Geburtsbericht von

V.

Liebe Kristin, 

unsere Tochter E. kam am 09.10.19 spontan, natürlich und ohne jegliche Intervention auf die Welt. Gerne möchte ich dir von der Geburt berichten.  

Die Geburt war der Wahnsinn, also ich bin echt überwältigt und staune noch immer über dieses Wunder.  

Es ging Dienstagabend schon los. Ich hatte ab 18 Uhr regelmäßig Wehen alle 5 Minuten und habe direkt die Hypnose gehört und in den Bauch geatmet. Um 21:30 Uhr haben wir uns mit meiner Beleghebamme A. im KH getroffen. Die Abstände waren da aber wieder unregelmäßig und weniger geworden, der Muttermund 5 cm geöffnet 

Wir sind dann viel gelaufen, teils mit und teils ohne Hypnose, Treppe rauf und runter und im Kreis im Krankenhaus, aber so um 23 Uhr war ich todmüde und die Wehen hatten aufgehört. Wir haben uns erstmal für ein paar Stunden schlafen gelegt und am nächsten Morgen war immer noch Ruhe. Die Ärzte wollten einleiten, vor allem wegen des niedrigen Fruchtwassers und ET+5. Wir haben aber ausgemacht, dass wir bis mittags noch schauen, ob die Wehen wieder zurückkommen und danach neu entscheiden. Nach dem Frühstück sind wir 1,5 Stunden auf dem nahen Friedhof spazieren gegangen. Da kamen die Wehen in 5-Minuten-Abständen zurück und nach dem Mittagessen ging es richtig los, alle 2-3 Minuten und immer kräftiger. Hab es echt gut ausgehalten bis 8 cm geöffnetem Muttermund. Hab keine Hypnose gehört und „alleine“ gut veratmet. Dann wollte ich in die Wanne und wieder die Hypnose hören. Die Wehen waren zu dem Zeitpunkt schon kräftig und ich konnte mich kaum noch halten, wenn eine kam.  

In der Wanne ging es dann bei der zweiten Wehe mit Presswehen los. Diese habe ich ja bei meinem ersten Kind nicht erlebt und war völlig überwältigt, von dem Drang zu pressen und der Kraft, die der Körper da aufbaut. Es war das intensivste Gefühl, dass ich je erlebt habe. Unbeschreiblich. Mein Baby ist Stück für Stück durchs Becken gekommen, bei jeder Wehe ein Stückchen weiter. Ich hatte keine Chance auf ein „stilles Pressen“. Von ganz alleine habe ich Töne von mir gegeben, die zur Heftigkeit des Körpergefühls passten, also starke und laute Töne. Das Zurückrutschen ihres Köpfchens fand ich jedes Mal schwer zu ertragen, war aber laut A. super und gewebeschonend. Insgesamt hatte ich ca. 1,5 Stunden Presswehen, was schon ans Limit meiner Kräfte ging. Hab auch mehrmals gesagt „Ich kann nicht mehr. Wie soll ich das schaffen?“. Aber A. und mein Mann haben mich dabei super angefeuert, sodass ich motiviert war und immer dachte „Komm! Beim nächsten Mal klappt es“. Und dann war endlich der Kopf draußen. Einfach Wahnsinn, wie es sich angefühlt hat, als unsere Tochter sich langsam mit A.s Hilfe raus gedreht hat. Und wie sie auf mir lag – ganz still mit großen Augen – die Nabelschnur noch zwischen meinen Beinen. Also mir fehlen da noch immer die Worte. Was für ein Gefühl.  

Wir haben die Nabelschnur auspulsieren lassen. Mein Mann hat sie durchtrennt und dann kam auch schon die Plazenta in der Hocke raus. Ich fand das im Wasser alles total angenehm und gar nicht eklig oder so. Konnte mich dann ja auch sofort abduschen und anschließend sind wir rüber aufs Kreißbett. Die Ärztin kam erst in dem Moment dazu. A. hatte sie absichtlich nicht gerufen und nur zu ihr gemeint „Sorry es ging alles so schnell, da war es schon zu spät“, damit wir unsere Ruhe haben.  

Hab nur einen kleinen Riss innen, den A. genäht hat. 

Die kleine Maus war direkt sehr stillfreudig. Direkt im Kreißsaal habe ich sie schon mehrfach angelegt und sie hat schön getrunken.  

Ich bin unendlich dankbar für diese Erfahrung. Es war extrem, aber in positiver Hinsicht. Kann es noch immer nicht so richtig fassen.  

Die Kombination aus Hypnose mit meiner tollen Hebamme hat diese Geburt für mich so besonders gemacht. A. hat mich vor Interventionen geschützt und die Hypnose war ein Anker, wenn die Heftigkeit der Wellen mich zu übermannen drohte.  

Ich danke dir auch nochmals von Herzen für die Möglichkeit, die du mir mit deinem Kurs gegeben hast. Mit mehr Zeit wäre ich wohl noch besser vorbereitet gewesen und leichter in die Hypnose reingekommen. Aber auch so hat sie mir sehr geholfen, da ich insbesondere durch die Bauchatmung immer das Gefühl hatte, die Wellen unter Kontrolle zu haben und nicht von ihnen weggerissen zu werden.  

Die Vorstellung von meinem Kraftort und die Visualisierung meiner Gebärmutter mit dem schwarzen Punkt sind mir leider nicht während der Geburt gelungen. Ich war einfach auf deine Stimme und die Atmung fixiert und das hat anscheinend schon gereicht 🙂 

Dankbare und herzliche Grüße sendet dir 

V. mit E.

 

 

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