Geburtsbericht von

Karin E.

Geburtsbericht Jarik 23.02.2021

Ich bin in dieser (2. )Schwangerschaft ca. in der 18 SSW auf den Podcast von Kristin aufmerksam gemacht worden. Bereits in meiner ersten Schwangerschaft hatte ich von „Hypnobirthing“ gehört, hatte dies aber in die „Das-ist-mir-zu-esoterisch-Akte“ gelegt. Durch den Podcast wurde mir jedoch bewusst, dass dies nichts mit Esoterik zu tun hat. Im Gegenteil, ich war mir sicher, dass ich mich dieses Mal mental besser auf die Geburt vorbereiten möchte. Denn meine erste Geburt war zwar nicht traumatisch verlaufen, jedoch hatte ich sehr hohe Erwartungen an mich, was schlussendlich dazu geführt hatte, dass ich mich nach der Geburt als „Versagerin“ fühlte.
Nach dem Anhören der ersten paar Folgen hatte ich mich für den Online-Kurs angemeldet. Ich war völlig begeistert und total motiviert, habe viel geübt und die Auszeiten mit den Hypnosen sehr genossen.
Gegen Ende der Schwangerschaft kamen dann doch immer wieder Ängste in Verbindung mit der ersten Geburt hoch. Auch spürte ich, dass ich mich trotz der intensiven Vorbereitung wieder sehr auf eine „natürliche“ Geburt ohne Interventionen einschoss. Der Gedanke, dass ein Plan B notwendig werden könnte, stresste mich. Also entschied ich mich dazu, dies bei einer Hypnosetherapeutin aufzuarbeiten. Es war nur eine Sitzung notwendig und fühlte mich danach total gelöst. Selbst die Vorstellung einer Sectio war für mich total in Ordnung. Das war ca. in der 32. SSW.

Danach merkte ich, dass ich nicht mehr so viel Motivation hatte zum Üben. Ich fühlte mich einfach so sicher in dem, was ich bisher von Kristins Methode gelernt hatte, dass ich für mich entschieden habe, dass ich nur noch dann übe, wenn ich Lust dazu hatte. Ich habe mich allerdings täglich selbst runtergezählt (auch immer vor dem Einschlafen). Die Atemübung habe ich teilweise (aber nicht sooo oft) dann geübt, wenn ich abends meine Tochter ins Bett brachte. Auch hatte ich mir die Hintergrundmusik der Hypnosen runtergeladen. Mit der kam ich sehr gut in die Entspannung, wenn das Herunterzählen nicht klappte.

Abgesehen von den üblichen, anfänglichen Beschwerden hatte ich eine sehr schöne, unproblematische und entspannte Schwangerschaft. Ich denke, dass dies auch den Hypnosen zu verdanken war. Teilweise hatte ich sogar denn Eindruck, dass ich diese zweite Schwangerschaft bewusster und „inniger“ erleben konnte, als meine erste.
Auch als der ET immer näher rückte, fühlte ich mich noch total fit und wohl. Trotzdem hatte ich langsam nicht mehr so viel Lust, noch lange schwanger zu sein.

Bereits zwei Wochen vor ET hatte ich immer wieder für einige Stunden Wellen, die dann aber wieder aufhörten. Zwei Tage vor ET wurden diese stärker und kamen öfter, vor allem, wenn ich zur Ruhe kam oder ich Schlafen wollte, aber waren definitiv nicht intensiv genug, um Muttermund wirksam zu sein. Dies war für mich sehr anstrengend und zermürbend. Ich versuchte, positiv und geduldig zu sein, was mir aber nicht immer gelang. Die Hypnose „Geburtsbeginn mental fördern“ hat mir aber sehr geholfen, durch diese Zeit.
Dann in der Nacht vom 21. auf den 22.2, wurden die Wellen stärker und regelmäßiger. Ich verspürte Vorfreude, war aber trotzdem noch unsicher. Hin und wieder hörte ich mir die Geburtshypnose an, kam aber nicht so richtig rein, weil ich mich immer gefragt hatte… „Geht es nun dieses Mal endlich richtig los?“ Deshalb habe ich dann entschieden, mal meine Beleghebamme zu kontaktieren. Ich wusste nicht, was ich mir von ihr erhofft hatte. Denn bereits nachdem wir uns für eine Kontrolle verabredet hatten und ich das Telefon aufgelegt habe, war mir klar, dass ich noch immer in der Latenzphase war. Trotzdem ließen wir unsere Tochter von meiner Schwiegermami abholen und ich fuhr mit meinem Mann zum Geburtshaus.
Die Kontrolle bestätigte meine Befürchtung. Eindeutig noch Latenzphase… (Die Wellen waren weg.) Ich hatte keine Lust mehr! Meine Hebamme baute mich auf, sagte, dass dies doch gut war mal zur „Probe“. Auch hatte sie den Eindruck, dass mein Becken etwas schief sei. Sie löste dieses mit ein paar gekonnten Handgriffen. Es fühlte sich danach tatsächlich anders an. 🙂
Wir vereinbarten, dass ich nochmals nach Hause gehe.
Kaum zuhause, setzten die Wellen wieder ein. Ich begab mich in Hypnose, aber jedes Mal wenn ich kurz aufstand, auf Toilette ging, etwas aß, waren sie wieder weg.
Ich war frustriert und müde und kontaktierte erneut meine Hebamme. Sie meinte, ich hätte alles mögliche getan und müsse das nun annehmen und alle Erwartungen loslassen. Auch erinnerte sie mich daran, dass ich auch deswegen bei der Hypnosetherapeutin war.

Sie hatte Recht. Also entschied ich mich dazu, mich abzulenken und ging mit meinem Mann etwas spazieren.
Da spürte ich, wie sich etwas veränderte. Ich bin sicher, dass war der Zeitpunkt, in dem Jarik mit dem Kopf ins Becken trat. Es war ca. 16:00 Uhr und ab da hatte ich regelmäßige Wellen, ca. alle 4-5min, die auch nicht mehr weggingen. Hurra! Meine Vorfreude war wieder da! Zuhause setzte ich mir die Kopfhörer auf, weiß aber nicht, ob ich wirklich in Hypnose war. Ich hatte einen starken Bewegungsdrang und drückte mein Steißbein bei jeder Welle gegen eine Wand oder den Türrahmen. Dies gab nebst der Bauchatmung zusätzliche Erleichterung und das Gefühl, aktiv etwas tun zu können. Meine Hebamme hatte mir gegenüber mehrmals betont, dass ich mich bei regelmäßig anhaltenden Wellen frühzeitig bei ihr melden soll. Deswegen habe ich sie gegen 17:30 Uhr kontaktiert. (Es war mir wichtig, selbst mit ihr zu sprechen). Wir verabredeten uns erneut im Geburtshaus.
Auf der Fahrt konnte ich gut in der Trance bleiben. Vermutlich auch, weil die Wellen noch nicht „so hoch“ waren.
Im Geburtshaus angekommen, „tauchte ich auf“ und bemerkte sofort, dass die Wellen für mich so unangenehm bis schmerzhaft waren. Auch das Schreiben des CTG’s empfand ich als herausfordernd, da ich mich durch die Kabel nicht so frei bewegen konnte. Meine Hebamme wusste, dass ich mich mit Kristins Methode vorbereitet hatte. Deswegen meinte sie nach dem CTG, ich solle mich nun nur auf mich konzentrieren, wir hätten ja vorgängig bereits alles wichtige geklärt.
So ging ich wieder in Trance mit den Kopfhörer und sie lies mir auf meinen Wunsch Wasser in die Wanne laufen.
In der Wanne verlor ich jegliches Raum-und Zeitgefühl und spürte, wie ich von den Hormonen „berauscht“ wurde. Die Bauchatmung hat mir enorm geholfen. Ich schaffte es jedoch nicht, mich gleichzeitig auf die Visualisierung zu konzentrieren, weshalb ich diese Säule beiseite lies. (Beziehungsweise stellte ich mir die empfundene Körperwahrnehmung als Dehnung vor)
Irgendwann störten mich die Kopfhörer. So ließ mein Mann die Geburtshypnose über eine Box laufen.

Die Wellen wurden von Welle zu Welle intensiver. Diese Kraft, die mein Körper entwickelte war unbeschreiblich. Ich schaffte es nicht mehr konstant, in der Trance zu bleiben. (Auch weil ich teilweise neugierig war, was um mich geschah und bewusst auftauchte, um mit meiner Hebamme oder meinem Partner zu sprechen.) Meistens konnte ich mich selbst wieder runterzählen und sonst hat mich Kristins Stimme oder einen Anker wieder zurück in die Entspannung gebracht. Das eine Mal war ich jedoch nicht schnell genug beim wieder „abtauchen“. Ich kann gar nicht in Worte fassen, welchen enormen Unterschied es gemacht hat, die Welle ohne Tiefenentspannung zu erleben. Bis zu dem Zeitpunkt war mein Mann wohl der Meinung, die Geburt sei noch gar nicht richtig im Gange weil er äußerte: „Nun geht es endlich richtig los.“ Ich klärte ihn dann auf, dass die Wellen schon länger diese Intensität hatten ;).

Die Erinnerungen an den Teil der Geburt sind etwas verschwommen und ich kann nicht mehr alles chronologisch ordnen. Ich weiß noch, dass meine Hebamme mich mal untersuchte (den Befund kenne ich nicht) und dass ich meiner Hebamme irgendwann sagte, dass ich nun entweder nach Hause gehe oder sie eine PDA veranlassen soll. Sie ging aber nicht auf meine Forderung ein und meinte, dass Jarik schon sehr bald auf der Welt sein wird und es normal ist, dass ich nun sowas sage. Sie sollte erneut Recht behalten.

Die Wellen waren zu dem Zeitpunkt wirklich immens hoch. Ich fand meinen Weg, mit diesen Wellen umzugehen, indem ich mit den Fingerkuppen ganz sanft über meinen Bauch streichelte. Das tat ich irgendwie intuitiv und ermöglichte mir, mich wieder tief zu entspannen. Auch merkte ich, dass es mir half, wenn ich bei der Bauchatmung nicht schon bei Beginn der Welle mit dem Einatmen begann, sondern erst dann, wenn sie anstieg. So konnte ich den Piek schaffen, ohne ausgerechnet da frisch einatmen zu müssen. 🙂

Irgendwann hatte ich das Bedürfnis, aus der Wanne zu steigen und zur Toilette zu gehen. Außerhalb der Wanne nahm die Intensität der Wellen nochmals rapide zu. Ich musste mich irgendwo dagegen werfen, um mit dieser Kraft umgehen zu können.

Zum Glück hatte mein Partner so einen stabilen Stand.

Nachdem ich auf der Toilette war und zurück im Gebärzimmer, spürte ich, wie erneut diese gewaltige Energie in meiner Gebärmutter anstieg. Weil es mir zuvor so geholfen hatte, mich gegen meinen Mann zu stemmen, tat ich dies erneut.

Danach wollte ich schon wieder zur Toilette. Da platze dann die Fruchtblase. Meine Hebamme kam dazu und meinte, dass sie das erwartet habe.

Nun rollten die Wellen in immer kürzeren Abständen heran. Ich spürte, wie der Kopf tiefer trat und wie ich unfähig wurde, mich zu bewegen. Ich hatte aber keinen Pressdrang. Weil ich bewegungsunfähig war, wurde ich zuerst auf den Mayahöcker bugsiert. So hatte meine Gebärmutter aber zu viel Kraft und Jariks Kopf klemmte den Rand des Muttermundes ein. Das löste einen intensiven Schmerz aus und ich musste zum ersten Mal aufschreien. Meine Hebamme reagierte sofort und behob das Problem in Sekundenschnelle.

Damit meiner Gebärmutter etwas Schubkraft genommen werden konnte, wurde ich in den Vierfüssler gebracht.

Ich spürte das Brennen, als das Köpfchen durchtrat und konzentrierte mich nur darauf und darauf, zu atmen. So wurde Jarik einfach mit jedem

Atemzug Stück für Stück geboren. Erst der Kopf und mit einem „Flutsch“ den Körper.

So kam Jarik total friedlichen und sanft um 00:40 Uhr auf die Welt. Ich durfte ihn selbst zu mir hochheben und war einfach nur glücklich und dankbar, dass ich so eine schöne Geburt erleben durfte. Auch die Platzenta folgte bald darauf und problemlos.

Ich wurde auf Verletzungen untersucht und erfuhr, dass Jarik noch eine Hand am Gesicht hatte. Trotzdem erlitt ich keinerlei Geburtsverletzungen (hatte keine Dammvorbereitung gemacht, da ich den Eindruck hatte, dass mein Dammgewebe bereits sehr weich war).

Was soll ich sagen: Ich bin total überwältigt von dieser Erfahrung! Ich würde die Eröffnungsphase nicht schmerzfrei und intensiv, aber total gut handelbar beschreiben.
Die Austrittsphase war für mich einfach nur wunderschön und erleichternd.
Am liebsten würde ich gleich nochmal gebären 😉

Auch meine Hebammen und mein Mann äußerten sich total beeindruckt. Anscheinend habe ich nach außen so ruhig (schlafend) gewirkt, obwohl innerlich ein Sturm wütete… 🙂

Vielen lieben Dank Kristin!!! Ich bin einfach nur überglücklich, dass ich Dank der Vorbereitung mit deiner Methode eine so wundervolle und gleichzeitig heilsame Geburt erleben durfte.

Auch nun im Alltag mit den zwei Kindern zuhause zähle ich mich runter, wenn ich spüre, dass ich gestresst bin. Nur schon dafür hat sich dieser Kurs gelohnt. Einfach nur bereichernd!!! Tausend Dank dafür!!!

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