becken, tanzte fast und zu den Presswehen ging ich nach hinten in die Hocke. Von da an konnte ich auch wieder jede Wehe bejahen und sie mich über sie „freuen“. Ich glaube dort stand und „tanzte“ ich noch so 2 Std. Kurz bevor der Kopf rauskam, stellte ich mich an die Seite des Bettes und mein Mann stand mir gegenüber. Wie hielten uns an den Händen fest und gingen in eine absolute Teamarbeit über. Die Hebammen hatten Sorge, dass mir vielleicht doch die Beine weggehen – ich hatte aber solch eine Power… davon war keine Spur. Ich war seitdem so tief in Trance und so „dabei“, dass ich und Frida nicht mehr klein zu kriegen waren. Dann kam bei einer Presswehe der Übergang des Köpfchens zur Hälfte und wir switchten auf den Geburtshocker (sicherer für Fridas Landung). Mein Mann saß in meinem Rücken und stärkte mich, hielt mich ganz fest. Eine so tolle Erfahrung. Bei der nächsten Wehe kam dann das Köpfchen ganz raus und ich fühlte nach. Dann sagte die Hebamme zu meinem Mann „nun ist der Moment, indem das Kind zum letzten Mal im Bauch ist – bei der nächsten Wehe ist es da“. Das hörte sich für mich so liebevoll und wahnsinnig an, dass ich mich auf die letzte Wehe sehr freute. Dann kam sie auch und Frida schoss fast aus mir heraus auf die Matratze unter uns (9:04 Uhr). Sie schrie aus voller Brust, wurde nur kurz ein wenig abgeputzt und mir dann direkt auf den Bauch gelegt. Sie als auch ich hatten noch nach der Geburt eine unglaubliche Power; auch nach all der Anstrengung, die hinter uns lag. Für meinen Mann war dies ein sehr emotionaler Moment und er weinte vor Glück. Ich war in diesem Moment in erster Linie voller Stolz und Stärke, die Geburt so top gemeistert zu haben. Uns wurde zunächst genügend Zeit gelassen für das Auspulsieren und Durchtrennen der Nabelschnur, bis die Plazenta kam etc. Nachdem ich dann mit wenigen Stichen genäht wurde, hatten wir wieder genug Zeit, um als Familie „zu landen“. Mein Mann besorgte erst einmal Frühstück und mir ein lang ersehntes Mett-Brötchen. So gegen 13 Uhr machten wir uns bereit für unsere Fahrt nach Hause und waren bereits um 14:30 Uhr mit unserer Kleinen in unserem eigenen Reich, was die beste Entscheidung überhaupt war. Unsere Hebamme kam direkt und ich konnte in der Folge so schnell regenerieren, dass auch hinsichtlich Bonding und stillen alles perfekt verlief. Am dritten Tag waren wir bereits bei der U2 beim Kinderarzt und am vierten Tag bereits draußen zu einem kleinen Spaziergang mit ihr im Tragetuch und ich habe bereits mit ihr (ebenso im Tuch) abends eine Gemüsepfanne gekocht. Ich könnte noch immer weiter über die Wochenbett-Zeit schreiben, weil das auch alles so schön war. Ich schließe aber hier ab, weil ich ja nur über die Geburt berichten wollte.

Also demnach war es bei mir keine durchgehende Vorbereitung und Geburt im Trancezustand, was primär dem stressbesetzten Wechsel ins KH und vor allem der Sorge, dass wegen Corona mein Mann nicht mitkommen kann, geschuldet war. Aber was meine volle Überzeugung ist, ist dass u.a. durch die Vorbereitung mit den Inhalten eures Programms ich in der Lage war, in einen solchen Trancezustand unter Presswehen trotz Unterbrechung zu gehen, komplett in meinen Körper und in Frida zu fühlen, mich entsprechend zu bewegen und diese wahnsinnige Stärke (fast 4 Std. gestanden!!) zu entwickeln. Das zweite wichtige Standbein der Unterstützung waren meine beiden Hebammen (eine weitere, weil eine Vertretungssituation aufgrund 2 wöchiger Quarantäne meiner Hebamme zu Stande kam). Durch die beiden wurde ich sehr gestärkt in meinem Glauben in meine Intuition und dem Körpergefühl „es ist alles ok, Frida braucht einfach noch ein bisschen“ und der Durchsetzungskraft gegenüber der Frauenärztin, die wirklich arg dollen Druck aufgebaut hatte. Für Beides sowie meine eigene unglaubliche Leistung im Vorfeld (während Corona in top als Belastung), während und nach der Geburt bin ich unheimlich dankbar und sehr stolz, dies alles so gemacht zu haben.

Ich danke euch wirklich von ganzem Herzen für eure Arbeit, des Programms an sich, den Podcast, die ausführlichen, schnellen und liebevollen Antworten, die bereichernden Meditationen (die Metta Meditation mache ich laufend z.B. und die Osterspaziergangs-Mediation habe ich auch sehr toll empfunden). All das ist nicht selbstverständlich und unglaublich wertvoll!

Aufgrund der Erfahrung und Gesprächen mit den Hebammen habe ich den Plan, mich zu einem gewissen Teil meiner Arbeit der Akuttherapie für Frauen mit Wochenbett-Depression zu widmen, da dies ja ein Feld ist, was völlig unterversorgt ist und ich mir das in der Zusammenarbeit mit den beiden Hebammen sehr gut für mich vorstellen kann. Die beiden und ihre Arbeit sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen.

Ich werde zudem nie müde sein, euch und eure Arbeit zu empfehlen – privat als auch beruflich und ich schreibe noch, wenn zwischendurch Zeit ist, eine Bewertung.

Also nochmal: ich sage aus ganzem Herzen „Danke“, weiter so und alles, alles Liebe für euch und eure Familien. Bleibt gesund!!!

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