Geburtsbericht von

Ulrike

Triggerwarnung: Geburt mit Komplikationen

Geburt im Krankenwagen

Gegen 18 Uhr begannen langsam die Wehen. Nachdem meine zwei anderen Kinder (8 Jahre, Geburt mit PDA und Saugglocke und 5 Jahre, Geburt mit Lachgas) im Bett waren, konnte ich um neun Uhr anfangen, mich mithilfe deiner geführten Hypnosen zu entspannen. Mein Mann hat neben mir noch herumtelefoniert, um Betreuung für unsere zwei Kinder zu organisieren. Wir bekamen aber leider nur Absagen, was mich sehr geärgert hat.
Gegen halb elf hatte ich die Wehen im 5-Minuten-Takt und mein Mann hat mich mit dem Auto ins Krankenhaus gebracht und dort nur abgesetzt, damit er zu Hause weiter auf unsere zwei Kinder aufpassen kann. Im Krankenhause wurde das CTG gemessen und meine Wehenabstände haben sich von 5 auf 7 Minuten verlängert. Eine junge Hebamme hat mich untersucht, dann noch eine junge Ärztin mit Ultraschall, und dann wurde ich nach um eins in dem dunklen Krankenhaus allein spazieren geschickt. Mein Muttermund war 1,5 cm offen.
Das war schon eine ganz andere Situation als ich sie mir im Vorneherein gewünscht habe.
Im Krankenhaus herrschte Maskenpflicht, wodurch ich nicht so intensiv atmen konnte, wie ich wollte, und draußen war es sehr kalt und gruselig – ich war ja allein. Gegen zwei waren die Wehen dann schon so stark, dass ich stehen bleiben und die Wehen konzentriert veratmen musste. Die Hebamme hat mich nochmal an ein CTG angeschlossen, wobei die Wehen gleich wieder langsamer wurden. Sie hat mich nochmal untersucht, und festgestellt, dass sich an meinem Muttermund nichts getan hätte und nur die Cervix kürzer geworden wäre. Die Hebamme hat mir dann angeboten, dass ich entweder nochmal zwei Stunden im Krankenhaus spazieren gehen kann (nachts um halb 3, allein, mit starken Wehen) oder nach Hause gehen soll. Ich war enttäuscht, dass sich an meinem Muttermund nichts getan hat, und habe meinen Mann gebeten, mich wieder abzuholen. Da stand ich also nachts halb drei in der Dunkelheit auf der Straße, frierend, und mich gruselnd, vor dem Krankenhaus und hab auf meinen Mann gewartet. Um drei waren wir wieder zuhause. Meinem Mann habe ich gesagt, er solle sich wieder hinlegen, und ich habe es mir im Schaukelstuhl bequem gemacht und bin mithilfe deiner Meditation etwas eingenickt.
Gegen vier Uhr wurden die Wehen so stark, dass ich in die Badewanne gegangen bin. Um fünf hatte ich so starke Schmerzen, dass ich am liebsten wütend mein Handy in der Badewanne versenkt hätte und meine Kopfhörer gegen die Wand geworfen hätte und geheult hätte. Das war glaube ich der Punkt, an dem die Übergangswehen angefangen haben. Ich bin aus der Wanne ausgestiegen und war erstaunt, wie verschwitzt ich war. Habe dann meinen Mann wachgemacht, und ihm gesagt, dass ich jetzt Hilfe brauche – eine PDA, Lachgas oder wenigstens eine Hebamme.
Er hat die Kinder vor den Fernseher verfrachtet. Die Wehen waren jetzt so stark, dass ich mich auf einmal auf allen vieren wiederfand und wußte: ich kann nicht mehr bis zum Auto laufen. Mein Mann hat mich noch angefeuert und gesagt „Los, komm jetzt!“, aber ich kam einfach nicht mehr hoch. Dann hat er also halb sechs den Rettungswagen gerufen. Während des Anrufs ist meine Fruchtblase geplatzt und ich habe gespürt, wie die Wehen sich in Presswehen geändert haben und der Kopf meiner Tochter nach draußen wollte, aber noch nicht ganz gepasst hat.
Vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes habe ich es noch geschafft, mir die nassen Sachen auszuziehen und schnell ein Kleid anzuziehen, weil ich wusste: Baby kommt jetzt. In dem Moment hatte ich einfach nur Angst: Ich wusste, ich kann nicht mehr laufen. Und ich wusste das Baby wollte jetzt raus, aber passt noch nicht ganz. Ich war tatsächlich verzweifelt und auch überwältigt von den starken Wehen. Aus der Atmung und Entspannung war ich komplett raus, stattdessen war ich eher leicht panisch. Es wurden zwei Rettungswagen geschickt – einer für mich, einer fürs Baby- mit je zwei Rettungssanitätern. Und zusätzlich ein Notarztwagen mit einem Notarzt und einem Fahrer.
Während ich auf allen vieren im Bad war, kamen auf einmal die 3 Rettungssanitäter rein und haben mich untersucht. Dann kam auch der Notarzt. In unserem Wohnungsflur wimmelte es auf einmal von Männern in Rettungsanzügen und Nasen-Mund-Schutz. Dann haben sie beschlossen, dass ich das Baby im Flur bekommen soll, und wir sind umgezogen vom Bad in den Flur, damit wir für alles mehr Platz haben. Ein Rettungssanitäter maß die Wehenabstände und stellte fest, dass die Wehenabstände sich verlängerten von 1 Minute zu 1 1/2 Minuten. Die Rettungssanitäter habe nach kurzer Diskussion beschlossen, mich ins Krankenhaus zu bringen, und haben mich auf der Rettungsdecke zwei Stockwerke nach unten in den Krankenwagen getragen. Dort hat dann der Arzt beschlossen, dass wir jetzt nicht mehr losfahren. Als ich auf der engen Rettungswagenliege lag, kam um 6:18 Uhr meine Tochter gesund und schreiend auf die Welt. Mir ging es auch gut, und wir wurden ins Krankenhaus gebracht. Dort kam mit dann mithilfe von Wehenverstärkern die Plazenta noch raus.
Im Großen und Ganzen hat mir die Hypnose sehr geholfen, die Wehen zu veratmen und es überhaupt so lange allein zu schaffen. Der Stress um mich herum war eher das Anstrengende und sehr Frustrierende für mich – die Hebamme, die mich nachts allein immer wieder rausschickt, und die ganzen fremden Männer, die da meine intimsten Bereiche gesehen haben. Ich bin aber sehr dankbar, dass ich Dank deines Kurses bis kurz vor dem Endspurt die Wehen zumindest händeln konnte.
Jetzt nutze ich die Hypnosen sehr oft, um im turbultenten Alltag mit den Hypnosen kurz in ein entspannendes Nickerchen zu kommen.
Vielen Dank für die tollen Meditationen, die uns Frauen stärken und die Geburt für uns leichter machen!

Lerne meine Methode

Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis