Geburtsbericht von

Aline

Geburtsbericht von der kraftvollen, friedlichen Hausgeburt unserer 2. Tochter J.

Bereits in meiner ersten Schwangerschaft habe ich den Podcast von Kristin entdeckt und regelrecht verschlungen. Leider dachte ich damals, das Hören des Podcasts würde ausreichen, mich schon gut auf die Geburt vorzubereiten.
Die Geburt unserer ersten Tochter war zwar nicht traumatisch, sie dauerte aber 20 Std. Und ich konnte nicht gut mit den Schmerzen umgehen.

Dieses Mal sollte es anders sein. Bereits in der 12. SSW entschied ich mich, das Geld zu investieren und den Kurs von Kristin zu kaufen. Auch war direkt klar, dass es diesmal eine Hausgeburt werden sollte.
Ich habe bereits nach wenigen Tagen des Übens gemerkt, wie gut mir diese Entspannung und Auszeit tut. Fast jeden Tag, wenn meine 2-jährige Tochter ihren Mittagsschlaf gemacht hat, habe ich die Hypnosen geübt. Ich war auch generell im Alltag dadurch sehr entspannt.
Auch mein Mann stand direkt hinter mir, wollte von sich aus mit mir die Ankersetzung üben und abends im Bett haben wir auch oft zusammen eine Hypnose zum Einschlafen gehört.

Bereits bei meiner ersten Tochter ging ich über den ET. Damals war das echt eine nervenaufreibende Zeit. Dieses Mal war ich viel entspannter und dachte, meine Tochter weiß am besten, wann sie bereit ist, zu kommen. Dabei hat mir die Hypnose „Geburtsbeginn mental fördern“ sehr geholfen.

Ich hatte seit ET immer mal wieder einen harten Bauch, aber so richtig ging es noch nicht los.

In der Nacht zum 21.07.22 (ET+6) bin ich dann nachts um 3 Uhr von der ersten Welle wach geworden. Ich merkte, dass es diesmal mehr ist, als nur ein harter Bauch. Direkt schnappte ich mir meine Kopfhörer und machte die Hypnose „während der Geburt“ an. Zwischendurch schaute ich auf die Uhr, um die Abstände zwischen den Wellen zu sehen. Alle 5-7 Minuten kam eine Welle, die ich dank der tollen Wellenatmung super veratmen konnte.

Um 3:45 Uhr weckte ich meinen Mann, der mit mir aufstand und alles vorbereitete. Während ich auf der Couch liegend weiter mit Kristins Stimme im Ohr jede Welle bewältigte, baute mein Mann unseren Geburtspool auf und machte alles sehr gemütlich für eine schöne, kuschelige Stimmung.
Unsere große Tochter schlummerte noch friedlich bis 6 Uhr im Bett, bevor mein Mann sie meiner Mama übergab, die um die Ecke wohnt.
Auch informierte er schon per SMS Unsere Hausgeburtshebamme. Ich war so bei mir, dass ich von alldem gar nichts mitbekam.
Dadurch, dass wir ein paar Tage vorher noch die Aufgaben für den Geburtsbegleiter durchgegangen sind, wusste mein Mann, was zu tun war und war auch dankbar, dass er „etwas zu tun hatte“.

Die Hebamme rief uns dann zurück, sobald sie die SMS gelesen hatte und fragte, ob sie schon kommen soll. Da ich aber sehr gut mit den Wellen zurecht kam, viel besser als beim letzten Mal, konnte ich überhaupt nicht einschätzen, wie weit ich bereits war bzw. wie lange die Geburt noch dauern würde. Deshalb sagte ich, sie könne sich noch etwas Zeit lassen. Ich wollte sie nämlich auf keinen Fall zu früh in Anspruch nehmen, da die Geburt beim letzten Mal ja echt lange gedauert hatte.

Gegen 8 Uhr merkte ich dann aber doch, dass die Wellen an Kraft zunehmen und ich froh wäre, wenn die Hebamme bald kommen würde.
Mein Mann telefonierte erneut mit ihr.
Als er aus dem Flur zurück kam, sah ich schon an seinem Gesicht, dass irgendwas nicht so gut ist. Er meinte dann zu mir, dass gerade zum ersten Mal in der Laufbahn der Hebamme der „Supergau“ eingetreten ist. Eine andere Frau wäre auch gerade unter Geburt und dort müsse sie nun zuerst hin, da diese schon Pressdrang hatte.

Einen kurzen Moment dachte ich, dass ich gleich einen Nervenzusammenbruch bekommen muss. Dann versuchte ich, mich ganz schnell wieder zu beruhigen, denn ich wusste, Panik bringt mich jetzt auch nicht weiter. Ich atmete also weiter, in der Hoffnung, dass sie es noch rechtzeitig zu uns schafft. Ins Krankenhaus wollte ich auf gar keinen Fall mehr fahren. Das wäre eine Autofahrt von mind. 30 Minuten gewesen und ich wünschte mir so sehr diese Hausgeburt.

So verging nochmal eine Stunde, in der ich total bei mir war und super gut die Wellen mit der erlernten Atemtechnik veratmen konnte.
Erneut bat ich meinen Mann, die Hebamme anzurufen, dass es langsam ernst wird.
Sie war immer noch bei der anderen Frau, welche aber mittlerweile ihr Baby geboren hatte.

So langsam ahnte ich, dass sie es wohl nicht mehr rechtzeitig zu uns schafft, denn jetzt merkte auch ich, dass es bald Zeit war, zu pressen.

Mein Mann und ich schauten uns an und ich sagte ihm, dass wir jetzt ganz ruhig bleiben und das zusammen schaffen. Auch er blieb zum Glück ganz ruhig und gelassen, was wir beide sicherlich auch dem Kurs zu verdanken haben. 🙂

Eigentlich habe ich mir immer eine Wassergeburt gewünscht, aber unser Pool war sehr niedrig, weshalb ich keine angenehme Position dort einnehmen konnte.
Also entschied ich mich kurzerhand, es halb aufrecht sitzend, im Vierfüßler auf der Couch zu versuchen. So konnte ich gut nach unten schieben. Nach ein paar kraftvollen Presswehen merkte ich, wie der Kopf durchs Becken kam. Ich fühlte mit der Hand und tatsächlich habe ich das weiche Köpfchen schon gespürt.
Bei der nächsten Welle presste ich kräftig mit. Mein Mann kniete hinter mir auf der Couch und hielt ebenfalls die Hand auf. So wurde der Kopf bereits in unsere Hände geboren. Das war ein Wahnsinnsgefühl.
Mein Mann war dann kurz erschrocken, weil unsere Tochter ganz „blau“ war. Ich wusste aber, dass das normal ist und sagte ihm, er müsse sich keine Sorgen machen. Mit der nächsten Welle drehte sich unsere Tochter nun auch mit den Schultern durchs Becken und wurde um 10:21 Uhr friedlich in die Hände meines Mannes geboren.
Ich drehte mich langsam um, mein Mann gab mir J. auf die Brust und dann trockneten wir sie gemeinsam ab.

Unfähig, zu begreifen, was da gerade passiert war, blickten wir uns an und fingen beide an, zu weinen.

Die Hebamme kam dann etwa 15 Minuten später. Wir haben dann noch gemeinsam die Plazenta geboren und ich durfte selbst die Nabelschnur durchschneiden.

Es war die natürlichste, kraftvollste und schönste Geburt, die wir uns hätten vorstellen können.
Hätten wir im Voraus gewusst, dass aus unserer Hausgeburt eine Alleingeburt wird, hätten wir das wahrscheinlich niemals gemacht. Aber im Nachhinein betrachtet, war es das Beste und Schönste, was uns passieren konnte.

Dank des Kurses blieben wir zu jeder Zeit ruhig und hatten keine Angst, dass etwas schief geht.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei dir für deine wertvolle Arbeit bedanken und kann jeder Schwangeren den Kurs von Kristin nur ans Herz legen.

Ganz liebe Grüße
Aline und Frank mit R. & der kleinen J.

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